Chauffeur
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Ein Chauffeur (eingedeutscht auch Schofför; eigentl. frz. für Heizer, Lehnw. für Fahrer) ist ein „persönlicher Fahrer“, der im Unterschied zum Taxifahrer eben nicht ein unbekannter Marktteilnehmer und Anbieter einer Transportdienstleistung ist, sondern durch besondere Vertrauenswürdigkeit und Bekanntheit ausgezeichnet. Er ist Nachfahre des historischen Berufs des Kutschers.
Alltagssprachlich bezeichnen Eheleute und private Fahrgemeinschaften denjenigen unter ihnen, der bei geselligen Anlässen des Alkohols abstinent bleiben muss, um sie ohne Taxi heil nach Hause zu bringen, als ihren Chauffeur.
Berufsbezogen bezeichnet es traditionell einen Angestellten, der als Berufskraftfahrer die (Dienst-) Limousine von hochgestellten oder äußerst wohlhabenden Leuten an ihrer Stelle lenkt und auch für die Pflege des Automobils und den Komfort des Beförderten zuständig ist. Zweck dieses Arrangements ist es, für die chauffierte Person größte persönliche Sicherheit zu gewährleisten sowie diese vom Verkehrstress zu entlasten und ihr auf den Fahrten zu ermöglichen, sich auf die nächsten Geschäftskontakte vorzubereiten. Insbesondere Firmeninhaber und Manager mit Vorstandspositionen in großen Aktiengesellschaften leisten sich diesen Luxus bzw. nehmen ihn als Teil der von ihnen ausgehandelten speziellen Verträge wahr.
In nationalen Parlamenten ist es üblich, eine eigene so genannte Fahrbereitschaft für die Minister und die Abgeordneten auf Abruf bereitzustellen, um dienstliche Termine auch in rascher Aufeinanderfolge wahrnehmen zu können. Die dort angestellten Chauffeure sind handverlesen und auf die erhöhten Sicherheitsanforderungen beruflich geprüft. Die höchsten staatlichen Repräsentanten, Minister und Oberbürgermeister genießen das Privileg eines dauerhaft persönlich zugeordneten Chauffeurs, der ihre Staatskarosse steuert und betreut. Jeder deutsche Staatspräsident erhält dieses Privileg sogar auf Lebenszeit.
Als besonderen Luxus-Service bieten Autovermieter gelegentlich auch Wagen samt dauerhaftem Chauffeur an. Dies ist sofern es nicht in den Entwicklungsländern durch den Währungsschnitt selbst für Touristen leicht erschwinglich ist, die mit Abstand teuerste Beförderungsdienstleistung aber gelegentlich auch die abgesichertste.
Die Chauffeurdienstleistung wird aus Kostengründen zunehmend weniger von Konzernvorständen in Anspruch genommen. Die Dienstleistung wird zudem von Mitarbeitern und Anteilseignern als gewinnvernichtender Luxus eingestuft. Diese Einschätzung ist diskussionswürdig, da die verlorene Arbeitszeit eines selbstfahrenden Vorstandsmitglieds höher als die Kosten für einen Chauffeur bewertet werden kann.