Jarl Sigurd von Orkney
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Sigurður Hlöðvisson (norwegisch Sigurd Lodvesson) (* ca 960 † 1014) war von 991-1014 Jarl auf den Orkneys.
Er war nördlich von Schottland ein bedeutender Machtfaktor. Er war verheiratet mit Plantula, der Tochter König Malcolms II. von Schottland. Ihr Sohn war Thorfinn Sigurdsson der Reiche, Jarl von Caithness.
Er wird in der Orkneyinga saga, der Njáls saga und in Snorri Sturlusons Heimskringla und in anderen mittelalterlichen Schriften erwähnt. Nach der Njáls saga[1] bat ihn König Sigtrygg von Dublin um Unterstützung gegen den Oberkönig Irlands Brian Boru. Nach der Njáls saga und nach irischen Quellen aus dem 12. Jahrhundert kam Sigurður der Bitte nach, und dieses Unternehmen endente 1014 in der Schlacht von Clontarf bei Dublin. Die Schlacht ging verloren, und Sigurður fiel.
Die Heimskringla berichtet, Harald Hårfagre habe von den Bewohnern Orkneys 60 Mark in Gold als Buße verlangt, worauf der damalige Jarl Einar in Vorlage getreten sei und dafür alle Güter der Einwohner zu Eigentum erhalten habe. So hätten alle Jarle alles Land auf den Orkneys besessen, bis Jarl Sigurður die Güter den Bauern zurückgegeben habe.[2]
Auch die isländische Gunnlaugr Ormstungas saga über den Skalden Gunnlaugr ormstunga Illugason erwähnt Jarl Sigurður. sie berichtet, er sei von Irland nach den Orkneys gereist und habe einen Winter bei dem Jarl verbracht, bevor er nach Schweden weitergereist sei.
Nach der Orkneyinga saga zwang Olav Tryggvason Jarl Sigurður, sich taufen zu lassen.[3]
Nach der Orkneyinga saga hatte er von Nebenfrauen drei Söhne, Sumarliði, Brúsi und Einar, die die Orkneys nach dem Tode ihres Vaters unter sich aufteilten.
[Bearbeiten] Fußnoten
[Bearbeiten] Literatur
- Walter Baetke (Übs.): Die Geschichten von den Orkaden, Dänemark und der Jomsburg. Düsseldorf/Köln 1966.
- Andreas Heusler (Übs.): Die Geschichte vom weisen Njal. Düsseldorf/Köln 1963.
- Felix Niedner (Übs.): Snorris Königsbuch (Heinskringla). Bd. I. Düsseldorf/Köln 1965.