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Apfelsine

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Orange
Orangenblüte und Orange
Orangenblüte und Orange
Systematik
Klasse: Dreifurchenpollen-Zweikeimblättrige
(Rosopsida)
Unterklasse: Rosenähnliche (Rosidae)
Ordnung: Seifenbaumartige (Sapindales)
Familie: Rautengewächse (Rutaceae)
Gattung: Zitruspflanzen (Citrus)
Art: Orange
Wissenschaftlicher Name
Citrus sinensis
(L.) Osbeck
Orangenbaum in Galicien.
Orangenbaum in Galicien.

Die Orange (Citrus sinensis, syn. Citrus aurantium L. var. dulcis L., or Citrus aurantium Risso ) ([oˈraŋʒə] oder [oˈrɑ̃ːʒə]), nördlich der Mainlinie auch Apfelsine genannt, stammt aus China oder Südostasien und ist spätestens im 11. Jahrhundert nach Italien gekommen (Bitterorange). Im 15. Jahrhundert kam eine süße Variante (aus China?) nach Europa, wo sie zunächst fast ausschließlich in Portugal angebaut wurde (Das Wort Orange stammt aus dem Arabischen نارنج narandsch, von Pers. نارنج nārendsch, von Sanskrit naranga-s "Orangen-Baum". Im Arabischen heißt sie heute برتقالburtuqal, und im Persischen bedeutet portoqâl sowohl Orange als auch Portugal. Im Neugriechischen wird die bittere nerantsi von der süßen portokali unterschieden. Siehe auch Pomeranze). Heute ist sie die am häufigsten angebaute Zitrusfrucht der Welt. Der Orangen-Baum gehört zur Gattung der Zitruspflanzen (Citrus) in der Familie der Rautengewächse (Rutaceae).

Die Orange ist wahrscheinlich eine Hybride zwischen Pampelmuse (Citrus maxima) und Mandarine (Citrus reticulata), was aber noch nicht ganz geklärt ist.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Namensgebung

Die Farbe Orange ist nach der Frucht benannt. Der Name Orange stammt über Altprovenzalisch auranja und Spanisch naranja aus dem Arabischen (نارنج nārandsch), das seinerseits aus dem persischen (نارنج nārendsch und نارنگ nāreng) von Sanskrit nāranga übernommen wurde. Das n- wurde bei der Entlehnung aus dem Spanischen in andere romanische Sprachen durch andere Anlautkonsonanten ersetzt (Portugiesisch laranja, Katalanisch taronja) und ging schließlich ganz verloren (Provenzalisch, Französisch; Italienisch: arancia). Der Name Apfelsine leitet sich aus Apfel-Sine, chinesischer Apfel, ab (vgl. ndl.:Sinaasappel = China-Apfel).

Bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts gab es noch eine deutliche Trennung im Sprachgebrauch – nördlich von Main, Rheinpfalz und im Osten Deutschlands wurde die Frucht Apfelsine genannt. Mittlerweile setzt sich die Leitform Orange zunehmend durch, vermutlich weil dieser Name "feiner" klingt.[1]

[Bearbeiten] Beschreibung

Orangen wachsen meist an bis zu 3 Meter hohen, immergrünen und frostempfindlichen Bäumchen, die Pflanze kann aber auch 10 bis 15 Meter hoch werden. Der Orangenbaum hat grüne, elliptisch zugespitzte, lederartige Blätter und treibt weiße, einzeln oder in Gruppen stehende Blüten aus. In Europa blüht er von Februar bis Juni. Orangenbäume entwickeln - wie viele andere Zitrusfrüchte - auch ohne Fremdbefruchtung Früchte.

[Bearbeiten] Geschichte

Die Orange wurde von den Portugiesen nach der Entdeckung des Seeweges nach Indien aus Ostasien nach Europa gebracht. Die Pomeranze war schon im Mittelalter auf den Landwege bis nach Europa gekommen. Ob die Pomeranze eventuell bereits im Altertum in Europa bekannt war, ist sehr umstritten.

[Bearbeiten] Verwertung

Süße Orangen
Süße Orangen

In Europa werden die Orangen im Dezember und Juli geerntet. Das im Welthandel bedeutendste Orangenprodukt ist der Saft, welcher zum Großteil aus Brasilien stammt und in Form von Konzentrat (Sirup) gehandelt wird. Daneben dient die Orange auch als Quelle von Duftstoffen: Aus den Orangenschalen gewinnt man das Terpen d-Limonen, das als biogenes Lösemittel und Rohstoff für die Parfümindustrie vielseitig verwendet wird. Das edel riechende Neroliöl erhält man durch Wasserdampfdestillation der Orangenblüten, wobei zumeist jedoch nicht die Blüten von Citrus sinensis, sondern die der Pomeranze (Citrus aurantium) zum Einsatz kommen.

Hauchdünne, Bitterstoff-freie Orangenschalen, wie sie zum Aromatisieren vieler Speisen benötigt werden, gewinnt man mit dem Zesteur.

[Bearbeiten] Sorten

Man unterteilt die Orangensorten in Bitterorangen (Pomeranzen) und vier Gruppen von süßen Orangensorten, die Blondorangen (auch: Rundorangen), die Navelorangen (auch: Nabelorangen), die pigmentierten Orangen (Blut- und Halbblutorangen) sowie die säurefreien Orangen.

  • Blondorangen (wichtigste Gruppe)
  • Navelorangen (ursprünglich in Brasilien beheimatet), auch Bahia-Orangen genannt. Ihr Merkmal ist eine Ausstülpung an der Spitze, wo sich eine zweite, meist unterentwickelte Tochterfrucht gebildet hat.
    • Washington Navel, erkennbar durch die große Ausstülpungen an der Spitze und oft riesige Fruchtgröße.
    • CaraCara, eine Selektion der 'Bahia' mit rotem Fruchtfleisch
    • Navelina, eine spanische Selektion in kleinerer Fruchtgröße fast ohne Tochterfrucht.
    • Navelate, eine spätreifende spanische Selektion
  • Blutorangen (wegen des tiefroten Fleisches, bei einigen Sorten auch der Schale). Die rote Fruchtfleischfärbung wird durch Anthocyan in den Pigmenten von Fruchtfleisch und Schale hervorgerufen und entsteht in trockenen Gebieten mit großen täglichen Temperaturdifferenzen (Nachtfröste). Die Moro-Orangen wachsen beispielsweise auf den Hängen des Vulkans Ätna in Sizilien.
    • Sanguine (Rundblut)
    • Double fine (Blutoval)
    • Moro
    • Tarocco
    • Sanguinello
    • Manica
  • Säurefreie Orangen
    • Mosambi, eine aus Indien stammende Orangensorte mit grüner, stellenweise gelber Schale. Die Mosambi hat einen süßen Geschmack und wenig Säure.
Orange und ihr Saft: klassischer Vitamin C-Lieferant
Orange und ihr Saft: klassischer Vitamin C-Lieferant

[Bearbeiten] Inhaltsstoffe

Eine Orange enthält, je nach Größe und Qualität, rund 30 mg Vitamin C. Der empfohlene Tagesbedarf an Vitamin C liegt bei etwa 100 mg.

Die Schale von Orangen ist häufig mit Wachsen behandelt, denen meist Konservierungsstoffe wie Thiabendazol (E 233), Orthophenylphenol (E 231), Natriumorthophenylphenol (E 232), Biphenyl (E 230) und Imazalil zugesetzt werden.

[Bearbeiten] Die größten Orangenproduzenten

Die mit Abstand bedeutendste Orangen-produzierenden Nationen sind Brasilien und die USA. Folgende Tabelle gibt eine Übersicht über die größten Produzenten von Orangen weltweit:

Die größten Produzenten weltweit (2004)
Quelle: Handelsblatt Die Welt in Zahlen (2005)
 Rang  Land  Menge 
(in Tsd. t)
 Rang  Land  Menge 
(in Tsd. t)
   1 Brasilien    18.263    9 Ägypten    1.750
   2 USA    11.730    10 Indonesien    1.600
   3 Mexiko    3.970    11 Türkei    1.215
   4 Indien    3.070    12 Südafrika    1.160
   5 Spanien    2.900    13 Pakistan    1.120
   6 China    1.893    14 Griechenland    1.000
   7 Iran    1.850    15 Argentinien    730
   8 Italien    1.800    16 Marokko    705

Siehe auch: Die größten Zitronenproduzenten

[Bearbeiten] Siehe auch

commons:Hauptseite
Commons
Commons: Apfelsine – Bilder, Videos und/oder Audiodateien

[Bearbeiten] Quellen

  1. "Zweite Runde – Orange/Apfelsine", Atlas zur deutschen Alltagssprache (AdA), Phil.-Hist. Fakultät, Universität Augsburg, 10. November 2005

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