Gerhard von Steterburg

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Gerhard von Steterburg († 21. September 1209) war Chronist und von 1164 bis 1209 Propst des Kanonissenstifts Steterburg (heute Salzgitter-Thiede).

[Bearbeiten] Leben

Er war ein Verwandter des gleichnamigen Propstes von Riechenberg bei Goslar, welcher auch Steterburg nach tiefem Verfall zu neuer Blüte gebracht hatte. Nach Gerhards I. Tod 1150 waren wieder schlechte Zeiten eingetreten; am 21. Dezember 1163 wurde Gerhard II. gewählt und im Januar 1164 vom Bischof von Hildesheim eingesetzt. Er war von seinem siebenten Jahr an von Gerhard I. erzogen worden und hatte seine Tüchtigkeit nach dessen Tod fünf Jahre lang als Kellermeister von Riechenberg bewiesen. In Steterburg stellte er die Gebäude her, führte die dort außer Übung gekommene Verschleierung der Nonnen ein, erbaute eine neue Stiftskirche und konnte die Stiftsgüter mehren und gegen Übergriffe schützen. Schweren Schaden erlitt das Stift nach dem Frieden von Venedig 1177 durch den Krieg gegen Heinrich den Löwen und gleiche Bedrängnisse wiederholten sich 1190 und 1191. Gerhard gehörte wahrscheinlich zu der Gesandtschaft, welche Heinrich der Löwe 1191 an Heinrich VI. absandte und war 1194 der Vermittler des Friedens. Über alle diese Vorgänge sind Aufzeichnungen vorhanden, welche von ihm teils verfasst, teils veranlasst wurden und sich, mit Abschriften von Urkunden und Auszügen aus Annalen vermischt, in einem Copialbuch des Stifts aus dem 14. Jahrhundert befinden. Ausführlich fast nur über die Gütergeschichte des Stifts, geben sie doch auch über die Schicksale Heinrichs des Löwen nach 1177 wichtige Nachrichten, allerdings in einseitig welfenfreundlicher Darstellung. Anschaulich sind die Drangsale geschildert, welche die kaiserlichen Kriegsheere über das Land brachten. Gerhard starb am 21. September 1209, aber die Aufzeichnungen gehen nur bis zum Tod des Herzogs am 6. August 1195.

[Bearbeiten] Werke

Gerhard ist der Verfasser der Annales Stederburgenses, einer Chronik des Stifts von der Gründung im Jahre 1000 bis zum Tod Heinrichs des Löwen im Jahre 1195.