Automobilwerke Ludwigsfelde
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Der VEB IFA-Automobilwerk Ludwigsfelde wurde am 1. März 1952 in Ludwigsfelde (Brandenburg) als VEB Industriewerk Ludwigsfelde gegründet. Innerhalb des Industrieverbands Fahrzeugbau (IFA) der ehemaligen DDR war es das Stammwerk der Nutzfahrzeugproduktion.
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[Bearbeiten] Geschichte
[Bearbeiten] 1936 - 1945
1936 errichtete Daimler-Benz in Ludwigsfelde ein Werk für Flugzeugmotoren. Während des Zweiten Weltkrieges arbeiteten hier 11.000 Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter für den damaligen nationalsozialistischen Musterbetrieb. Von 1943 bis 1944 existierte in der sogenannten „Deutschlandhalle“ ein Außenlager des Konzentrationslagers Ravensbrück, 1.100 weibliche KZ-Häftlinge wurden zur Zwangsarbeit im Flugzeugmotorenwerk eingesetzt.
[Bearbeiten] 1951 - 1964
Die Industriewerke Ludwigsfelde IWL wurden am 1. März 1951 in Ludwigsfelde gegründet. Im Jahr 1952 wurden die Hallen 1 bis 12 aufgebaut. Die ersten Erzeugnisse waren Schiffsdieselmotoren und Maschinenelemente.
Nachdem 1953 mit der Konstruktion eines Rollers begonnen worden war, lief am 1. Februar 1955 der erste Roller vom Band.
Von 1954 bis 1962 wurden die Motorroller Pitty, Wiesel, Berlin und Troll in einer Gesamtstückzahl von 233.215 Stück produziert.
[Bearbeiten] Motorroller-Modelle
[Bearbeiten] 1955 Pitty
Motorroller des Typs Pitty wurden von Februar 1955 bis April 1956 in einer Stückzahl von nur 11.293 im Industriewerk Ludwigsfelde (IWL), welches dem IFA zugeordnet war, gebaut. Angetrieben wurde der Pitty vom Zweitaktmotor der MZ RT 125.
[Bearbeiten] 1956 Wiesel SR56
Motorroller des Typs Wiesel SR 56 wurden von Mai 1956 bis April 1959 in einer Stückzahl von nur 57.400 im Industriewerk Ludwigsfelde (IWL), welches dem IFA zugeordnet war, gebaut. Die Bezeichnung SR steht für StadtRoller.
[Bearbeiten] 1961 - 1962 Berlin SR59
Motorroller des Typs Berlin SR59 wurden von Mai 1959 bis Dezember 1961 in einer Stückzahl von 113.943 im Industriewerk Ludwigsfelde (IWL), welches dem IFA zugeordnet war, gebaut. Die Bezeichnung SR steht für StadtRoller. Der hier mitgezeigte Einradanhänger „Campi“ ist aus dem Jahre 1962 und wurde in der IWL-Lehrwerkstatt gefertigt. Von diesen Einspuranhängern sind, zeitweise in Leipzig von der Firma Stoye -weltweit bekannt durch den Seitenwagenbau-, zeitweise im VEB Waggonbau Ammendorf und schließlich in der IWL-Lehrwerkstatt nur ca. 5.000 Stück produziert worden.
[Bearbeiten] 1963 - 1964 Troll
Motorroller des Typs Troll-1 wurden von Januar 1963 bis Dezember 1964 nur in einer Stückzahl von 56.513 im Industriewerk Ludwigsfelde (IWL), welches dem IFA zugeordnet war, gebaut. Die Bezeichnung TR steht für TourenRoller.
[Bearbeiten] Beginn der LKW Fertigung
Am 21. Dezember 1962 erging des Beschluss des Ministerrates der DDR zum Aufbau einer LKW-Produktion am Standort Ludwigsfelde. Grundsteinlegung für die LKW-Montagehalle mit integriertem Presswerk war am 5. Juni 1964.
[Bearbeiten] 1965 - 1990
Knapp 11 Monate später, am 1. Juli 1965, war Produktionsbeginn im VEB IFA-Automobilwerke Ludwigsfelde.
Am 17. Juli 1965 lief der erste LKW W50 vom Band und am gleichen Tag erhielt Ludwigsfelde das Stadtrecht.
Die Bildung des VEB-IFA Kombinat Nutzfahrzeuge Ludwigsfelde erfolgte am 1. Januar 1978, wobei das Kombinat und der VEB IFA-Automobilwerke Ludwigsfelde getrennt geleitet worden sind. Am 1. September 1979 wird das Automobilwerk Stammbetrieb des Kombinates.
Von 1965 bis 1990 wurden die LKW W50 und L60 in 60 Grundvarianten und 240 länderspezifischen Ausführungen gefertigt.
Nachfolgend die produzierten Einheiten:
Jahr | W50 | L60 | gesamt | Jahr | W50 | L60 | gesamt | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
1965 | 855 | 855 | 1979 | 26.800 | 26.800 | |||
1966 | 5.775 | 5.775 | 1980 | 27.001 | 27.001 | |||
1967 | 10.564 | 10.564 | 1981 | 28.201 | 28.201 | |||
1968 | 14.785 | 14.785 | 1982 | 29.004 | 29.004 | |||
1969 | 16.953 | 16.953 | 1983 | 28.101 | 28.101 | |||
1970 | 17.966 | 17.966 | 1984 | 30.300 | 30.300 | |||
1971 | 18.800 | 18.800 | 1985 | 32.294 | 32.294 | |||
1972 | 19.800 | 19.800 | 1986 | 32.516 | 32.516 | |||
1973 | 21.623 | 21.623 | 1987 | 29.606 | 1.734 | 31.340 | ||
1974 | 23.220 | 23.220 | 1988 | 22.378 | 6.604 | 28.982 | ||
1975 | 23.900 | 23.900 | 1989 | 20.071 | 8.081 | 28.152 | ||
1976 | 24.940 | 24.940 | 1990 | 13.405 | 3.870 | 17.275 | ||
1977 | 26.278 | 26.278 | Summe | 571.789 | 20.289 | 592.078 | ||
1978 | 26.653 | 26.653 |
Die Einstellung der Produktion L60 erfolgte im August 1990, die des W50 im Dezember 1990.
[Bearbeiten] nach 1990
Am 27. Juni 1990 wird das VEB-IFA Kombinat Nutzfahrzeuge Ludwigsfelde von der Treuhandanstalt aufgelöst und somit der VEB IFA-Automobilwerke Ludwigsfelde in eine GmbH umgewandelt, die später in der Nutzfahrzeuge Ludwigsfelde GmbH aufgeht. Das Presswerk geht zur damaligen Thyssen AG über.
1994 wird die Nutzfahrzeuge Ludwigsfelde Gmbh 100% von der Daimler-Benz AG übernommen und gehört heute als DaimlerChrysler Ludwigsfelde GmbH zum DaimlerChrysler-Konzern Sparte CV (CompactVans). Hier wurden und werden folgende Modelle produziert:
- LN2, 1991 bis 1994
- T2, 1991 bis 1996
- Vario, seit 1996
- Hochdachkombi Vaneo, vom 25. September 2001 bis zum 8. Juli 2005
- Der neue Sprinter (NCV3) sowie der VW Crafter im Segment offene Baumuster (Fahrgestelle und Pritschenfahrzeuge des NCV3/Crafter; sowie Tiefrahmenfahrgestelle des NCV3) ab 2006.