Formel 2
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Die Formel 2 war eine Rennkategorie für einsitzige, offene Rennwagen. Sie wurde 1947 als Unterbau für die Formel 1 ausgeschrieben, als Nachfolgeklasse der vor dem Zweiten Weltkrieg üblichen Voiturette-Klasse.
Neben Einzelrennen, die in keiner Meisterschaft zusammengefasst wurden, gab es nationale Meisterschaften, aber erst ab 1967 eine Europameisterschaft.
Zudem wurden die Fahrerweltmeisterschafts-Saisonen 1952 und 1953 übergangsweise nach dem Reglement der Formel 2 ausgetragen, da nach dem Rückzug von Alfa Romeo nicht genügend konkurrenzfähige F1-Autos verfügbar waren.
Die Regulierungen änderten sich im Laufe der Zeit, zunächst galt eine Hubraumobergrenze von 2000 cm3 (bzw. 500 cm3 für kompressorbetriebene Fahrzeuge). Nach Einführung des neuen F1-Hubraumlimits von 2500 cm3 für 1954 wurde die F2 auf 1500 cm3 herabgesetzt.
Diese F2-Regeln wurden ab 1961 zur F1 erhoben, wobei bisherige kleine F2-Fahrzeuge wie etwa Porsche 718 oder der Mittelmotor-Ferrari 156 quasi automatisch in die F1 kamen. Aber schon nach vier Jahren war man mit den kleinen Motoren unzufrieden, und die F1 verdoppelte ab 1966 ihren Hubraum von 1500 cm3 auf 3000 cm3.
Der F2-Hubraum wurde daraufhin auf 1600 cm3 vergrößert. Diese Fahrzeuge mit über 200 PS durften auf dem Nürburgring aufgrund der Länge der Strecke zwecks Auffüllung des Starterfeldes gleichzeitig mit der F1 antreten und konnten sogar einige der schwereren F1-Boliden hinter sich lassen.
1967 führte die FIA die F2-Europameisterschaft ein, die bis 1984 Bestand hatte. Zudem traten viele F1-Piloten auch bei reinen F2-Rennen an, wo sie jedoch nicht für EM-Punkte berechtigt waren. So gewann Jochen Rindt zahlreiche F2-Rennen, konnte dieselben Gegner aber in der F1 aufgrund seiner meist unterlegenen Fahrzeuge lange Jahre nicht schlagen. Der zweifache F1-Weltmeister Jim Clark starb gar in einem F2-Rennen auf dem Hockenheimring, ebenso wie der Deutsche Gerhard Mitter, der beim Training zum GP von Deutschland im Werks-BMW verunglückte.
Seit 1972 galten wieder 2000 cm3 und sechs Zylinder als Obergrenze. Bis 1975 musste vom Motortyp eine Mindeststückzahl (100 bis 1000) im letzten Jahr gebaut worden sein. Ab 1976 waren reine Rennmotoren erlaubt, die über 300 PS leisteten. Auf dem Nürburgring wurden damit Anfang der 1980er Jahren Rundenzeiten erzielt, die denen der F1 Mitte der 1970er entsprachen.
In dieser Zeit fuhren auch deutsche Piloten wie Hans-Joachim Stuck, Manfred Winkelhock, Christian Danner, Stefan Bellof teils sehr erfolgreich in der F2, wobei es jedoch nie zu einen EM-Titel für einen Deutschen reichte. Ähnlich wie in der F1-WM zwei der südlichen Nachbarn aus Österreich erfolgreich waren, so konnten zwei Schweizer den F2-EM-Titel erringen.
Als einzige Frau konnte Hannelore Werner in den 70ern auf einen Podestplatz fahren (1970 Nürburgring).
Im Jahre 1985 wurde die Formel 2 durch die Formel 3000 abgelöst, bei der die ehemaligen Ford-Cosworth-Saugmotoren weiterverwendet wurden, die in der F1 durch die Einführung der Turbos nicht mehr konkurrenzfähig waren und somit günstig in großer Zahl verfügbar wurden.
Im Jahre 2005 wurde die Formel GP2 eingeführt, bei der aus Gründen der Zuverlässigkeit einheitliche V8-Motoren mit 4000 cm3 benutzt werden. Damit hat die "kleine Klasse" kurioserweise mehr Hubraum als in der F1, was sich durch die Einführung noch kleinerer V8-Motoren noch verstärken wird.
[Bearbeiten] Formel-2-Europameister
Jahr | Fahrer | Wagen |
---|---|---|
1967 | Jacky Ickx (B) | Matra |
1968 | Jean-Pierre Beltoise (F) | Matra |
1969 | Johnny Servoz-Gavin (F) | Matra |
1970 | Clay Regazzoni (CH) | Tecno |
1971 | Ronnie Peterson (S) | March |
1972 | Mike Hailwood (GB) | Surtees |
1973 | Jean-Pierre Jarier (F) | March |
1974 | Patrick Depailler (F) | March |
1975 | Jacques Laffite (F) | Martini |
1976 | Jean-Pierre Jabouille (F) | Jabouille |
1977 | René Arnoux (F) | Martini |
1978 | Bruno Giacomelli (I) | March |
1979 | Marc Surer (CH) | March |
1980 | Brian Henton (GB) | Toleman |
1981 | Geoff Lees (F) | Ralt |
1982 | Corrado Fabi (I) | March |
1983 | Jonathan Palmer (GB) | Ralt |
1984 | Mike Thackwell (NZL) | Ralt |