Lore Kegel
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Lore Kegel (* 9. Oktober 1901; † 20. Oktober 1980) war eine private Sammlerin afrikanischer Kunst aus Hamburg-Blankenese.
[Bearbeiten] Leben
Lore Kegel studierte als eine der ersten Frauen an der Düsseldorfer Kunstakademie und betätigte sich nachher als Malerin und Kunsthändlerin. Sie war in den 20er Jahren mit dem Düsseldorfer Maler Richard Gessner verheiratet. Später heiratete sie den Völkerkundler und Kunsthändler Julius Konietzko. Nach der Machtergreifung der Nazis wurde sie wegen ihrer teilweise jüdischen Abstammung aus der Reichskulturkammer ausgeschlossen. Im 3. Reich waren ihre Kegel-Abende - sie war auch Verfasserin zeitkritischer Lyrik und von Kindergedichten - unter hand-verlesenen "Eingeweihten", berühmt. Bereits in den frühen 30er Jahren bereiste Lore Kegel Afrika, Indien und Lappland. Sowohl vor als auch nach dem Zweiten Weltkrieg führte sie mit ihren Ehemännern Julius Konietzko, bzw. später Dr. med. Georg Kegel, Expeditionen in Afrika durch, um nach originaler, „unbeeinflusster“ afrikanischer Kunst zu suchen. Kegel belieferte zahlreiche Museen und Ausstellungen. Noch heute gilt die Kegelsche Sammlung als „unerschöpflicher Fundus“ (Die Welt). Kegels Tätigkeit regte die Nachfolge-Sammlung Ursula und Johannes Kaddatz an.
Nach ihrem Rückzug aus dem Kunsthandel in den sechziger Jahren widmete sie sich wieder der Malerei und der Erstellung von Biorhythmen. Auch eine Schallplatte mit Rezitationen Kegels erschien. Lore Kegel, Großmutter Sascha Konietzkos, dem Gründer und Frontmann der Industrial-Band KMFDM, starb 1980 in Hamburg.
[Bearbeiten] Literatur
- Maike Bruhns: Kunst in der Krise; Band 1: Hamburger Kunst im „Dritten Reich“
- Maike Bruhns: Kunst in der Krise; Band 2: Künstlerlexikon - Hamburg 1933-1945
Personendaten | |
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NAME | Kegel, Lore |
ALTERNATIVNAMEN | Lessing, Lore [Geburtsname] |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Sammlerin afrikanischer Kunst |
GEBURTSDATUM | 9. Oktober 1901 |
GEBURTSORT | Düsseldorf |
STERBEDATUM | 20. Oktober 1980 |
STERBEORT | Hamburg |