Königstor (Berlin)
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Königstor war der Name zweier Berliner Stadttore: am Anfang des 18. Jahrhunderts eines Tores in der Festungsanlage, der so genannten Fortifikation, zu der die mittelalterliche Berliner Stadtmauer ausgebaut worden war, und im 19. Jahrhundert eines Tores der späteren Berliner Zollmauer.
[Bearbeiten] Das Königstor der alten Berliner Stadtmauer
Das nach Nordosten aus Berlin hinausführende Stadttor hieß zunächst Oderberger Tor, später wurde es nach der vor den Toren der Stadt um die Georgenkirche entstehenden Georgenvorstadt Georgentor genannt. Es befand sich ungefähr an der Stelle des heutigen Alexanderplatzes. Nachdem Friedrich I. 1701 nach seiner Krönung zum ersten König in Preußen in Königsberg durch dieses Tor feierlich in Berlin einzog, wurde das Tor in Königstor umbenannt; die Georgenvorstadt wurde entsprechend Königsvorstadt genannt.
Da die Stadt über ihre alte Stadtmauer hinauswuchs, wurde in den Jahren von 1734 bis 1736 eine etwa 15 Kilometer lange neue Zoll- oder Akzisemauer errichtet, die nun auch die Berliner Vorstädte umschloss. Mit dem Abriss der in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts errichteten und nun störend gewordenen barocken Stadtbefestigung wurde 1746 auch das Königstor abgetragen.
[Bearbeiten] Das Königstor der Berliner Zollmauer (Akzisemauer)
Das Tor der neuen Akzisemauer an der vom Alexanderplatz aus nach Nordosten verlaufenden Neuen Königstraße hieß zuerst Bernauisches Thor, weil es am Beginn der über Weißensee nach Bernau führenden Bernauer Landstraße lag, etwa dort wo sich heute die Straßen Otto-Braun-Straße, Prenzlauer Berg, Greifswalder Straße, Am Friedrichshain und Friedenstraße treffen, an der Grenze zwischen den Bezirken Friedrichshain-Kreuzberg, Mitte und Pankow.
Am 23. Dezember 1809 kehrten der preußische König Friedrich Wilhelm III. und seine Frau Luise durch das Bernauer Tor von Königsberg in Ostpreußen, wohin sie vor Napoleon geflohen waren, nach Berlin zurück. Sie wurden hier vom gesamten Magistrat unter Führung des Oberbürgermeisters Carl Friedrich Leopold von Gerlach (1757–1813), den Stadtverordneten und der hohen Geistlichkeit Berlins empfangen. Anlässlich dieses Ereignisses wurden das Tor und die Bernauer Straße durch Kabinettsorder vom 10. April 1810 in Königstor beziehungsweise Neue Königsstraße umbenannt.
Auch die Zollmauer wurde der weiter expandierenden Stadt mit der Zeit immer mehr zum Hindernis. Zwischen 1866 und 1869 wurde sie mitsamt den meisten Toren abgerissen. Als einziges blieb das Brandenburger Tor stehen.
Im Zeitraum zwischen 1910 und 1914 erhielt der Platz die Bezeichnung Platz am Königstor zusätzlich zum weiterhin gebrauchten Königstor. Da der Platz jedoch keine anliegenden postalisch zu adressierenden Gebäude oder Grundstücke hatte, wurde diese Bezeichnung am 12. Juni 1975 aufgehoben. Erst seit 1991 wird der Name wieder verwendet.
Koordinaten: 52° 31' 41" N, 13° 25' 26" O