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Cocteau Twins

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Cocteau Twins
Gründung: 1980
Auflösung: 1998
Genres: Post Punk, Ethereal, Ambient, Dream-Pop
Website: http://www.cocteautwins.com/
Gründungsmitglieder
Gesang: Elizabeth Fraser
Gitarre / Bass / Schlagzeug: Robin Guthrie
Bass: Will Heggie
Letzte Besetzung
Gesang: Elizabeth Fraser
Gitarre / Bass / Schlagzeug: Robin Guthrie
Bass / Gitarre / Klavier: Simon Raymonde

Die Cocteau Twins waren eine britische Post-Punk-Band, die von 1980 bis 1998 existierte. Der von ihr geprägte melancholische und verträumte Gitarrenpop beeinflusste eine Reihe von später gegründeten Bands, unter ihnen Lush, Bel Canto, Seefeel und Slowdive.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Mitglieder

Weitere Musiker waren unter anderem Mitsuo Tate (Gitarre, ab 1990), Ben Blakeman (Gitarre, ab 1990), Dave Palfreeman (Percussion, ab 1993) und Benny di Massa (Schlagzeug, ab 1994).

[Bearbeiten] Die Anfangszeit

Die Cocteau Twins wurden 1980 in Grangemouth, Schottland, gegründet. Die Namensgebung geht auf einen frühen Song der schottischen Newwave-Band Simple Minds zurück, der in leicht veränderter Form als No Cure auf deren Debütalbum Life in a Day (1979) zu hören ist.

Ihre Ursprünge hat die Band in der Punk-Musik. Über ihr erstes Album urteilte der Rolling Stone: „Sie schreiben keine Songs, sie schneiden Sounds.“ Und das Magazin Mojo staunte vor allem über die Sängerin Liz Fraser und deren Vokalisen im Song Know Who You Are at Every Age: „Dieser Chorus gehört zu den schönsten jemals aufgenommenen Passagen der Musik.“

Die Sängerin Liz Fraser hatte zusammen mit dem Ölraffinerie-Ingenieur und Sound-Tüftler Robin Guthrie und dem Bassisten Will Heggie im heimatlichen Schottland mit ihrem ebenso „belächelten wie ehrfurchtsvoll gehörten Gesang“ (Rolling Stone) ein Publikum zu finden versucht. Als dies misslang, ging das Trio 1981 nach London und hoffte, mit Hilfe des bekannten BBC-Discjockeys John Peel eine Plattenfirma zu finden, die sie mit ihrer ungewöhnlichen Musik unter Vertrag nehmen sollte. Peel machte zwar einige Aufnahmen mit den Cocteau Twins, zu ihrem ersten Plattenvertrag verhalf den Musikern aber der Plattenverkäufer Simon Raymonde (vormals Mitglied der Band Drowning Craze), der Fraser, Guthrie und Heggie an Ivo Watts-Russell, den Besitzer des damals neu gegründeten Independent-Labels 4AD, vermittelte. Watts-Russell nahm sie unter Vertrag und veröffentlichte 1982 ihr Debütalbum Garlands.

[Bearbeiten] Die 80er Jahre

Zum Jahreswechsel 1982/83 tourte die Band mit Orchestral Manoeuvres in the Dark durch Großbritannien. Innerhalb kürzester Zeit wurden die Musiker Fraser und Guthrie in die Londoner Musikszene integriert und arbeiteten an der Musik anderer Projekte wie This Mortal Coil, der Hausband von 4AD, mit. Besonders hervorzuheben ist hier die Coverversion des Tim-Buckley-Stücks Song to the Siren auf dem ersten Album von This Mortal Coil (It’ll End in Tears, 1984). Heggie verließ die Gruppe, um schließlich bei der Alternative-Band Lowlife weiterzuspielen, und wurde durch Raymonde ersetzt. In schneller Folge veröffentlichten die Cocteau Twins weitere LPs und Singles, traten in der britischen Fernseh-Musikserie Top of the Pops auf und verließen damit den kleinen Zirkel der Independent-Charts. Mit Treasure (1984), Victorialand (1986) und Blue Bell Knoll (1988) spannen die Cocteau Twins ihren „Dream Pop“ (Mojo) weiter. Blue Bell Knoll bildet insofern einen Wendepunkt in der musikalischen Entwicklung der Band, als hier der massive Einsatz von Studiotechnik und die Verfremdung des Gitarrensounds einen Höhepunkt erreichten. Dies führte dazu, dass sich die Band etwas später zunächst von diesem Album distanzierte und beim Nachfolger Heaven or Las Vegas (1990) den Schwerpunkt wieder deutlich zugunsten des Songwritings verlagerte.

Blue Bell Knoll ist bis heute die einzige 4AD-Veröffentlichung, die neben den seinerzeit üblichen Formaten (CD, LP, MC) auch als DAT erschien.

In Konzerten war Liz Fraser der dramatische Mittelpunkt: Eingehüllt in weißes Licht, den Blick häufig starr nach oben gerichtet, wirkte sie zerbrechlich und ätherisch. Texte benötigte sie nicht, sondern benutzte die Worte um ihrer Klangmöglichkeiten willen. Lautmalerische Titel wie Aikea-Guinea, The Pink Opaque oder Pearly-Dewdrops’ Drops gaben einen Eindruck ihrer kindlichen Silbenspiele. An derartigen Sprach-Sounds fanden allerdings nur die Briten Gefallen, im übrigen Europa blieben die Cocteau Twins eher weniger erfolgreich.

[Bearbeiten] Die 90er Jahre

In den USA wurden die meisten ihrer Platten erst Anfang der neunziger Jahre veröffentlicht, nachdem sie 1990 ihre erste USA-Tournee unternommen hatten.

Zur selben Zeit suchten Fraser, Guthrie und Raymonde nach neuer Orientierung: Sie verließen das Independentlabel 4AD und schlossen einen Vertrag mit Fontana. Während Raymonde für einzelne Projekte mit den Bands Lush und Moose zusammenarbeitete, feilte Liz Fraser an der Klarheit ihrer Texte. Mittlerweile Mutter einer Tochter, sann sie in ihren Texten über ihren Körper nach, über den Verlust des Selbst, über die Frage, ob ein Mann gut oder eher „vergiftend“ für sie sei (Songtext Bluebeard).

[Bearbeiten] Die Schlussphase

Stellten die Cocteau Twins Anfang der neunziger Jahre noch eine Avantgarde dar (1991 wurde Fraser als beste Sängerin für die Brit Awards nominiert), so ließen Ambient und Drum’n’Bass ihre Musik Mitte der neunziger Jahre bereits angestaubt wirken. Die Gruppe versuchte dem mit der EP Otherness (1995) entgegenzuwirken, doch setzten inzwischen Formationen wie Portishead die Maßstäbe. Deren Musik war aber nicht die Sache der Cocteau Twins. Mit Milk & Kisses kehrten sie 1996 zu ihren ätherischen Anfängen zurück.

1998 schließlich trennte sich die Band. Bereits ein Jahr zuvor gründeten Guthrie und Raymonde das Label Bella Union, das nicht nur Interpreten wie Françoiz Breut, The Wave Room oder Dirty Three unter Vertrag hat, sondern daneben auch die weiteren Werke der beiden Labelgründer sowie 1999 die Aufnahmen der Cocteau Twins für die BBC veröffentlicht hat.

Liz Fraser arbeitete unter anderem mit Massive Attack (Teardrop) und Yann Tiersen zusammen. Robin Guthrie gründete zu Beginn des neuen Jahrtausends mit Ex-Mono-Sängerin Siobhan de Maré die Band Violet Indiana.

Ein Reunion-Konzert war für den 30. April 2005 bei einem Festival im kalifornischen Coachella geplant, wurde jedoch bereits im Vorfeld wieder abgesagt.

[Bearbeiten] Diskographie

[Bearbeiten] Alben

  • 1982: Garlands
  • 1983: Head Over Heels
  • 1984: Treasure
  • 1986: Victorialand
  • 1986: The Moon and the Melodies (mit Harold Budd)
  • 1988: Blue Bell Knoll
  • 1990: Heaven or Las Vegas
  • 1993: Four Calendar Café
  • 1996: Milk & Kisses
  • 1999: BBC Sessions

[Bearbeiten] Singles und EPs

  • 1982: Lullabies
  • 1983: Peppermint Pig • Sunburst and Snowblind
  • 1984: The Spangle Maker
  • 1985: Aikea-Guinea • Tiny Dynamine • Echoes in a Shallow Bay
  • 1986: Love’s Easy Tears
  • 1990: Iceblink Luck
  • 1993: Evangeline • Snow
  • 1994: Bluebeard
  • 1995: Twinlights • Otherness
  • 1996: Tishbite • Violaine

[Bearbeiten] Compilations

  • 1985: The Pink Opaque
  • 1986: Tiny Dynamine/Echoes in a Shallow Bay
  • 1988: Head Over Heels/Sunburst and Snowblind
  • 1991: The Box Set
  • 2000: Stars and Topsoil
  • 2005: Lullabies to Violaine

[Bearbeiten] Weblinks

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