Bingerbrück
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Bingerbrück ist seit 1969 ein Stadtteil von Bingen am Rhein, der links der Nahe und des Rheins gelegen ist. Mit Bingen verbinden den Ort zwei Brücken, darunter die geschichtsträchtige Drususbrücke. In Bingerbrück beginnt der Binger Wald (Teil des Soonwaldes), ein ausgedehntes Wandergebiet.
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[Bearbeiten] Geschichte
[Bearbeiten] Antike
Eine römische Besiedelung kann nicht nachgewiesen werden. Während des Baus der Eisenbahnlinie in den 1850er Jahren wurde allerdings ein umfangreiches römisches Gräberfeld ausgegraben.
[Bearbeiten] Mittelalter
Im Jahr 1150 gründete Hildegard von Bingen hier das Kloster Rupertsberg. Es wurde 1632 während des Dreißigjährigen Kriegs zerstört. Die Ruinen gingen bis auf Gewölbereste, die sich unter der ehemaligen Herter-Villa befinden, bei Sprengungen für den Bau der Eisenbahn unter. Im 18. Jahrhundert gab es um das Klostergelände auch eine kleine Siedlung mit Namen St. Rupertsberg.
[Bearbeiten] Nach dem Wiener Kongress
Nach dem Wiener Kongress wurde das Gebiet des heutigen Bingerbrück preußisch - im Gegensatz zum gegenüberliegenden Bingen, daß nunmehr zum Großherzogtum Hessen gehörte. Die Nahe war jetzt Grenze und an der Drususbrücke entstand ein lebhafter Zollverkehr, der zum Wachstum Bingerbrücks beitrug. Die Gemarkung, die 800 Jahre zu Bingen gehörte, ging an das Kirchdorf Weiler und unterstand jetzt der Verwaltung der Bürgermeisterei Waldalgesheim. Im Jahre 1832 hielten die ersten Postschnellwagen an der Poststation "Binger Brücke", die erstmals 1835 in zollamtlichen Verordnungen erwähnt wird. Von 1857 bis 1859 erfolgte der Bau der linksrheinischen Eisenbahnstrecke. Dies Ereignis kann als der eigentliche Geburtsstunde Bingerbrücks gelten. Ab 1857 entstand hier ein preußischer Bahnhof, auf der Binger Seite ein hessischer. Die Gemeinde wurde durch die Streckenabzweigungen in die Pfalz und zur Saar ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt. Dies bewirkte ein enormes Bevölkerungswachstum. 1838 hatte die Gemeinde 9 Einwohner, 1875 waren es bereits 803. Der Wunsch nach Selbstständigkeit wuchs, der 1892 durch einen Erlass Kaiser Wilhelm II. verwirklicht wurde. Die neue Ortschaft Bingerbrück hatte nunmehr 1248 Einwohner.
[Bearbeiten] Ab dem Zweiten Weltkrieg
So wie die Bahn den Ursprung Bingerbrücks bedeutete, war sie im Zweiten Weltkrieg auch Ursache für die fast völlige Zerstörung. Nach 7 Bombenangriffen auf Verschiebebahnhof und Ort (ab dem 29. September bis zum 29. Dezember 1944) war er zu 86% zerstört. Es erfolgte zwar ein schneller Wiederaufbau, der Krieg stoppte allerdings die Weiterentwicklung der Gemeinde die 1969 nach Bingen eingegliedert wurde. Mit der Umbenennung des Bahnhofs Bingerbrück in "Bingen Hauptbahnhof" in den 1990er Jahren verschwand auch bei der Bahn der Name Bingerbrück. Der in Bingen gelegene alte Hauptbahnhof erhielt den Namen "Bingen Stadt".
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
Koordinaten: 49° 57′ 55" n. Br., 7° 53′ 9" ö. L.