Lob der Torheit
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Encomium Moriae, zu dt. Lob der Torheit ist der Titel des Hauptwerkes des niederländischen Humanisten Erasmus von Rotterdam.
Es entstand 1509 in lateinischer Sprache als ironische Lehrrede. Erstmals gedruckt wurde es durch Jehan Petit und Gilles de Gourmont 1511 in Paris, und kurz danach mit Datum vom August 1511 durch Matthias Schürer in Strassburg. Erasmus verarbeitete darin vor allem Erfahrungen seiner Aufenthalte in Italien und England und widmete das Werk seinem Freund Thomas Morus. In ironischer Überzeichnung lobt Erasmus in einer Rede die Weltherrscherin Torheit, die sich mit ihren Töchtern Eigenliebe, Schmeichelei, Vergesslichkeit, Faulheit und Lust (den sog. Todsünden) die Welt untertan gemacht hat. Mit rhetorischer Eleganz zielt er auf die Dummheiten und Laster der Menschen und schildert diese als notwendig für ein erträgliches Dasein auf Erden. Indem er erstarrte Kirchenstrukturen seiner Zeit wie auch ironisch Kaufleute, Fürsten, Mönche und Professoren kritisierte, pries er zugleich Menschlichkeit und den Geist eines natürlichen Selbstgefühls.
[Bearbeiten] Zitate
In Harry Mulischs Buch Die Entdeckung des Himmels trägt das Antiquariat der Familie Brons den Namen "Lob der Torheit"
[Bearbeiten] Weblinks
Siehe auch: Narrenliteratur