Hans Leinberger

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Hans Leinberger (* 4. Viertel 1473; † 1531 oder wenig später) war Bildhauer (arbeitete in Holz, Metall und Stein) und Grafiker (schuf Kupferstiche und Holzschnitte, auch satirischen Inhalts); bedeutender Symbolist.

[Bearbeiten] Herkunft und Lebensweg

Er war der illegitime Sohn eines adeligen Klerikers aus Schwaben, Dr. Johannes von Plieningen (1455-1506), der später Domherr in Worms und Probst von Mosbach wurde. Dr. Dietrich von Plieningen, der bedeutende Jurist und Humanist (1453-1520), war sein Onkel. Aufgewachsen ist er wohl in Augsburg, von dort kam Leinberger 1487 zum Studium an die Universität Ingolstadt. Anschließend nahm er eine Schnitzerlehre in Ulm (wohl bei Gregor Erhart) auf. Später war (nachweisbar seit 1510) er ansässig in Landshut. 1515 und wohl auch 1522 hat er sich in Italien aufgehalten.

[Bearbeiten] Werke

Sein bedeutendstes Werk ist der komplett erhaltene vielfigurige Hochaltar in der ehem. Stiftskirche St. Kastulus in Moosburg.

Weitere als Ganzes erhaltene bedeutende Ensemble-Werke sind der Altar von 1505 in der Georgs-Kirche von Kleinbottwar (Württemberg) und der Anna-Selbditt-Altar aus dem Jahr 1513 des Klosters Gnadenthal in Ingolstadt (Bayern).

In der St.-Martins-Kirche in Landshut befindet sich im rechten Seitenschiff eines der Meisterwerke Hans Leinbergers, eine stehende, in Farbe und Gold gefasste Monumentalfigur der Madonna mit dem Jesuskind (ursprünglich freihängend im Chor der Landshuter Dominikanerkirche, von einem geschnitzten Rosenkranz umgeben; entstanden 1516). Sie wird als Leinberger-Madonna bezeichnet. Ferner sind zu nennen: die von Leinberger modellierte Bronzefigur des Grafen Albrecht von Habsburg am Grabmal des Kaisers Maximilian I. in Innsbruck (1517/18) und im Bayerischen Nationalmuseum in München u.a. die großartige monumentale Sitzfigur des Hl. Jakobus d.Ä. von 1522/23.

Als Namensgeber des größten Gymnasiums der Stadt Landshut ist Hans Leinberger auch heute noch den meisten Landshutern geläufig.

[Bearbeiten] Literatur

Georg Lill: Hans Leinberger / Der Bildschnitzer von Landshut / Welt und Umwelt des Künstlers. F. Bruckmann, München 1942
Hans Thoma: Hans Leinberger / seine Stadt, seine Zeit, sein Werk. Friedrich Pustet, Regensburg 1979, ISBN 3-7917-0578-4
Heinz Dollinger: Hans Leinbergers (untergegangene) St. Georgs-Silberschilde und sein druckgrafisches Werk. In: Oberbayerisches Archiv, Bd. 129,München 2005, S. 189-362; ISSN 0342-1686
Heinz Dollinger: Hans Leinberger und die Herren von Plieningen / Hans Leinbergers Kleinbottwarer Altar von 1505. Sonderdruck aus: Alt und Jung Metten, 72. Jahrgang, Metten 2006, ISSN 0949-8869