Leo Kornbrust
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Leo Kornbrust (* 1929 in St. Wendel, Saarland) ist Bildhauer.
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[Bearbeiten] Biografie - Künstlerische Einordnung
Nach einer Schreinerlehre und einer Bildhauerausbildung studierte er von 1951- 1957 an der Akademie der Bildenden Künste München als Schüler der Bildhauerklasse von Toni Stadler, der als ein wichtiger Vertreter der "Münchner Archaik" galt.
1957 bezog Kornbrust ein Atelier in München, von dem er 1960 wieder nach St. Wendel zurückkehrte.
1978 erhielt Kornbrust eine Professur am Lehrstuhl für Bildhauerei in Verbindung mit Architektur an der gleichen Akademie, an der er von 1991 bis 1993 auch Prorektor war. Ende der 90er Jahre wurde er emeritiert. Kornbrust lebt und arbeitet in seinem Haus an der "Damra", einem Stück Natur in der Nähe der saarländischen Stadt St. Wendel.
Ausgangspunkt für seine Bildhauerei war in den Münchener Anfangszeiten die menschliche Figur. Er modellierte während seiner Studienzeit Frauenakte und menschliche Köpfe, die dem künstlerischen Einfluss seines Lehrers unterliegen. Nach einer Phase des ausschließlichen Modellierens mit Ton und anderen Materialien wandte sich Kornbrust Anfang der 60er Jahre der Bearbeitung von Steinen zu. Damit einher ging seine Hinwendung von bisherigen vegetativen Formen hin zu einer abstrakten Formensprache, zu konkret-konstruktiven Elementen, die in seinen künstlerischen Entwicklungsphasen immer stringenter wurden. Seine bevorzugten Materialien wurden Basalt-Lava und dunkler Granit.
Anfang der 70er jahre schuf der Künstler in Zusammenarbeit mit seiner Ehefrau, der Schriftstellerin und Lyrikerin Felicitas Frischmuth, eine Reihe sog. "Schrift-Skulpturen". In Obelisk-ähnliche und Würfel-Plastiken arbeitete Kornbrust mit Hilfe eines Sandstrahls oder eines Vidia-Griffels Texte seiner Ehefrau ein. Das wohl bedeutendste Exemplar aus dieser Arbeitsphase, eine etwa sechs Meter hohe Säule aus poliertem Granit, ist vor dem Gebäude der Modernen Galerie in Saarbrücken aufgestellt.
1971 initiierte Kornbrust das mittlerweile europaweit bekannte "Internationale Steinbildhauersymposion St. Wendel", in dessen Verlauf zahlreiche Großplastiken internationaler Künstler/innen entstanden. 1979 wurden diese und weitere neue Großplastiken im natürlichen Umfeld der "Damra" zu einer "Straße der Skulpturen" angeordnet, die Kornbrust als Hommage an den von ihm verehrten Künstlers Otto Freundlich verstanden wissen wollte.
Zahlreiche Plastiken Kornbrusts stehen im Öffentlichen Raum, renommierte Wirtschaftsunternehmen vergaben Auftragsarbeiten für die künstlerische Umfeldgestaltung ihrer Veraltungsgabäude an Leo Kornbrust.
[Bearbeiten] Auszeichnungen - Preise
- 1957 Stipendium der Studienstiftung des Deutschen Volkes
- 1959 Rom-Stipendium der Villa Massimo
- 1966 Stipendium an der Cité Internationale des Arts Paris
- 1967 Albert-Weisgerber-Preis für Bildende Kunst der Stadt St. Ingbert
- 1984 Kunstpreis des Saarlandes
- 1985 Mia-Münster-Preis der Stadt St. Wendel
- 1995 Preis der Sparda-Bank für Besondere Leistungen der Kunst im Öffentlichn Raum
- 1999 Korrespondierendes Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste
[Bearbeiten] Literatur
- Leo Kornbrust - Innere Linie. Skulpturen 1958-1984.[Katalog z. Ausst. im Saarlandmuseum]. Hrsg.: Rupert Walser. Saarbrücken: Saarbrücker Druckerei & Verl., 1984. 136 S., mit zahlr. Abb.
- Leo Kornbrust. [Katalog z. Ausstellung vom 16.5. bis 17.6.1968, Kulturhaus St. Ingbert]. Hrsg.: Kulturamt. St. Ingbert: Selbstverl. Kulturamt,1968. 60 S., zahlr. Abb.
- Leo Kornbrust und seine Studenten stellen aus. [Museum St. Wendel, 20. 9. bis 8. 11. 1992]. St. Wendel: Selbstverl. d. Museums, 1992. 104 S. ISBN 3928810065
- Leo Kornbrust im Gespräch mit Monika Bugs. Hrsg.: Jo Enzweiler. Saarbrücken: Inst. f. Aktuelle Kunst i. Saarland, 1995. 24 S., m. s/w Abb. (Institut f. Aktuelle Kunst i. Saarland: Interview; Nr. 4) ISBN 3-928596-17-9
[Bearbeiten] Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Kornbrust, Leo |
KURZBESCHREIBUNG | Bildhauer |
GEBURTSDATUM | 1929 |
GEBURTSORT | St. Wendel |