Harun und das Meer der Geschichten
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Harun und das Meer der Geschichten ist ein Kinder- und Jugendbuch von Salman Rushdie, erstmals veröffentlicht 1990.
[Bearbeiten] Handlung
Harun ist der Sohn des Geschichtenerzählers Raschid Khalifa. Als ihn jedoch seine Frau verlässt, verliert dieser die Gabe des Erzählens. Harun stellt fest, dass die Fähigkeit seines Vaters von einem Geschichtenhahn herrührt, aus dem Raschids Erzählwasser herrührt. Er trifft auf einen Wasser- Dschinn, der den Hahn abstellen will und lässt sich von diesem nach Gup City im Land Kahani an der Küste der Geschichtenströme bringen, um seinen Vater helfen zu können.
Dort allerdings gerät sein Problem schnell in den Hintergrund. Der Kultmeister des Nachbarlandes Chup entführte die Prinzessin von Gup und vergiftet das Meer der Geschichten, sodass die Länder sich in einem Krieg befinden. Harun und sein bald auftauchender Vater werden in die Ereignisse involviert und müssen eingreifen, um Gup und das Meer der Geschichten zu retten. Nur so erlangt Raschid die Gabe des Erzählens zurück und kann die Familie gerettet werden.
[Bearbeiten] Bemerkungen
Die Geschichte verfasste Salman Rushdie im Exil. Zuvor hatte der iranische Revolutionsführer Ajatollah Khomeini aufgrund des Vorgängerwerkes Die satanischen Verse ihn der Blasphemie bezichtigt und über ihn das Todesurteil verhängt.
In dem modernen Märchen reflektierte der Autor seine eigene Lage, als Flüchtling, fernab seines bisherigen Lebens und seiner bisherigen Inspirationsquelle, fühlte er sich lange, als wäre sein eigenes Erzählwasser versiegt.
Das Buch widmete der Autor seinem Sohn Zafar, von dem er sich trennen musste.
Harun und das Meer der Geschichte handelt von der Macht der Literatur und lässt diese für die Hauptperson real werden. Darin ähnelt es Werken wie Die unendliche Geschichte, Tintenherz, Die Schatten des Windes und Die Stadt der träumenden Bücher.