Kleine Heidelberger Liederhandschrift
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Die Kleine Heidelberger Liederhandschrift, kurz oft Handschrift A genannt, ist eine Sammlung mittelhochdeutscher Minnelyrik, die vermutlich gegen Ende des 13. Jahrhunderts im Elsass entstanden ist. Der Auftraggeber ist unbekannt.
Sie ist die älteste der drei oberdeutschen Liederhandschriften und enthält auf 45 Pergamentblättern im Kleinformat (Quart: 18,5 x 13,5) Texte vom Ende des 12. und vom Anfang des 13. Jahrhunderts. (Dichter zwischen 1180 – Heinrich v. Rugge und 1240 – Neidhart u. Bruder Werner) Schreibsprache ist Alemannisch, im Anhang mit md. Einfluss. Die Schriftart ist die gotische Minuskel. Die Lieder wurden ohne Spaltengliederung niedergeschrieben, Liedanfänge wurden durch „§“ markiert, Strophenanfänge kennzeichnen Initialen in blau und rot, die teils aufwendig ausgeschmückt wurden. Die Handschrift A ist im Hauptteil in 34 Abschnitte bzw. Autorennamen gegliedert. Der Nachtrag ist namenlos. Vier oder fünf der genannten Autoren sind in je zwei Sammlungen unter leicht abgewandeltem Namen vertreten. Zwischen zwei (Reinmar der Junge) und 151 Strophen (Walther von der Vogelweide) erstreckt sich die Größe der Sammlungen. Im Hauptteil sind 791 Strophen und zwei Minneleiche, davon 67 Strophen Unica. Von den 60 Strophen im Anhang sind 22 Unica ebenso wie der Leich aus a.
Sie wird heute, ebenso wie die Große Heidelberger Liederhandschrift, in der Universitätsbibliothek Heidelberg aufbewahrt (Signatur: cpg 357).