Heinrich IV. (Luxemburg)
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Heinrich IV., genannt der Blinde, (* 1112; † 14. August 1196 in Echternach) war von 1136 bis 1196 Graf von Luxemburg, Graf von Namur von 1139 bis 1189(?), Graf von La Roche von 1152 bis 1194 und Graf von Durbuy von 1161(?) bis 1194. Er war der Sohn von Gottfried I., Graf von Namur und von Ermesinde von Namur, die Tochter von Konrad I., Graf von Luxemburg. Heinrich oder auf luxemburgisch Heng de Blannen wurde im Jahre 1112 geboren und verstarb am 14. August 1196 zu Echternach.
[Bearbeiten] Übergang auf das Haus Namur-Luxemburg
Nach dem Tode von Konrad I. 1086, wurde dessen Sohn Heinrich III. Graf, dieser verstarb jedoch 1096 ledig und kinderlos. Sein Nachfolger wurde der zweite Sohn Konrads I., Wilhelm I.. Als dieser 1131 verstarb hinterließ er nur einen Sohn: Konrad II.. Konrad II. starb jedoch bereits 1136 ohne Nachkommen zu hinterlassen. In der Rangfolge standen nun die beiden noch lebenden Töchter Konrads I.: Luitgard (1120 † 1170), verheiratet mit Heinrich II. Graf von Grandpré und Ermesinde in zweiter Ehe verheiratet mit Gottfried von Namur (1068 † 1139).
Kaiser Friedrich I. Barbarossa übertrug daraufhin die Grafschaft Luxemburg an Heinrich den Blinden als ältesten Sohn des letztgenannten Ehepaares. Er wollte damit wohl auch verhindern, dass die Grafschaft an die französischen Grafen von Grandpré fiel.
Damit war Heinrich der Blinde erster Vertreter des Hauses Namur-Luxemburg, das bis 1214 über die Grafschaft Luxemburg herrschen sollte.
[Bearbeiten] Herrschaft
Drei Jahre später, 1139, übernahm Heinrich nach dem Tode seines Vaters auch die Grafschaft Namur. 1141 unterstützt er Albero II., Bischof von Lüttich, die belgische Ortschaft Bouillon von Rainald I., Herzog von Bar zurüchzuerobern.
Als Graf von Luxemburg war er auch Vogt der Abteien St. Maximin von Trier und St. Willibrord von Echternach. Dadurch kam es, wie auch bei seinem Vorgänger, zu Auseinandersetzungen mit dem Erzbischof von Trier. 1147 war er gezwungen auf die Abtei St. Maximin zu verzichten. Nach dem Tode von Erzbischof Adalberon von Munsterol 1152 meldete er seine Ansprüche jedoch wieder an. Der neue Erzbischof Hillin von Fallemanien überließ im darauf hin 1155 als Ausgleich die Stadt Grevenmacher.
1157 heiratete Heinrich Laurette von Elsass († 1175), Tochter von Dietrich von Elsass, Graf von Flandern und Sybille von Anjou. 1163 trennten sie sich aber bereits wieder. Da er aber zu diesem Zeitpunkt keine Kinder hatte, setzte er seinen Schwager Balduin IV. vom Hennegau, der mit seiner Schwester Alix verheiratet war, als seinen Erben ein. Mit diesem zusammen führte Heinrich IV. zwei Kriege, 1170 und 1172 gegen den Grafen Heinrich von Limburg.
1171 heiratete er Agnes von Geldern, Tochter von Heinrich, Graf von Geldern und von Agnes von Arnstein. Wie auch zuvor brachte diese Verbindung keinen Erben hervor, so dass er auch seine zweite Frau verstieß (1184). Als er jedoch schwer erkrankte und erblindete, nahm er sie wieder zurück. 1186 bekamen sie dann eine Tochter, Ermesinde.
Diese Geburt stellte Heinrichs Erbschaftsplanung in Frage: Er war der Überzeugung, das sein Versprechen an Balduin IV. hinfällig war. Da Heinrich schon 76 Jahre alt war, verlobte er, seine Tochter, auch um sie zu schützen, im Alter von zwei Jahren, mit Heinrich, dem Grafen von der Champagne (* 1166, † 1197.
Balduin V. hatte inzwischen das Erbe seines Vaters angetreten und wollte auch das diesem zugestandene Erbrecht behaupten. Kaiser Friedrich Barbarossa war daraufhin gezwungen zu schlichten:
- Balduin V. sollte die Grafschaft Namur,
- Ermesinde sollte die Grafschaften Durbuy und La Roche erben,
- Die Grafschaft Luxemburg sollte an den Kaiser fallen, da es keine männlichen Erben gab
Heinrich von der Champagne, wollte an den Kreuzzügen teilnehmen und verzichtete daher auf die Verlobung mit Ermesinde und diese wurde stattdessen mit Theobald I., Herzog von Bar verlobt, die Hochzeit war 1197.
Heinrich der Blinde war wiederum zum Krieg mit Heinrich III. von Limburg gezwungen, erlitt jedoch am 1. August 1194 in Noville-sur-Mehaigne (bei Namur) eine schwere Niederlage.
Heinrich verstarb 1196 in Echternach und wurde in der Abtei Floreffe beigesetzt.
Vorgänger |
Graf von Luxemburg 1136 - 1196 |
Nachfolger |
Personendaten | |
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NAME | Heinrich IV. |
ALTERNATIVNAMEN | der Blinde |
KURZBESCHREIBUNG | Graf von Luxemburg, Namur, La Roche und Durbuy |
GEBURTSDATUM | 1112 |
STERBEDATUM | 14. August 1196 |
STERBEORT | Echternach |