Ermesinde I.
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Ermesinde I. von Luxemburg (* im Juli 1186; † 12. Februar 1247) war eine Gräfin von Luxemburg, la Roche und Durbuy von 1197 bis 1247. Sie war die einzige Tochter Heinrich IV. oder Heinrich der Blinde genannt, Graf von Luxemburg und Namur und von Agnes von Gueldern.
Heinrich der Blinde hatte vor ihrer Geburt seinen Neffen Balduin V. von Hennegau als seinen Nachfolger bestimmt. Ihre Geburt stellte allerdings diese Nachfolge in Frage.
Um sie zu beschützen verlobte ihr Vater sie im Alter von 2 Jahren an mit Heinrich II., Graf der Champagne.
Sie verbrachte einen Großteil ihrer Jugend in Frankreich.
Balduin V. seinerseits verzichtete nicht auf das ihm versicherte Erbe und nach einem Krieg musste der Kaiser die Strittigkeiten schlichten.
So wurde dann die Grafschaft Namur, Balduin zugeteilt, die Grafschaften Durbuy und la Roche gingen an Ermesinde und die Grafschaft Luxemburg wurde Otto I. von Burgund zugeteilt.
Heinrich II. welcher große Kreuzzugideen im Kopf hatte verzichtete auf das Verlöbnis und Ermesinde heiratete Theobald I. (1158-1214), Graf von Bar. Dieser verhandelte mit Otto von Burgund dessen Verzicht auf die Grafschaft Luxemburg und so wurde sie Gräfin von Luxemburg.
Theobald versuchte ebenfalls Namur wiederzugewinnen, war aber erfolglos und musste verzichten. Dieser Verzicht wurde im Vertrag von Dinant vom 26. Juli 1199 festgehalten.
Die Nachkommen von Theobald und Ermesinde waren:
- Renaud, Herr von Briey, gestorben vor 1214
- Eine Tochter, gestorben 1214
- Elisabeth († 1262), verheiratet mit Walram Herr von Monschau († 1242).
- Margarethe, verheiratet mit Hugo III. († 1243), Graf von Vaudémont, später mit Henri de Bois, welcher Regent über die Grafschaft Vaudémont war.
Theobald stirbt am 13. Februar 1214 und Ermesinde, 27 Jahre alt heiratet im Mai 1214 Walram III. (1180 † 1226), Graf von Limburg.
Aus dieser Ehe gingen 3 Kinder hervor:
- Heinrich V. genannt Heinrich der Blonde (1216 † 1281)
- Gerhard Graf von Durbuy († 1276)
- Katharina († 1255), heiratet 1229 Matthäus II. († 1251), Herzog von Lothringen.
Walram versucht auch wieder erfolglos Namur wiederzugewinnen und der definitive Verzicht wird in einem neuen Vertrag von Dinant vom 13. März 1223 festgehalten.
Zum zweitenmal verwitwet, verwaltet sie Luxembourg noch während 21 Jahren zuerst mit Hilfe ihres Mombourg Walram von Monschau und dann mit ihrem eigenen Sohn Heinrich V..
Ihre weise und vorsichtige Herrschaft machte aus Luxemburg zu dieser Zeit ein blühendes Land.
So hat sie verschiedenen Städten Freibriefe erteilt unter anderen Luxemburg und Echternach.
Außerdem führte sie ein sehr religionbetontes Leben und errichtete mehrere Klöster unter anderem die Abtei Clairefontaine bei Arlon, wo sie sowie ihr Sohn Heinrich der Blonde ihre letzte Ruhestätte haben.
Bis zu ihrem Tod 1247 hatte sie die Grafschaft auf das dreifache der Anfangsgrösse gebracht.
Vorgänger |
Gräfin von Luxemburg 1196 - ca. 1247 |
Nachfolger |
Personendaten | |
---|---|
NAME | Ermesinde I. |
KURZBESCHREIBUNG | Gräfin von Luxemburg, la Roche und Durbuy von 1197 bis ca. 1247 |
GEBURTSDATUM | im Juli 1186 |
STERBEDATUM | 12. Februar 1247 |