Kurt Gauger
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Kurt Gauger (* 10. März 1899 an der Ostseeküste in Pommern; † unbekannt) war ein deutscher Psychotherapeut.
[Bearbeiten] Leben
Nach seinem Militärdienst im Ersten Weltkrieges wurde Kurt Gauger Hauslehrer, studierte daneben Philosophie und Medizin und schloss das Studium in beiden Fächern mit der Promotion ab. In den 1920er Jahren wurde er der Fachwelt durch seine Beiträge zur Psychosomatik bekannt. 1933 trat Gauger der NSDAP und der SA bei. Am 26. Juni 1934 übernahm er die Leitung der Hochschulabteilung der neu gegründeten Reichsstelle für den Unterrichtsfilm, im Juli 1936 wurde er zum leitenden Geschäftsführer der Reichsstelle ernannt, und 1941 erfolgte die Beförderung zum Direktor. In dieser Funktion betrieb er u. a. die Beschlagnahme der ehemals in jüdischem Besitz befindlichen „Deutschen Gesellschaft für wissenschaftliche Filme“, einer der wichtigsten Verleihfirmen von medizinischen Filmen.
Empfohlen hatte Gauger sich dem nationalsozialistischem Regime durch seine Stellungnahmen zum Sterilisationsgesetz. Seine Einstellung gegenüber geistig und körperlich behinderten Menschen entsprach weitgehend der der Nationalsozialisten. "Wir haben weder Zeit noch Raum für solche Wesen", erklärte er 1934. Als stellvertretender Direktor des 1936 gegründeten Instituts für Psychologische Forschung und Psychotherapie, dessen Leiter Hermann Görings Cousin Matthias Göring war, bemühte er sich um die Schaffung einer „arischen“ Psychologie und Psychotherapie, in der die Erkenntnisse Sigmund Freuds getilgt und umso größere Beachtung den seiner Meinung nach urdeutschen Lehren C. G. Jungs geschenkt werden sollte. Daneben setzte Gauger sich auch für die Etablierung einer „Neuen Deutschen Heilkunde“ ein.
[Bearbeiten] Werke
- Gotische Gedichte. Berlin: Der weiße Ritter Verlag, 1923.
- Die Dystrophie als psychosomatisches Krankheitsbild, Entstehung, Erscheinungsformen, Behandlung, Begutachtung, Medizinische, soziologische und juristische Spätfolgen, Berlin (Der weiße Ritter Verlag) 1923
- Christoph. Roman einer Seefahrt, Stuttgart (Hohenstaufen Verlag) 1941
- Herz und Anker. Seemannsgeschichten, Stuttgart (Hohenstaufen Verlag) 1943
- Psychotherapie und Zeitgeschehen. Abhandlungen und Vorträge, München, Berlin (Urban & Schwarzenberg) 1954
- (mit Jürgen Eick:) Angina Temporis. Zeitnot, die Krankheit unserer Tage. Ein Wirtschaftler und ein Arzt zum Thema: Keine Zeit!, Düsseldorf (Droste) 1956
- Dämon Stadt. Ein Anthropologisch-ärztlicher Beitrag zum Zeitgeschehen, Düsseldorf (Droste) 1957
PND: kein individualisierter Datensatz vorhanden (Stand: 26.1.2006) |
Personendaten | |
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NAME | Gauger, Kurt |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Psychotherapeut |
GEBURTSDATUM | 10. März 1899 |
GEBURTSORT | Pommern |
STERBEDATUM | unbekannt |