Dachrinne
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Als Dachrinne (umgangssprachlich Regenrinne oder Dachkalle) bezeichnet man eine Sammelrinne, die so montiert wird, dass sie das von der Dacheindeckung ablaufende Regenwasser sammelt und von der Dachfläche ableitet. Sie gibt es in unterschiedlichen Profilen (z. B. halbrund, kastenförmig) und für verschiedene Verwendungszwecke (z. B. vorgehängte Rinne, Aufdachrinne, innenliegende Rinne, Liegerinne, etc.). Neben den Standardrinnen sind klempnertechnisch beliebige Profile machbar. Dachrinnen werden aus Titanzink, Kupfer, Edelstahl oder PVC hergestellt. Die hier genannten Metalle bedecken sich durch natürliche Bewitterung mit einer Patina, die die Beständigkeit gegen Umwelteinflüsse beträchtlich steigert. Die manchmal etwas merkwürdigen Nennmaße der Rinnen sind durch zwei Umstände entstanden.
Früher wurden Zinkbleche im sogenannten Paketwalzverfahren hergestellt. Die maximale Größe der Blechtafeln betrug 1×2 m.
Man konnte Abkantungen wegen der schlechten Duktilität nur gegen die Walzrichtung machen und war so gezwungen die Blechtafeln in 1 m lange Teilstücke zu zerlegen (Schlesische Zinklehre). Man benannte die Rinnen deshalb nach dem Teiler der 2 Meter langen Blechtafel:
8-teilig = 250 mm Zuschnittsbreite -> (heute: 25er Rinne)
7-teilig = 285 mm Zuschnittsbreite -> (heute: 28er Rinne)
6-teilig = 333 mm Zuschnittsbreite -> (heute: 33er Rinne)
5-teilig = 400 mm Zuschnittsbreite -> (heute: 40er Rinne)
4-teilig = 500 mm Zuschnittsbreite -> (heute: 50er Rinne)
Obwohl Rinnen heute aus Titanzink (z. B. mit ca. 0,07 % bis 0,14 % Titan legiertes Zink) in beliebiger Länge und mit Kantungen in Walzrichtung hergestellt werden, wurde in Deutschland diese Benennung beibehalten und auch für andere Werkstoffe übernommen. Das Ausgangsblech muss auch nicht der angegeben Breite entsprechen. Abmessungen und sonstige Details sind in Europa in der EN 612 genormt.
Eine Dachrinne wird so mit Gefälle montiert (mindestens 0,5 % oder 1-3 mm/m), dass das darin gesammelte Regenwasser in Richtung des Ablaufrohres (Fallrohr) fließt. Die Größe einer Dachrinne wird nach der an das Ablaufrohr anzuschließenden Dachfläche, dem Dachgefälle und der örtlichen Niederschlagsmenge ermittelt.
Zubehörteile:
- Laubfangsysteme in Dachrinnen (sind stets mit dem wartungsausführenden Dachdecker oder Spengler zu beraten)
- Regenwasserfänger (weiches Wasser, gut für Gartenbewässerung)
- Blitzabbleitung (nur bei Metallrinnen und kraftschlüssig hergestellter Überlappung)
- Drachenköpfe (z. B. an den Enden als Dachschmuck)
- Ablaufstutzen (industriell oder handwerklich: konisch, länglich, geschwungen, Schweizer Bogen, Schwanenhals);
- Regenwasserfänger (industriell oder handwerklich hergestellte Rinnenkessel)