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List (Sylt) - Wikipedia

List (Sylt)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Wappen Deutschlandkarte
Wappen von List
List
Deutschlandkarte, Position von List hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Schleswig-Holstein
Kreis: Nordfriesland
Amt: Landschaft Sylt
Koordinaten: Koordinaten: 55° 0′ N, 8° 26′ O55° 0′ N, 8° 26′ O
Höhe: 2 m ü. NN
Fläche: 18,47 km²
Einwohner: 2579 (30. Sep. 2006)
Bevölkerungsdichte: 140 Einwohner je km²
Postleitzahl: 25992
Vorwahl: 04651
Kfz-Kennzeichen: NF
Gemeindeschlüssel: 01 0 54 078
Adresse der
Amtsverwaltung:
C.-P.-Hansen Allee 9
25980 Sylt-Ost / Keitum
Webpräsenz:
Bürgermeister: Wolfgang Strenger
Lage der Gemeinde List im Kreis Nordfriesland
Karte

Die Gemeinde List ist ein Seebad im Norden der Insel Sylt. Sie ist die nördlichste Gemeinde Deutschlands.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geografie

Klimadiagramm von List
Klimadiagramm von List

Während List die nördlichste Ortschaft Deutschlands darstellt, ist die nördlichste Stelle der Halbinsel Ellenbogen, die sich nördlich der Gemeinde List jenseits der Wattenmeer-Bucht Königshafen befindet, der nördlichste Landpunkt des Staats.

Der Ort List ist von einer spektakulären Landschaft aus Wanderdünen, Heide und Salzwiesen umgeben. Diese auch als Listland bezeichnete Landschaft befindet sich in Privatbesitz einer Erbengemeinschaft.

Südlich und östlich des an der Ostküste gelegenen Ortes erstreckt sich der Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer, im Osten liegen im Wattenmeer die Reste der dänischen Hallig Jordsand. Zwischen dem Lister Hafen und der Halbinsel Ellenbogen erstreckt sich der Königshafen, eine Wattfläche die zur Schutzzone I des Nationalparks gehört und nicht betreten werden darf, sowie die Vogelschutzinsel Uthörn.

[Bearbeiten] Geschichte

List im Jahr 1894
List im Jahr 1894

List wurde 1292 erstmals urkundlich erwähnt, als der Ort mit seinem Vorland in den Besitz der Stadt Ripen kam. Der Ort lag an der heutigen Westküste und wurde mehrmals von Sturmfluten zerstört. Wohl seit der Sturmflut von 1362 ist List kein Kirchdorf mehr. Das heutige Gotteshaus ist die in den 30er Jahren erbaute Garnisonskirche; sie war Teil des Seefliegerhorstes List. Das Listland gehörte bis 1864 zum Königreich Dänemark und nicht wie die Umgebung zum Herzogtum Schleswig. In juristischer Hinsicht gehörte es gemeinsam mit dem Südteil der Nachbarinsel Röm und einem kleinen Festlandsgebiet zum Bezirk Ballum unter dem Amt Ripen. Dieses war seit 1661 ein Teil der Grafschaft Schackenborg. Trotz der staatsrechtlichen und administrativen Trennung vom Herzogtum Schleswig und der Landschaft Sylt gehörte List seit dem Verlust seiner eigenen Kirche zum Kirchspiel Keitum. Nach dem Deutsch-Dänischen Krieg 1864 kamen die Besitzungen des Königreichs Dänemark ebenso wie der größte Teil des Herzogtums Schleswig zum Königreich Preußen. List bildete weiterhin eine eigene Gemeinde, die nun zum Kreis Tondern gehörte. Um 1900 hatte das Listland weniger als 100 Einwohner. Seit 1920 ist List Grenzort.

Das heutige List ist eine dänische Gründung, es bestand bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges lediglich aus zwei Höfen – dem Ost- und dem Westhof. Erst in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen entstand in List ein Seefliegerhorst, mit zahlreichen Bauten und Zivilunterkünften, auch der Hafen in seiner jetzigen Form wurde damals angelegt. Von diesem Seefliegerhorst startetet im Juli 1932 der Pilot Wolfgang von Gronau zu seiner spektakulären Weltumrundung im Wasserflugzeug. Sein heutiges Gesicht verdankt List im Wesentlichen der Bautätigkeit in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts.

[Bearbeiten] Religion

Die Bevölkerung in List ist vorwiegend evangelisch-lutherisch. Es bestehen 2 christliche Kirchen:

  • St. Jürgen (ev.)
  • St. Raphael (kath.)

[Bearbeiten] Tourismus und Sehenswürdigkeiten

Blick vom Listland über den Königshafen zur Halbinsel Ellenbogen
Blick vom Listland über den Königshafen zur Halbinsel Ellenbogen
Hafen und Fähranleger für die Fähre nach Rømø
Hafen und Fähranleger für die Fähre nach Rømø

Der Ort beherbergt die nördlichste Fischbude Deutschlands, mit der der heutige „Fischkönig“ Jürgen Gosch sein "Imperium" begründete. Zudem ist dort mit Dittmeyers Austerncompanie die einzige Austernzucht Deutschlands ansässig, in der im Wattenmeer vor List die Sylter Royal reift. Diese Zucht hat eine lange Tradition; schon in den 1920er Jahren wurden Lister Austern an Restaurants und Feinkostläden in ganz Deutschland versandt.

Vom Lister Hafen besteht mit der Römö-Sylt-Linie eine Fährverbindung zur dänischen Nachbarinsel Röm. Auch werden vom Lister Hafen Ausflugsfahrten ins Wattenmeer, zu den Seehundsbänken und vor die Westküste der Insel angeboten. Der Hafen wurde in den Jahren 2002/ 2003 neu gestaltet, was seiner gestiegenen touristischen Bedeutung gerecht werden sollte. In diesem Hafen ist auch der SK Minden, ein Rettungskreuzer der DGzRS stationiert.

Westlich des Ortes erstreckt sich der Sylter Strand, ein 40 km langer Sandstrand, der zum Baden und Barfußwandern einlädt und an dem während der Sommermonate Strandkörbe gemietet werden können.

In List befindet sich ferner die Wattenmeerstation Sylt des Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI). Die Station wird zur Zeit bis 2007 um einen Neubau erweitert. Zusammen mit der Gemeinde List, dem Nationalparkamt, dem NationalparkService und allen Sylter Natur- und Küstenschutzverbänden plant das AWI ein weiteres Projekt: Das Erlebniszentrum Naturgewalten soll ab 2008 die Gäste und Einheimischen der Insel Sylt in unterhaltsamer und spannender Weise über maritime Themen wie Nordsee, Meeres- und Klimaforschung, den Nationalpark Wattenmeer sowie Umwelt- und Küstenschutz informieren. Schon jetzt werden regelmäßig Führungen und Vorträge angeboten.

Der Ort ist seit Gründung der Bundeswehr durch die Marineversorgungsschule geprägt. Die Bundeswehr ist seit dieser Zeit neben dem Tourismus einer der größten Arbeitgeber. Im Rahmen der Standortauflösungen in der Bundesrepublik Deutschland ist auch der Standort List auf Sylt betroffen; bis Ende März 2007 werden die letzte Soldaten und Zivilangestellten den Ort verlassen haben. Die Kasernen und Bundesliegenschaften im Ortskern werden neuen, zivilen Nutzungen zugeführt.

Auf dem idyllisch am Rande der Dünen gelegenen Lister Friedhof hat u.a. der Ehrenbürger der Gemeinde Wolfgang von Gronau seine letzte Ruhestätte gefunden.

[Bearbeiten] Politik

Die bis dahin amtsfreie Gemeinde List hat sich am 1. Januar 2004 dem Amt Landschaft Sylt mit Sitz in Keitum, Gemeinde Sylt-Ost angeschlossen, das alle Inselgemeinden bis auf Westerland verwaltet.

[Bearbeiten] Wappen

Blasonierung: „Geteilt. Oben in Silber über blauen Wellen ein blauer Wal, unten in Grün ein silberner Kompass mit schwarz-weiß gestückter Umrandung, dessen Nadel auf den Kopf des Wales zeigt.“ (Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein)

Die Darstellung im Wappen soll an die ehemals enge Verbindung der Gemeinde zum Walfang im Nordmeer erinnern, der neben der Landwirtschaft eine der wichtigsten Einnahmequellen der Bevölkerung bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts darstellte.


[Bearbeiten] Panoramabild

Panorama von List auf Sylt

[Bearbeiten] Weblinks

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