Dea Dia
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Dea Dia galt im römischen Reich als Göttin des Wachstums und wurde von den Fratres Arvales (Arvalbrüder) verehrt.
Das dreitägige Fest der Dea Dia war ein zeitlich bewegliches Fest. Es fand meistens im Mai, selten auch Anfang Juni statt. Der Kult reicht bis in die römische Frühzeit zurück und wurde unter Augustus grundlegend reformiert. Ihr Tempel, der lucus, lag außerhalb Roms in einem Wäldchen an der Via Campana am rechtsseitigen Tiberufer zwischen dem fünften und sechsten Meilenstein. Die Verwendung von Eisen war bei den Kulthandlungen verboten. Bei diesen wurden Togen mit Purpursaum getragen.
Der erste Tag des dreitägigen Festes galt der Vorbereitung, erst am zweiten Tag wurden die eigentlichen Kulthandlungen durchgeführt. Der Vorstand der Arvalbrüder opferte, ohne die anderen Mitglieder, zwei Ferkel und eine weiße Kuh. Im Anschluss kam das mit allen Mitgliedern durchgeführte Hauptopfer eines fetten Schafes. Darauf folgten Zeremonien mit Weihrauch- und Weinopfern, das Berühren von geweihten Ähren, das Verteilen von lorbeerbekränztem Brot und das Hinabwerfen von Töpfen aus dem Tempeleingang. Danach folgte ein Tanz zu einem uralten Lied, dessen Sinn und Inhalt schon in republikanischer Zeit unverständlich waren. Im Anschluss folgte eine Mahlzeit, Wagen- und Pferderennen im haineigenen Circus, die Bewirtung der Mitglieder im Haus des Vorstandes, sowie ein Opfermahl beim Vorstand und einer Wunschformel für den Kaiser am dritten Tag.
Interessant an Dea Dia war, dass sie in der antiken römischen Literatur nie genannt wurde, nur bei Varro wurden öffentliche Opfer der Arvalbrüder erwähnt.
Vor allem im 19. Jahrhundert wurde Dea Dia mit Ceres (manchmal auch Tellus, Ops oder Acca Larentia, manchmal sogar Diana und Hebe) gleichgesetzt, was in der Forschung spätestens seit Franz Altheims Untersuchungen in Religionsgeschichtliche Versuche und Vorarbeiten widerlegt ist.