Kisho Kurokawa
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Kisho Kurokawa (jap. 黒川 紀章 Kurokawa Kishō; * 8. April 1934 in Nagoya) ist ein über die Grenzen Japans hinaus bekannter Architekt und hat weltweite Beachtung, insbesondere als Vertreter des Metabolismus, gefunden.
[Bearbeiten] Leben
Nach dem Studium der Architektur in Kioto und Tokio wurde Kisho Kurokawa im Alter von 26 Jahren mit Kiyonori Kikutake, Fumihiko Maki, Sachio Otaka und Noboin Kawazoe zum Mitbegründer der Metabolismus-Bewegung in Japan, die den Gedanken verfolgte, den Lebenszyklus von Geburt und Wachstum auf Städtebau und Architektur zu übertragen. Förderlich war hier sicherlich die Arbeit als Werkstudent mit Kenzo Tange, wo die traditionelle japanische Architektur mit westlichen Denkmustern verknüpft wurden. Im Jahre 1961 gründete er sein eigenes Büro und beschäftigte sich mit High-Tech-Bauteilen und Präfabrikation. Im Jahre 1964 wurde Kurokawa an der Universität Tokyo promoviert.
Nach Ansicht der Metabolisten müssen sich Gebäude und Städte flexibel den veränderten Bedürfnissen der Nutzer anpassen können. Beim Nagakin-Hotel in Tokio von 1970 wurden Wohnkapseln an einen Turm montiert. Megastrukturen prägten auch die Entwürfe für die Floating City und den Expo-Pavillon 1970 in Ōsaka. In seinem Buch Die Philosophie der Symbiose entwickelte Kurokawa später eine neue Theorie: Die Überwindung von Gegensätzen wie Architektur-Natur oder privat-öffentlich. Kurokawa fordert unermüdlich einen Paradigmenwechsel auf dem Weg vom Maschinenzeitalter zum Age of the life principle.
Unter den zahlreichen bekannten Projekten und Bauten sind in Japan insbesondere das Ethnologische Museum und das Bunraku Theater in Tokio, Kunstmuseen in Hiroshima, Wakayama und seiner Heimatstadt Nagoya in Mitteljapan zu erwähnen. In den letzten Jahren entstanden das Ehime Wissenschaftsmuseum, ein Kongresszentrum in Osaka und Sportstadien in Oita und Toyota. Die nach Kurokawas Entwurf derzeit gebaute Nationalgalerie in Tokio wird im Jahre 2005 fertiggestellt. Unter den weltweiten Aktivitäten sind besonders der Umbau der japanischen Botschaft in Berlin, das Chinesisch-Japanische Jugendzentrum in Peking, das Central Building in Melbourne, der Pacific Tower in Paris, der Flughafen Kuala Lumpur und das Van Gogh Museum in Amsterdam zu nennen. Derzeit arbeitet Kisho Kurokawa an den chinesischen Neustädten Zhengdong und Zhengzhou.
Im Sommer 2005 wurde die Ausstellung "Metabolismus und Symbiosis" im DAM in Frankfurt am Main und im Berliner DAZ gezeigt, die einen Überblick über die Arbeiten von Kurokawa der letzten Jahrzehnte aufzeigte.
Kisho Kurakawa ist Professor an der International Academy of Architecture in Sofia IAA.
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Kisho Kurokawa – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
- Literatur von und über Kisho Kurokawa im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Internetseite von Kisho Kurokawa
- Ausstellung "Kisho Kurokawa" offizielle Web Site
Personendaten | |
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NAME | Kurokawa, Kisho |
KURZBESCHREIBUNG | Japanischer Architekt |
GEBURTSDATUM | 8. April 1934 |
GEBURTSORT | Nagoya, Japan |