Bezirk Reinickendorf
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Reinickendorf |
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Koordinaten | Koordinaten: 52° 34′ 0″ N, 13° 21′ 0″ O52° 34′ 0″ N, 13° 21′ 0″ O | |||||||||||||||
Fläche | 89,5 km² | |||||||||||||||
Einwohner | 243.536 (30. Sep. 2006) | |||||||||||||||
Bevölkerungsdichte | 2722 Einwohner/km² | |||||||||||||||
Website | BA Reinickendorf | |||||||||||||||
Bezirksschlüssel | 12 | |||||||||||||||
Politik | ||||||||||||||||
Bürgermeisterin | Marlies Wanjura (CDU) | |||||||||||||||
Sitzverteilung (BVV 2006) | ||||||||||||||||
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Quelle: Statistisches Landesamt Berlin |
Der Bezirk Reinickendorf ist seit 2001 der 12. Verwaltungsbezirk von Berlin. Er ist benannt nach dem gleichnamigen Ortsteil Reinickendorf.
In der Zeit nach 1945 gehörte in der „Vier-Mächte-Stadt“ Berlin der Bezirk Reinickendorf zum französischen Sektor von Berlin und damit bis zur Wiedervereinigung zu West-Berlin.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
Der Bezirk Reinickendorf befindet sich am nordwestlichen Rand Berlins. Die Nachbarbezirke sind im Südwesten Spandau, im Süden Charlottenburg-Wilmersdorf, im Südosten Mitte und im Osten Pankow. Der gesamte Norden grenzt an den Brandenburgischen Landkreis Oberhavel.
[Bearbeiten] Ortsteile
- 12. Bezirk Reinickendorf
- 1201 Reinickendorf
- 1202 Tegel
- Cité Guynemer
- 1203 Konradshöhe
- Tegelort
- Jörsfelde
- 1204 Heiligensee
- 1205 Frohnau
- 1206 Hermsdorf
- 1207 Waidmannslust
- Cité Foch
- 1208 Lübars
- 1209 Wittenau
- Borsigwalde
- 1210 Märkisches Viertel
[Bearbeiten] Stadtentwicklung
Der Bezirk Reinickendorf wurde 1920 aus den ehemaligen Bauerndörfern Reinickendorf, Wittenau, Tegel, Heiligensee, Hermsdorf und Lübars sowie drei Gutsbezirken gebildet.
Sein Charakter ist von Wäldern und Gewässern geprägt, seine südlichen Teile haben aber in der Bebauung viele Ähnlichkeiten mit dem angrenzenden Ortsteil Wedding des Bezirks Mitte. Darüber hinaus liegt in Reinickendorf die zwischen 1929 und 1931 erbaute Siedlung Weiße Stadt und das Märkische Viertel, welches von 1963 bis 1974 als Großbausiedlung geschaffen wurde und in dem heute über 30.000 Menschen wohnen. In den restlichen Ortsteilen herrscht Einzelhausbebauung vor, die in einigen Bereichen wie Hermsdorf und insbesondere Frohnau auch villenartigen Charakter annimmt. Reinickendorf verfügt mit dem Flughafen Berlin-Tegel über den wichtigsten Flughafen Berlins.
[Bearbeiten] Wappen
Auf dem Reinickendorfer Wappen sieht man einen roten Fuchs, der auf einem goldenen Schrägbalken läuft; entgegen einer weit verbreiteten Annahme ist das kein Verweis auf das Fabeltier Reineke Fuchs, sondern er wurde aus dem alten Wappen des Dorfes Reinickendorf übernommen, wo er möglicherweise auf eine vormalige Fuchsplage hinwies. Auf beiden Seiten des Balkens sieht man jeweils drei goldene Ähren auf schwarzem Hintergrund, diese symbolisieren die sechs den Bezirk konstituierenden einstigen Bauerndörfer und heutigen Ortsteile, die im übrigen auch noch eigene Wappen führen. Auf dem gesamten Schild liegt eine dreitürmige Mauerkrone, deren mittlere Krone das Berliner Wappen ziert.
Das Wappen wurde dem Bezirk vom Senat von Berlin am 28. November 1955 verliehen.
[Bearbeiten] Partnerstädte
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- Bad Steben (Bundesland Bayern, 1988
- Vogelsbergkreis (Bundesland Hessen, 1964)
- Stadt Lauterbach (Kreisstadt des Vogelsbergkreises, 1966)
- Melle (Bundesland Niedersachsen, 1988)
- Blomberg (Bundesland Nordrhein-Westfalen, 1990)
[Bearbeiten] Freundschaftliche Kontakte
- Breslau (Polen)
- Burkina Faso
- Dénia (Spanien)
- Katalonien (Spanien)
- Kiew (Ukraine)
- Meseritz (Polen)
- Minsk (Weißrussland)
- Orkney (Schottland)
- Sankt Petersburg (Russland)
- Zielenzig (Polen)
- Templewo (Polen)
- Washington (D.C.) (USA)
- Wolgograd (Russland)
- Woltschja Gora (Weißrussland)
-
- Lichtenfels (Bundesland Bayern)
- Landkreis Oberhavel (Bundesland Brandenburg)
- Landkreis Schmalkalden-Meiningen (Bundesland Thüringen)
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- Zeltingen-Rachtig (Bundesland Rheinland Pfalz)
[Bearbeiten] Kommunalpolitik
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde 1946 erstmals wieder seit der Machtergreifung Hitlers im Jahre 1933 ein kommunales Parlament in Reinickendorf gewählt.
Aus der ersten Wahl zur Bezirksverordnetenversammlung (BVV) ging die SPD als Wahlsieger mit der absoluten Mehrheit hervor. Ihren Höhepunkt erreichte sie bei der Wahl 1948 mit einem Wahlergebnis von 67,9 % der Stimmen – das höchste Wahlergebnis einer Partei in Reinickendorf seither. Die Mehrheit als stärkste Fraktion konnte sie sich durchgehend bis zur Wahl 1981 in der BVV erhalten.
Die Reinickendorfer CDU schaffte es dann 1981, sich die Mehrheit im Parlament zu sichern, 1985 sogar die absolute Mehrheit.
1989 gelang es Detlef Dzembritzki (SPD) für sechs Jahre Bürgermeister zu werden. Bei der Wahl 1995 scheiterte er jedoch an der Christdemokratin Marlies Wanjura, die als erste Frau zur Bezirksbürgermeisterin Reinickendorfs gewählt wurde und seither dieses Amt bekleidet. Mit ihr erzielte die CDU 1999 auch ihr höchstes Ergebnis von 56,5 % der abgegebenen Stimmen.
[Bearbeiten] BVV-Wahl 2006
Bezirksbürgermeisterin Wanjura stellte sich bei der BVV-Wahl am 17. September nach 1999 und 2001 zum dritten Mal zur Wiederwahl. Auch ihr größter Konkurrent, der bisherige Bezirksstadtrat Peter Senftleben (SPD), stellte sich für das Amt des Bezirksbürgermeisters bereits zum dritten Mal zur Wahl.
Die Wahlergebnisse im Überblick (im Vergleich zur Wahl 2001):
- SPD: 29,1% (-3,5%)
- CDU: 41,8% (-3,7%)
- Linke: 2,6% (-0,5%)
- Grüne: 7,6% (+1,7%)
- FDP: 6,4% (-1,3%)
- Graue: 7,0% (+4,0%)
Daraus ergibt sich die folgende Sitzverteilung in der Reinickendorfer BVV (Veränderung zur Wahl 2001):
- SPD: 18 (-2)
- CDU: 26 (-1)
- Linke: 0 (-1)
- Grüne: 4 (+1)
- FDP: 3 (-1)
- Graue: 4 (+4)
Das Bezirksamt wird sich folgendermaßen zusammensetzten:
- SPD: 2 Stadträte
- CDU: 4 Stadträte
In der konstituierenden Sitzung der BVV am 27. Oktober 2006 wurde Frau Wanjura für weitere fünf Jahre im Amt bestätigt. Damit ist sie dann, zusammen mit dem Spandauer Bezirksbürgermeister Konrad Birkholz, mit 16 Amtsjahren die am längsten amtierende Bezirksbürgermeisterin Berlins (1995 bis 2011).
[Bearbeiten] Literatur
- Michael Zaremba: Reinickendorf im Wandel der Geschichte (Bezirks-Chronik), ISBN 3-930863-63-4
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Bezirk Reinickendorf – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
Wiktionary: Reinickendorf – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme und Übersetzungen |
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