Danilo Kiš
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Danilo Kiš (serbisch: Данило Киш; * 22. Februar 1935 in Subotica, † 15. Oktober 1989 in Paris) war ein bedeutender serbischer Autor, dessen Werke im ehemaligen Jugoslawien mit großem Interesse rezipiert wurden. Neben Ivo Andrić gilt er als einer der bedeutendsten Autoren Serbiens.
Kiš war Sohn einer Montenegrinerin und eines jüdischen Ungarn. Während des Zweiten Weltkriegs musste der junge Kiš erleben, wie sein Vater und eine Reihe anderer Verwandter in deutschen Konzentrationslagern ermordet wurden. Sein Vater starb im KZ Auschwitz-Birkenau, seine Mutter floh mit dem Jungen, den die Eltern vorsorglich 1939 taufen ließen, nach Ungarn, wo die beiden das Ende des Krieges erlebten.
Ab 1954 studierte Kiš in Belgrad Vergleichende Literaturwissenschaften, 1958 schloss er sein Studium mit Diplom ab. 1962 erschienen seine beiden ersten Werke, Mansarda: satirična poema (dt. Die Dachkammer) und Psalam 44 (dt. Psalm 44 - noch nicht auf Deutsch erschienen).
Kiš arbeitete lange Zeit in Belgrad und Novi Sad als Übersetzer aus dem Ungarischen, Französischen und Russischen. Nebenbei wurde er Lektor für Serbokroatisch in Frankreich und begann ein unstetes Pendlerleben.
1973 erhielt er den angesehenen jugoslawischen Literaturpreis Ninova Nagrada (dt. NIN-Preis) für sein 1972 erschienenes Buch Peščanik, (dt. Sanduhr), den er einige Jahre später aus politischen Gründen wieder zurückgab.
1979 siedelte er sich in Frankreich an. Für die Enciklopedija mrtvih (dt. Enzyklopädie der Toten) erhielt er den Ivo-Andrić-Preis, 1980 für sein Gesamtwerk den Grand Aigle d'Or.
In seine Prosa lässt er sehr viel autobiographisches, vor allem aus seinen Kriegserlebnissen, einfließen.
[Bearbeiten] Werke (Auswahl)
- Mansarda: satirična poema (1962); (dt. Die Dachkammer, 1992)
- Psalam 44 (1962)
- Bašta, pepeo (1965); (dt. Garten, Asche, 1990)
- Rani jadi: za decu i osetljive (1970) (dt. Frühe Leiden, 1989)
- Peščanik (1972); (dt. Sanduhr, (1988)
- Po-etika (1972)
- Po-etika, knjiga druga (1974)
- Grobnica za Borisa Davidoviča: sedam poglavlja jedne zajedničke povesti (1976) (dt. Ein Grabmal für Boris Dawidowitsch, 1983)
- Čas anatomije (1978); (dt. Anatomiestunde, 1998)
- Noć i magla (1983)
- Homo poeticus (1983)
- Enciklopedija mrtvih (1983); (dt. Enzyklopädie der Toten, 1986)
- Gorki talog iskustva (1990)
- Život, literatura (1990)
- Pesme i prepevi (1992)
- Lauta i ožiljci (1994)
- Skladište (1995)
- Varia (1995)
- Pesme, Elektra (1995)
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Danilo Kiš im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Personendaten | |
---|---|
NAME | Kiš, Danilo |
ALTERNATIVNAMEN | Данило Киш |
KURZBESCHREIBUNG | serbischer Schriftsteller |
GEBURTSDATUM | 22. Februar 1935 |
GEBURTSORT | Subotica |
STERBEDATUM | 15. Oktober 1989 |
STERBEORT | Paris |