Hermann Kuhn
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Hermann Kuhn (*14. März 1945 in Taucha) ist ein bremischer Politiker (Bündnis 90/Die Grünen) und ehemaliger Abgeordneter der Bremischen Bürgerschaft.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Ausbildung und Beruf
Nach dem Abitur an der Kieler Gelehrtenschule und einem Studium legte Hermann Kuhn das Staatsexamen für Lehramt an Grund- und Hauptschulen ab. Das Referendariat absolvierte er in Bremen. Danach war er von 1974 bis 1977 Lehrer an der Hauptschule in Brinkum. Wegen seiner Funktionärstätigkeit und einer Kandidatur für den Kommunistischen Bund Westdeutschland (KBW) erhielt er Berufsverbot [1]. Danach arbeitete er als Korrektor und Schriftsetzer bei der Bremer Tageszeitungen AG. Seit 1984 war er dort Betriebsrat. 1989 promovierte er an der Universität Bremen mit der Arbeit „Der Bruch. Autobiographische Schriften von Exkommunisten im geteilten Deutschland“.
[Bearbeiten] Politik
Hermann Kuhn kam über den Kommunistischen Bund Westdeutschland (1973-1982) zu den Grünen. Seit dem 19. Oktober 1991 bis 2003 war er Mitglied der Bremischen Bürgerschaft, ab 1995 einer der Vizepräsidenten.
[Bearbeiten] Sonstige Ämter
Vorsitzender der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Bremen.
[Bearbeiten] Werke
- Gerd Koenen, Krisztina Koenen und Hermann Kuhn: „Freiheit, Unabhängigkeit und Brot“. Zur Geschichte und den Kampfzielen der Arbeiterbewegung in Polen, Frankfurt am Main, Sendler, 1982 (3., erweiterte Auflage) ISBN 3-8804-8050-8
- Bruch mit dem Kommunismus. Über autobiographische Schriften von Ex-Kommunisten im geteilten Deutschland, Münster, Verlag Westfälisches Dampfboot, 1990 (Bremen, Universitäts- Dissertation, 1989) ISBN 3-924550-45-X
[Bearbeiten] Literatur
- Wolfgang Tersteegen, „In den Händen des Staates wird die Schule immer verrotten“. Lehrer im Dienst des KBW, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung Nr. 168 vom 23. Juli 1977, S. 3
- (dpa), Zwei Lehrkräfte nach KBW-Aktivitäten entlassen, im: FAZ vom 6. August 1977
- Kommunistische Volkszeitung
- Handbuch der Bremischen Bürgerschaft, 13. Wahlperiode 1991/95 -1. Lieferung- S. 43; 14. WP 1995/99 -2.Lfg.- S. 42a; 15. WP 1999/2003 -1.Lfg.- S. 45
- ↑ und nicht, weil er mal auf einer Demonstration ein Transparent gehalten hat, vgl. (mad.), Parlament lehnt Wiederbelebung des Radikalenerlasses ab, in: Die Tageszeitung, 19. Februar 1993, S. 22 (Bremen Lokal): Kuhn erzählte, wie er selbst zweimal Opfer des Erlasses geworden ist. 1974 sei ihm die Einstellung als Lehrer verweigert worden: Kuhn hatte gegen den Radkalenerlaß demonstriert und eine Sitzung der Bildungsdeputation gestört, bei einer KBW-Demo eine rote Fahne getragen und die Kommunistische Volkszeitung verkauft. Auch in Niedersachsen sei er deshalb später aus dem Schuldienst geflogen.