Bischöfliches Gymnasium Petrinum
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Bischöfliches Gymnasium Petrinum | |
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Schultyp: | Gymnasium |
Anschrift: | Linz |
Gründungsjahr: | 1897 |
Besondere Fächer: | Altgriechisch |
Webadresse: | http://www.petrinum.at |
Das Bischöfliche Gymnasium Petrinum ist eine katholische Privatschule der Diözese Linz mit über hundertjähriger Geschichte. Es befindet sich am Fuße des Pöstlingbergs im Linzer Stadtteil Urfahr.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Am 29. Juli 1895 hatte der damalige Bischof Franz Maria Doppelbauer den ersten Spatenstich vorgenommen. Die offizielle Einweihung erfolgte mit der Grundsteinlegung am 2. Juli 1896 (dieser Grundstein war – wie der des Neuen Doms – aus dem Ölberg gebrochen). Bei der Fertigstellung 1897 als Collegium Petrinum maß das Gebäude eine Länge von 95,90 m, war 80 m breit und 22,5 m hoch. Samt Einrichtung kostete das Knabenseminar zur Vorbereitung auf die Priesterlaufbahn der Diözese Linz 2,065.200 Kronen.
Das Petrinum begann sich sehr bald als hervorragendes Gymnasium zu etablieren, bereits im ersten Jahr im neuen Gebäude zählte das Knabenseminar 340 Studenten, die sich dafür entschieden hatten, später Priester zu werden. Am 9. Juni 1903 begrüßte der damalige Bischof Franz Maria Doppelbauer Kaiser Franz Joseph I. im Petrinum. Während des ersten Weltkrieges fungierte das Petrinum als Militär-Reservespital. Die Studierenden wurden während dessen in anderen Einrichtungen untergebracht. Am 17. September 1920 konnte die Ausbildung im Petrinum weiter gehen.
Nach dem Einmarsch der deutschen Truppen im Jahr 1938 ließ sich der Schulbetrieb zwar zuerst fortsetzen, alle Schüler mussten jedoch der Hitlerjugend beitreten. Im Juli wurde dem Petrinum endgültig das Öffentlichkeitsrecht entzogen und in der Schule kam das Militärkommando der 5. Division unter. Adolf Hitler, der Linz zu seiner Führer-Stadt "erheben" wollte, plante, eine Technische Hochschule am Areal des Petrinums zu bauen und das bestehende Gebäude mit einzubeziehen. Das Petrinum blieb von Bomben verschont (lediglich das Freibad wurde zerstört). Als allerdings die Alliierten heranrückten, wurde das Gebäude wieder als Lazarett genutzt. Allererst marschierten Amerikaner im Gebiet von Urfahr und des Pöstligbergs ein. Als kurz darauf allerdings die Russen vorrückten, zogen sich die US-Soldaten zurück und das Petrinum wurde von den Russen besetzt. Diese zogen zwar nach weniger als einem Jahr wieder ab, hinterließen aber eine unübersehbare Spur der Zerstörung.
Im Herbst 1946 wurde der Schulbetrieb schließlich – zwar nur mit vier Klassen, aber immerhin – wieder aufgenommen. Im Schuljahr 1950/51 gab es wieder – wie vor dem Krieg – acht Klassen und es konnte erstmals die Reifeprüfung abgehalten werden.
Nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil gab es tiefgreifende Veränderungen. Unter anderem wurde von den Schülern nicht mehr erwartet, vorwiegend geistliche Berufe zu ergreifen. 1972 wurde die vormals nur als humanistisches Gymnasium geführte Bildungsanstalt "liberalisiert" und es war den Schülern von da an möglich, ab der fünften Klasse (9. Schulstufe) zwischen humanistischem und neusprachlichem Zweig zu wählen (Wahlmöglichkeit zwischen Altgriechisch und Französisch). Im Jahr 1983 musste die Schule aufgrund von rückläufigen Schülerzahlen auch für externe Schüler öffnen. Bis zu diesem Zeitpunkt wurde das Gymnasium als reine Internatsschule geführt. Zehn Jahre später war der Schülermangel jedoch abermals so groß, dass über eine Veränderung nachgedacht wurde. Man kam zu dem Entschluss, auch Mädchen zuzulassen. 1999 wurde der Internatsbetrieb eingestellt (Internatsschüler bekamen Wohnmöglichkeiten in Linz angeboten) und im Zuge dessen wurde das Bischöfliche Gymnasium Kollegium Petrinum in Bischöfliches Gymnasium Petrinum umbenannt. Zur gleichen Zeit wurde auch die Regentie aufgelöst, die Agenden des Regens wurden auf die Direktion und Verwaltung übertragen. Ebenso wurde der Spiritual entpflichtet, aber gleichzeitig als neuer Schulseelsorger bestellt.
[Bearbeiten] Allgemeines
Heute ist das Bischöfliche Gymnasium Petrinum ein modernes Gymnasium mit großzügig ausgestatten Lehrsälen und Klassenzimmern. Das Sportareal der Schule ist mit vier Fußball-, zwei Faustball-, zwei Beachvolleyball-, zwei Volleyball-, zwei Streetball-, drei Tennisplätzen, vier Sprintbahnen, einer Kugelstoßanlage, einer Weitsprunganlage, zwei Kegelbahnen, zwei Kletterwänden, einer Eisstocksportfläche, einem Turnsaal, einem Hallenbad und einem Freibad (zurzeit aufgrund von Einsparungsmaßnahmen nicht in Betrieb, jedoch im Brandfall als Löschteich gedacht) eines der größten aller Linzer Schulen. Außerdem befinden sich im Petrinum zwei Kapellen (Studentenkapelle und Volkskapelle), ein kleinerer Andachtsraum im Turm und ein Meditationsraum im Neubau. Auf dem Gelände des Petrinums befinden sich auch mehrere Anbauten, wie ein Studierendenhaus oder ein Wohnhaus, in welchem Petriner Angestellten Wohnungen zur Verfügung gestellt werden.
In der Vergangenheit besaß das Petrinum auch eine Sternenwarte, die jedoch nun nicht mehr verwendet werden kann, da sich im Laufe der Jahre starke bauliche Mängel gebildet haben, die es unmöglich machen, die Kuppel zu öffnen.
Das Gebäude wird heute außerdem unter anderem von der Anton Bruckner Universität, von der Johannes Kepler Universität, von der Altenbetreungsschule Oberösterreich und von diversen privaten Firmen genutzt.
Zur Zeit der Papstwahl 2005 war das Petrinum auch deshalb in den Medien präsent, weil Papst Benedikt XVI. bei seinen Oberösterreichbesuchen (noch als Kardinal) mehrmals in den alten Gemäuern nächtigte.
Die Legende, das Petrinum habe 1000 Fenster, ist nicht ganz richtig, aber man kann immerhin 957 Fenster zählen, die großteils noch mit altem Glas ausgestattet sind.
[Bearbeiten] Leitung
Seit dem Schuljahr 2000/2001 ist Franz Asanger Direktor der Bildungsanstalt. Sein Vertreter und gleichzeitig der Administrator des Petrinums ist seit 1987 Walter Schmuckermair. Um die moralischen und religiösen Belange der Schüler kümmert sich seit 2003 Franz Wöckinger als Schulseelsorger.
[Bearbeiten] Prominente Schüler und Absolventen
- Manfred Scheuer – Bischof der Diözese Innsbruck (Matura 1974)
- Augustinus Franz Kropfreiter – österreichischer Komponist
- Franz Rieger – österreichischer Schriftsteller
- Alois Brandstetter – österreichischer Schriftsteller und Philologe
- Peter Paul Wiplinger – österreichischer Schriftsteller, Lyriker und Fotograf
- Rudolf Habringer – österreichischer Schriftsteller, Journalist, Kabarettist und Pianist
- Josef Pühringer – oberösterreichischer Landeshauptmann (besuchte drei Jahre das Gymnasium)
- Josef Stockinger - Abgeordneter zum oberösterreichischen Landtag.
[Bearbeiten] Weblinks
Koordinaten: 48° 19' 10" N, 14° 16' 32" O