Generalabonnement
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Das Generalabonnement (GA) (franz. Abonnement Général, AG) ist ein Abonnement der öffentlichen Verkehrsmittel der Schweiz, welches freie Fahrt auf fast dem gesamten Netz des öffentlichen Verkehrs in der Schweiz gewährt. Angeschlossen sind sämtliche grossen (ehemals oder immer noch staatlichen) Eisenbahnnetze (v.a. SBB) und fast alle Privatbahnen; das gesamte Postautonetz und die meisten weiteren Busgesellschaften sowie die meisten städtischen Verkehrsbetriebe (Bus, Tram) und viele Schifffahrtslinien. Einzig bei den meisten Bergbahnen und auf vereinzelten lokalen Bus- und Schifffahrtslinien ist das GA nicht gültig, manchmal wird aber eine Ermässigung gewährt. GA-Besitzer erhalten bei grenzüberschreitenden Fahrten ins Ausland zudem Ermässigungen von ca. 25%. Für Fahrten nach Deutschland beträgt die Ermässigung gar regelmässig 50%, sofern es sich um eine Retourfahrt mit Übernachtung am Wochenende am Zielort handelt (im Gegensatz zum Sparpreis50 der Deutschen Bahn ist das Angebot nicht kontingentiert).
Das GA ist das Spitzenprodukt des schweizerischen Tarifsystems im öffentlichen Verkehr, und wurde auch nur durch dieses ermöglicht. Mit dem GA kann der Kunde, praktisch unabhängig vom Zielort und den benutzten Beförderungsgesellschaften, mit nur einem Billett reisen. Damit unterscheidet sich das Abonnement grundlegend von Netzkarten in anderen Staaten, etwa der Bahncard 100 in Deutschland oder der ÖSTERREICHcard in Österreich.
Der Jahrespreis für das GA beträgt 2'990 CHF in der 2. Klasse und 4'700 CHF in der 1. Klasse. Für Familien bestehen Rabatte von bis zu 75%. Auch Junioren und Senioren, Bahnangestellte und deren Angehörige sowie Behinderte erhalten das GA günstiger. In Korrelation zum gestiegenen Mobilitätsbedürfnis entwickelte sich auch die Anzahl der GA's. Waren 1980 lediglich 20'000 Abos im Umlauf, stieg diese Zahl bis im Sommer 2006 auf 300'000.
Das Generalabonnement für einen Tag wird als Tageskarte verkauft. Ausländische Touristen können während ihres Aufenthaltes in der Schweiz den SwissPass erwerben, der während seiner Gültigkeit wie ein GA wirkt.
Als Nachteil des GA wird gelegentlich vorgebracht, dass trotz des sehr dichten Verkehrsnetzes der Schweiz nicht alle Ortschaften - vor allem in Berggebieten und in Randstunden - sinnvoll erschlossen seien, und ein kompletter Verzicht auf ein Auto daher nicht möglich sei. Das Problem wird teilweise durch innovative neue öV-Angebote wie den Rufbus gemildert oder kann durch CarSharing gelöst werden (GA-Besitzer erhalten bei Mobility, der grössten Schweizer Carsharing-Firma, die Standplätze an den Bahnhöfen betreibt, Ermässigungen). Dennoch ist in abgelegenen Gebieten auf ein Auto nicht zu verzichten. Über 3/4 der Schweizer Bevölkerung könnten jedoch wohl problemlos vom Privatwagen aufs GA umsteigen. Das wahre Problem liegt jedoch darin, dass das Netz des öffentlichen Verkehrs in der Schweiz eine derartige Zunahme des Verkehrs nicht verkraften könnte.
Als "kleine Schwester" des GA ist das Halbtax-Abonnemment für 150 CHF pro Jahr erhältlich, mit welchen man bei allen am schweizerischen Tarifsystem beteiligten Gesellschaften eine Ermässigung von in der Regel 50% auf den regulären Fahrpreis erhält.