Bahnstrecke Ludwigsstadt–Lehesten
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Bahnstrecke Ludwigsstadt–Lehesten |
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Kursbuchstrecke: | 414z | ||||||||||||||||||||
Streckennummer: | 5015 | ||||||||||||||||||||
Streckenlänge: | 7,60 km | ||||||||||||||||||||
Maximale Neigung: | 31,3 ‰ | ||||||||||||||||||||
Minimaler Radius: | 150 m | ||||||||||||||||||||
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Die Bahnstrecke Ludwigsstadt–Lehesten war in Oberfranken eine bei Ludwigsstadt von der Frankenwaldbahn abzweigende Nebenbahn nach Lehesten in Thüringen. Sie wurde im Jahr 1971 stillgelegt.
Zwei Monate nach der Fertigstellung der Frankenwaldbahn wurde im Jahr 1885 die 7,6 Kilometer lange Sekundärbahn vom oberfränkischen Ludwigsstadt ins südthüringische Lehesten eröffnet. Insbesondere die Schieferbrüche in Lehesten, die im Jahr 1880 646.226 Zentner Dach- und Hausschiefer sowie Schiefertafeln herstellten waren an dem Bahnanschluss interessiert. Für die Strecke war ein Staatsvertrag zwischen dem Königreich Bayern und dem Herzogtum Sachsen-Meiningen notwendig, der am 16. Juni 1884 geschlossen wurde. Der größte Teil der Finanzierung (0,515 Millionen Mark) wurde durch Sachsen-Meiningen geleistet, der Bau und Betrieb der Nebenbahn erfolgte durch die Bayerische Staatsbahn. Baubeginn war im September 1884 und am 1. Dezember 1885 wurde die Strecke eröffnet.
Die Strecke zweigt von der Frankenwaldbahn südlich der Trogenbachbrücke Richtung Osten ab und folgt der Loquitz und Aue. 5,3 Kilometer liegen auf bayerischen und 2,3 Kilometer auf thüringischen Gebiet. Als größere Kunstbauwerke waren in Ludwigsstadt das Hasslachviadukt und eine Straßenüberführung sowie die Loquitzbrücke bei Lehesten notwendig.
Bis 1945 verkehrten im Regelfall täglich vier Personenzugpaare mit Fahrzeiten von zirka 25 Minuten. Im Güterverkehr entwickelte sich die Strecke als wichtige Verbindung für den Transport des Schiefers.
Da nach der Besetzung Thüringens durch sowjetische Truppen am 3. Juli 1945 die Zonengrenze, entsprechend den alten Landesgrenzen, die Streckentrasse querte, wurden die Zugverbindungen eingestellt. Erst am 17. Juni 1947 wurde schließlich der Güterzugverkehr mit einem Regelzugpaar und einem Bedarfszugpaar als Transitgüterverkehr zwischen Probstzella und Lehesten wieder aufgenommen werden. Am 12. Juli 1951 wurde der Transitverkehr wieder eingestellt, bis zum 28. Mai 1952 war die Strecke in Thüringen zurückgebaut worden.
Auf dem Streckenabschnitt in Bayern erfolgte die offizielle Stilllegung zum 1. März 1971. Bis Anfang der 1960-er wurde hier noch ein Güteranschlussverkehr zu einem Steinbruch bei Streckenkilometer 2,8 durchgeführt.
[Bearbeiten] Literatur
- Ulrich Rockelmann, Thomas Naumann: Die Frankenwaldbahn. Die Geschichte der Steilrampe über den Frankenwald. EK-Verlag Freiburg, 1997. ISBN 3-88255-581-5
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