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Münster (Westfalen) - Wikipedia

Münster (Westfalen)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Wappen Karte
Wappen der Stadt Münster (Westfalen) Lage der kreisfreien Stadt Münster in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Landschaftsverband: Westfalen-Lippe
Regierungsbezirk: Münster
Kreis: Kreisfreie Stadt
Fläche: 302,89 km2 [1]
Einwohner: 271.369 (30. Juni 2006) [2]
(Nur Hauptwohnsitz)
Bevölkerungsdichte: 896 Einwohner je km²
Höhe: 60 m ü. NN (Prinzipalmarkt)
Postleitzahlen: 48143-48167 (alte PLZ: 4400)
Vorwahl: 0251
  02501 (Hiltrup, Amelsbüren)
  02506 (Wolbeck, Angelmodde)
  02533 (Nienberge)
  02534 (Roxel)
  02536 (Albachten)
Geografische Lage: Koordinaten: 51° 57′ 46.6" N, 7° 37′ 43.3" O51° 57′ 46.6" N, 7° 37′ 43.3" O
Kfz-Kennzeichen: MS
Gemeindeschlüssel: 05 5 15 000
UN/LOCODE: DE MSR
NUTS-Code: DEA33
Stadtgliederung: 6 Stadtbezirke
Adresse der
Stadtverwaltung:
Stadt Münster
Klemensstraße 10
48143 Münster
Webseite: www.muenster.de
Politik
Oberbürgermeister: Dr. Berthold Tillmann (CDU)
Schulden: 686,2 Mio. € [3] (Stand: September 2006)
Domplatz und Prinzipalmarkt im Modell
Domplatz und Prinzipalmarkt im Modell

Die kreisfreie Stadt Münster (plattdeutsch Mönster) in Westfalen ist Hauptstadt des gleichnamigen Regierungsbezirks im Bundesland Nordrhein-Westfalen und zugleich Oberzentrum des Münsterlandes. Von 1815 bis 1946 war Münster Hauptstadt der damaligen preußischen Provinz Westfalen. Die Stadt an der Münsterschen Aa liegt zwischen Dortmund und Osnabrück im Zentrum des Münsterlandes.

Seit 1915 hat Münster offiziell den Status einer Großstadt. Derzeit leben in Münster rund 270.000 Einwohner; allerdings sind darin die fast 48.500 Studenten nur zum Teil enthalten, da viele von ihnen lediglich mit Nebenwohnsitz in Münster gemeldet sind und daher nicht in der offiziellen Einwohnerstatistik erscheinen.

Die Stadt gilt als Dienstleistungs- und Verwaltungsstandort und ist Sitz mehrerer Hochschulen. Wichtige Gerichte und Verwaltungseinrichtungen für das Land Nordrhein-Westfalen sind in Münster ansässig, darunter der Verfassungsgerichtshof und das Oberverwaltungsgericht. Die alte westfälische Provinzialhauptstadt ist Sitz des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe.

Münster ist Sitz eines katholischen Bischofs. Das vor über 1200 Jahren vom heiligen Ludgerus gegründete Bistum Münster ist eines der ältesten Bistümer Norddeutschlands.

Bekannt ist Münster als Fahrradstadt sowie für seine historische Altstadt. 2004 gewann die Stadt den LivCom-Award als lebenswerteste Stadt der Welt in ihrer Kategorie.

Inhaltsverzeichnis


[Bearbeiten] Geographie


Panorama - links das Grün des Schlossgartens, in der Mitte die Türme der Innenstadtkirchen St. Lamberti und St.-Paulus-Dom, rechts das LVM-Hochhaus

[Bearbeiten] Geographische Lage

Gerard ter Borch: Einzug des holländischen Gesandten Adriaen Pauw (Stadtmuseum Münster)
Gerard ter Borch: Einzug des holländischen Gesandten Adriaen Pauw (Stadtmuseum Münster)

Münster liegt an der Münsterschen Aa, 15 km südlich ihrer Mündung in die Ems, in der von sandig-lehmigen Ablagerungen überdeckten Westfälischen Tieflandsbucht inmitten einer von Streusiedlungen und Einzelhöfen geprägten Landschaft, dem Münsterland. Der höchste Punkt ist der Mühlenberg in den Vorbergshügeln mit 97 Metern über Normalnull, die Innenstadt liegt auf 60 Meter über Normalnull.

Die niederländische Stadt Enschede ist etwa 65 km entfernt. Weitere Großstädte in der näheren Umgebung sind Osnabrück, etwa 44 km nördlich, Dortmund, etwa 61 km südlich und Bielefeld, etwa 62 km östlich.

Münster ist einer der 42 deutschen Verdichtungsräume und gehört zu den flächengrößten Städten Deutschlands. Darin sind jedoch größere schwach besiedelte, ländliche Gebiete der 1975 eingemeindeten Orte enthalten. Nahezu die Hälfte des Stadtgebietes wird für die Landwirtschaft genutzt, woraus sich die relativ geringe Bevölkerungsdichte von knapp 900 Einwohner pro km² ergibt.

Bronzemodell der Innenstadt von Münster
Bronzemodell der Innenstadt von Münster

Außerdem ist das zusammenhängend bebaute Stadtgebiet flächenmäßig vergleichsweise groß, da die Bebauung niedriger ist als in anderen Städten mit vergleichbarer Einwohnerzahl. Dies resultiert vor allem aus dem hohen Anteil an Einfamilienhäusern und Villen sowie der größtenteils nur zwei- bis dreistöckigen Mietshäuser. Hochhäuser gibt es dagegen nur vereinzelt, Mietskasernen und Wolkenkratzer findet man in Münster nicht. Auffällig ist im Vergleich zu anderen deutschen Städten auch, dass die Häuser überwiegend in Backsteinbauweise errichtet wurden und zu einem hohen Anteil giebel- statt traufenständig sind. Dennoch ergeben sich im Stadtzentrum rund um den historischen Kern in einigen Bereichen hohe Einwohnerdichten von bis zu 15.000 Einwohner pro km² [4].

Die Gesamtfläche des Stadtgebietes von 302,89 km² teilt sich auf in 57,54 km² Gebäudeflächen, 1,04 km² Betriebsflächen, 25,55 km² Verkehrsflächen, 157,57 km² Agrar- und Grünflächen, 8,87 km² Wasserflächen, 46,48 km² Waldflächen sowie 5,84 km² anderweitig genutzte Flächen [5]. Der Umfang beträgt dabei 107 km, die Ausdehnung von Norden nach Süden 24,4 km und von Westen nach Osten 20,6 km [6].

[Bearbeiten] Klima

Klimadiagramm von Münster
Klimadiagramm von Münster[7]

Zwar heißt es in Münster oft „Entweder es regnet oder es läuten die Glocken. Und wenn beides zusammen fällt, dann ist Sonntag“, tatsächlich aber entspricht die Niederschlagsmenge der Stadt mit rund 718 mm pro Jahr etwa dem Durchschnitt in Deutschland. Der Eindruck, Münster sei eine regenreiche Stadt, entsteht nicht durch die absolute Niederschlagsmenge, sondern vielmehr durch die überdurchschnittliche Zahl von Regentagen mit allerdings meist geringerer Niederschlagsmenge. Die Durchschnittstemperatur beträgt 9,3 °C bei ungefähr 1.500 Sonnenstunden im Jahr. Hinsichtlich der jährlichen Sonnenstunden liegt Münster im Vergleich zu anderen deutschen Städten im unteren Fünftel. Die münsterschen Winter sind im Bundesvergleich relativ mild, sodass es vergleichsweise selten schneit, während die Sommertemperaturen dem Bundesdurchschnitt entsprechen.

[Bearbeiten] Nachbargemeinden und Kreise

Die Stadt grenzt an folgende Städte und Gemeinden – sie werden im Uhrzeigersinn genannt, beginnend im Nordwesten: Altenberge und Greven (Kreis Steinfurt), Telgte, Everswinkel, Sendenhorst und Drensteinfurt (Kreis Warendorf), sowie Ascheberg, Senden und Havixbeck (Kreis Coesfeld).

[Bearbeiten] Stadtgliederung

Das Stadtgebiet Münsters ist gemäß § 1 der Hauptsatzung der Stadt in die sechs Stadtbezirke Mitte, Nord, Ost, West, Süd-Ost und Hiltrup gegliedert. In jedem Stadtbezirk gibt es eine Bezirksvertretung mit jeweils 19 Mitgliedern, die bei jeder Kommunalwahl von der Bevölkerung des Stadtbezirks gewählt werden. Vorsitzender der Bezirksvertretung ist der Bezirksvorsteher. Gemäß der Hauptsatzung gliedern sich die einzelnen Stadtbezirke weiter auf in Wohnbereiche. Dieser offizielle Begriff wird jedoch sowohl im allgemeinen als auch im offiziellen Sprachgebrauch praktisch nicht verwendet. Stattdessen wird der Begriff des Stadtteils als Synonym für Wohnbereich benutzt.

Nachfolgend sind die Stadtbezirke mit ihren zugehörigen Wohnbereichen und weiteren Wohnplätzen gemäß der Hauptsatzung der Stadt Münster aufgelistet. Es handelt sich dabei um die offizielle Bezeichnungen, wie sie in der Satzung aufgeführt sind und die sich teilweise von der Bezeichnung im allgemeinen Sprachgebrauch unterscheiden: [8]

Aufteilung der Stadt Münster in die Stadtbezirke – die jeweils dunklen Teile kennzeichnen die bebauten Teile des Stadtgebietes
Aufteilung der Stadt Münster in die Stadtbezirke – die jeweils dunklen Teile kennzeichnen die bebauten Teile des Stadtgebietes

Der Kernbereich der Stadt kann in historisch gewachsene Stadtviertel unterteilt werden. Die Grenzen dieser Stadtviertel sind oftmals nicht genau definiert. Zu den Stadtvierteln gehören unter anderem Aaseestadt, Erphoviertel, Geistviertel, Hansaviertel, Herz-Jesu-Viertel, Kreuzviertel, Kuhviertel, Mauritzviertel, Pluggendorf, Rumphorst, Südviertel, Uppenberg sowie das Zentrum Nord. Die Stadtteile der fünf Außenbezirke umfassen größtenteils die Gebiete der ehemals selbständigen Gemeinden, bevor sie im Laufe der Zeit nach Münster eingemeindet wurden.

[Bearbeiten] Demografie

Hauptartikel mit mehr Themen zur Demografie, mit Tabellen und Diagrammen, siehe: Demografie der Stadt Münster

Münster hat rund 270.000 Einwohner und mehr als 10.000 Menschen sind mit Nebenwohnsitz gemeldet. Etwa 9% der Einwohner sind Ausländer. Die Arbeitslosenquote betrug 7,9% im Februar 2007 [9]. Von den rund 130.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten sind über 80% im Dienstleistungssektor beschäftigt, 17% im produzierenden Gewerbe und 1% in der Landwirtschaft [10]. Der Altersdurchschnitt der wohnberechtigten Bevölkerung lag im Jahre 2005 bei 39,8 Jahren [11]. Die Lebenserwartung liegt in Münster für Männer bei 76,3 Jahre, für Frauen bei 83,1 Jahre. Dies ist eine der höchsten Lebenserwartungen innerhalb aller deutschen Städte.

[Bearbeiten] Geschichte

Blick von Süd-Westen auf Münster im Jahre 1570, gesehen von Remius Hogenberg. Links die Überwasserkirche, mittig der St.-Paulus-Dom, rechts davon die Lambertikirche und rechts außen die Ludgerikirche. Im Vordergrund vor dem Dom das Neuwerk als Teil der Stadtbefestigung am Eintritt der Aa in die Stadt.
Blick von Süd-Westen auf Münster im Jahre 1570, gesehen von Remius Hogenberg. Links die Überwasserkirche, mittig der St.-Paulus-Dom, rechts davon die Lambertikirche und rechts außen die Ludgerikirche. Im Vordergrund vor dem Dom das Neuwerk als Teil der Stadtbefestigung am Eintritt der Aa in die Stadt.

[Bearbeiten] Stadtgeschichte

Hauptartikel: Geschichte der Stadt Münster

Die Gesandten beschwören im Friedenssaal den Frieden von Münster.
Die Gesandten beschwören im Friedenssaal den Frieden von Münster.

Schätzungsweise seit dem 6. Jahrhundert lag im Bereich des Domplatzes die kleine sächsische Siedlung Mimigernaford. Im Jahre 793 gründete der friesische Missionar Liudger an der Furt über die Münstersche Aa ein Kloster (lateinisch: monasterium), das der sich hier entwickelnden Stadt ihren Namen gab. Im Jahre 805 wurde er zum ersten Bischof von Münster ernannt und die Bauarbeiten zum ersten Dom wurden aufgenommen.

Aufgrund der zunehmenden Bevölkerung erhielt Münster im Jahre 1170 das Stadtrecht. In diesen Zeitraum fällt auch der Bau der Stadtbefestigung. Die Stadtmauer war etwa 4 km lang und wurde in der Mitte des 14. Jahrhunderts durch weitere Befestigungsanlagen verstärkt. Zu dieser Zeit war Münster die flächengrößte Stadt Westfalens.

Zwischen 1358 und 1454 erlangte Münster als Mitglied und ab 1494 als Vorort der Hanse in Westfalen eine große Bedeutung. Davon zeugt beispielsweise der Prinzipalmarkt, dessen prächtige Kaufmannshäuser aus dieser Epoche stammen.

Die Körbe der Täufer am Turm von St. Lamberti.
Die Körbe der Täufer am Turm von St. Lamberti.

1534 begann die dramatische Episode des Täuferreichs von Münster. Sie gipfelte in der Proklamation des Königreichs Zion im September 1534 durch Jan van Leyden mit sich selbst als König. Dieses Königreich hatte jedoch nur bis zum 24. Juni 1535 Bestand, als Truppen des Bischofs Franz von Waldeck die belagerte Stadt einnahmen. Die auf grausame Weise gefolterten und hingerichteten Täufer wurden anschließend in drei eisernen Körben an der Lambertikirche zur Abschreckung aufgehängt. Die Originale der Körbe aus dem Jahre 1535 hängen dort noch immer. Fälschlicherweise werden sie oft auch als Käfige bezeichnet. Gründe hierfür sind vor allem Berichte von auswärtigen Autoren und Besuchern, die ab dem Ende des 18. Jahrhunderts mit negativ besetzten Begriffen über die Herrschaft der „Wiedertäufer“ berichteten, sowie Übersetzungsfehler lateinischer Handschriften über das Täuferreich.

1648 fand in Münster ein Ereignis von europäischem Rang statt: Der Westfälische Friede wurde geschlossen, mit welchem der Dreißigjährige Krieg und der Achtzigjährige Krieg beendet wurden. Gleichzeitig erreichte der Kampf um die Unabhängigkeit der Stadt ihren Höhepunkt. Er gipfelte in dem Versuch, Münster in den Stand einer Freien Reichsstadt zu erheben. Damit war jedoch der Konflikt des Bürgertums mit dem kirchlichen Landesherrn vorprogrammiert. Er resultierte in der offenen Konfrontation mit Fürstbischof Christoph Bernhard von Galen, der 1661 nach achtmonatiger Belagerung die Stadt einnahm und ihr zeitweise sämtliche Rechte entzog.

Blick von der Lambertikirche auf den zerstörten Prinzipalmarkt 1945.
Blick von der Lambertikirche auf den zerstörten Prinzipalmarkt 1945.

Nach dem Tode des letzten Fürstbischofs im Jahre 1801 wurde die Stadt ein Jahr später durch den preußischen General Gebhard Leberecht von Blücher besetzt. Diese Maßnahme wurde erst 1803 durch den Reichsdeputationshauptschluss legitimiert, bevor im Jahre 1806 Truppen Napoléons die Stadt einnahmen und besetzten. Erst im Jahre 1813 wurden die Franzosen durch preußische und russische Truppen aus der Stadt vertrieben. Seit der Neuordnung Europas durch den Wiener Kongress gehörte Münster ab 1815 offiziell zum Königreich Preußen und war Provinzialhauptstadt der neu gegründeten Provinz Westfalen.

Aufgrund des wirtschaftlichen Aufschwungs in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und Eingemeindungen kleinerer Umlandgemeinden überstieg die Einwohnerzahl im Jahre 1915 die Marke von 100.000 Einwohner und Münster wurde zur Großstadt. Zum Ende des Ersten Weltkriegs wurde – wie in der Hauptstadt Berlin – am 9. November 1918 auf dem Hindenburgplatz die Republik ausgerufen. Der kurze Zeit später eingesetzte Soldatenrat wurde erst einige Monate später im Februar 1919 durch General Oskar von Watter entmachtet.

Während der Zeit des Nationalsozialismus war Münster Sitz der Gauleitung vom Gau Westfalen sowie der „Ordnungspolizei“, unter deren Leitung circa 200.000 „Ordnungskräfte“ am Massenmord an Juden, Sinti, Roma, Homosexuellen und anderen Gruppen beteiligt waren. Eine herausragende Persönlichkeit des Widerstands gegen die Nationalsozialisten war Clemens August Graf von Galen, der durch seinen Kampf gegen die Willkür der Gestapo gegenüber katholischen Einrichtungen und das menschenverachtende Euthanasieprogramm der Nationalsozialisten weit über die Grenzen Münsters bekannt wurde und den Beinamen der Löwe von Münster erhielt. Während der Zeit des Zweiten Weltkriegs gehörte Münster zu den am stärksten zerstörten Städten Deutschlands. Etwa 91% der Altstadt und 63% der gesamten Stadt wurden durch britische Bombenangriffe im Rahmen der Moral Bombing-Strategie zerstört [12]. Auf Drängen der Bevölkerung wurde anders als in vielen anderen deutschen Großstädten ein Teil der historischen Altstadt in den 1950er-Jahren ähnlich dem Vorkriegszustand wieder errichtet.

Am 18. Juni 1990 trafen sich Hans-Dietrich Genscher und Eduard Schewardnadse in Münster im historischen Rathaus, um die Zwei-plus-Vier-Gespräche vorzubereiten, die den Weg zur Wiedervereinigung ebneten. Dabei bereiteten die Münsteraner den Politikern auf dem Prinzipalmarkt einen stürmischen Empfang, der Schewardnadse sichtlich rührte.

[Bearbeiten] Eingemeindungen

Erinnerungstafel zur Eingemeindung von Amelsbüren
Erinnerungstafel zur Eingemeindung von Amelsbüren

Im Jahr 1816 war das 1,89 km² große Münster mit 7.983 Menschen pro km² die am dichtesten besiedelte Stadt Westfalens. Auf dem Wege von der mittelalterlichen Stadt zu einer modernen Großstadt erlebte die Stadt mehrere Eingemeindungen:

Jahr Eingemeindete Gebiete Fläche (km²)
1875 Teile der Gemeinden Lamberti, Sankt Mauritz und Überwasser 8,9
entspricht ungefähr dem Gebiet des Innenstadtrings plus Kreuzviertel, Mauritzviertel, Hansaviertel sowie Geistviertel
1903 Lamberti: Gremmendorf mit Loddenheide, Berg Fidel, Aaseestadt und Mecklenbeck 56,4
Überwasser: Kinderhaus, Gievenbeck sowie Sentrup
Teil von Sankt Mauritz: Rumphorst sowie Teile des heutigen St. Mauritz
1956 Teile von Coerheide, Kemper und Gelmer, zusammengefasst zum Stadtteil Coerde 6,6
1975 das Amt Sankt Mauritz mit den Gemeinden St. Mauritz, Handorf, Hiltrup, Amelsbüren sowie Sprakel
vom Amt Roxel die Gemeinden Albachten, Nienberge und Roxel (die restlichen Teile des Amtes, Bösensell und Havixbeck, fielen an den Kreis Coesfeld) 228,4
vom Amt Wolbeck die Gemeinden Angelmodde und Wolbeck (die restlichen Teile des Amtes, Albersloh, Alverskirchen und Rinkerode, fielen an den Kreis Warendorf)

[Bearbeiten] Religionen und Weltanschauungen

[Bearbeiten] Statistik

Im Jahr 2005 gehörten etwa 55% der Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt Münster der römisch-katholischen Kirche an, 20,5% waren evangelisch, weitere 3% gehörten einer evangelischen Freikirche an. Etwa 3% der Bewohner waren Muslime, 0,3% waren jüdischen Glaubens.

[Bearbeiten] Geschichte

[Bearbeiten] Christentum

Nachdem der Friese Liudger 793 das Kloster als Sitz der fränkischen Missionierung der Sachsen und Friesen gegründet hatte, wurde er am 30. März 805 zum Bischof geweiht. Das Bistum erstreckte sich von der Lippe entlang der Ems bis nach Friesland und war seit 798 als Suffragan der Kirchenprovinz Köln unterstellt. Es wurde 1120 nach der Zerschlagung des Herzogtums Sachsen zu einem Fürstbistum innerhalb des Heiligen Römischen Reichs erhoben. Das Hochstift Münster, bestehend aus dem Oberstift Münster und dem Niederstift Münster, war das größte Fürstbistum des Reiches und fiel infolge des Reichsdeputationshauptschlusses 1803 an das protestantische Preußen. Eine starke katholische Ausprägung ist auch Grund dafür, dass die Reformation, anders als im größten Teil des übrigen nördlichen Deutschlands, kaum Fuß fassen konnte. Zwar gab es ab 1524 reformatorische Predigten und auch Gewaltakte gegen Klöster, doch scheiterte die Einführung der Reformation 1543 am Widerstand des Domkapitels und der Ritterschaft und sie wurde ab 1589 durch die Jesuiten nahezu vollständig verdrängt (Rekatholisierung). Geringe reformatorische Tendenzen im 17. Jahrhundert blieben erfolglos. Dennoch gab es in jener Zeit ein paar Protestanten in der Stadt, die eigene Gildemeister hatten, bis die letzten verbleibenden Protestanten auf Befehl des Stadtrates im Jahre 1628 der Stadt verwiesen wurden. Münster blieb somit ein bedeutendes geistliches Zentrum des Katholizismus, was auch im Stadtbild an der im Verhältnis zur Größe der Stadt auffällig großen Anzahl katholischer Kirchen erkennbar ist. 1821 wurde das heutige Bistum Münster neu umschrieben. 1825 wurde das Stadtdekanat Münster errichtet, das heute aus den Dekanaten Hiltrup, Lamberti, Liebfrauen und Mauritz besteht und zu dem nahezu alle Pfarrgemeinden der Stadt Münster gehören. Lediglich die Pfarrgemeinden St.-Paulus-Dom und St. Peter sind keinem der vier Dekanate zugeordnet.

Seit Anfang des 19. Jahrhunderts wurden auch Protestanten „geduldet“. Den historischen – heute wohl nur noch aus der Sicht weniger Münsteraner relevanten – Status der Münsteraner Protestanten als marginalisierter Minderheit spiegelt das alte Münsteraner Sprichwort wider, „evangelisch, kein Fahrradfahrer und zugereist“ seien die drei „Münsteraner Todsünden“. 1803 konnte die erste protestantische Kirchengemeinde gegründet werden, deren Mitgliederzahl im Jahr 1817 jedoch nur 534 betrug. Die Stadt wurde 1816 auch Sitz der Kirchenverwaltung (Konsistorium) für die gesamte Provinz Westfalen innerhalb der Evangelischen Kirche in Preußen sowie Sitz eines Superintendenten. Im Laufe des 19. und frühen 20. Jahrhunderts erhöhte sich der Anteil der Protestanten an der Münsteraner Gesamtbevölkerung allmählich durch den Zuzug preußischer Verwaltungsbeamter, die häufig evangelisch waren. In späteren Jahrzehnten, insbesondere nach dem Zweiten Weltkrieg, hat sich der Anteil der Protestanten durch Zuzug der häufig evangelischen Flüchtlinge aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten Ostpreußen, Hinterpommern und Niederschlesien sowie der mehrheitlich evangelischen Spätaussiedler stark erhöht und so entstanden weitere Kirchengemeinden. Aus der früheren Superintendentur wurde der heutige Kirchenkreis Münster, zu dem 26 Kirchengemeinden der Stadt Münster und einiger Nachbargemeinden gehören. Die Kirchenverwaltung der Provinz Westfalen (seit 1. Dezember 1953 Evangelische Kirche von Westfalen) zog jedoch 1956 nach Bielefeld um (Einweihung des neuen Kirchenamtes am 26. April 1956).

Daneben bestehen in Münster auch noch Gemeinden verschiedener Freikirchen: eine Freie evangelische Gemeinde, eine Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde (Baptisten), eine Gemeinde der Evangelisch-methodistischen Kirche, die Altkatholische Kirche, zwei Gemeinden der Neuapostolischen Kirche, die Jesus Freaks und weitere.

[Bearbeiten] Judentum

Die Synagoge in der Klosterstraße
Die Synagoge in der Klosterstraße

Nach den Chroniken der Stadt Münster existierte bereits im 12. Jahrhundert eine jüdische Gemeinde in Münster. Sie ist damit eine der Ältesten im Nordwesten Deutschlands. Ihr Zentrum befand sich am Ort des heutigen Rathausinnenhofs, ihr Friedhof am Ort des heutigen Paulinum-Gymnasiums. Bei den ältesten noch erhaltenen Funden jüdischer Kultur handelt es sich um mehrere jüdische Grabsteine, die im Jahre 1887 bei Bauarbeiten am Turm der Lambertikirche entdeckt wurden und dort im Mauerwerk eingelassen waren. Das älteste davon noch erhaltene Fragment trägt nach jüdischem Kalender das Datum 25. Tammus 5084, welches dem 18. Juli 1324 nach dem gregorianischen Kalender entspricht. Während der Zeit des schwarzen Todes in Europa um 1350 fielen die jüdische Gemeinde und ihr Friedhof Pogromen zum Opfer. Dies erklärt auch den Fund der Grabsteine im Mauerwerk der Lambertikirche. Danach existierte bis ins 19. Jahrhundert hinein keine jüdische Gemeinde mehr in Münster. Allenfalls wurde Juden der Aufenthalt in der Stadt zeitlich befristet gestattet.

Anzeichen für den Neubeginn des Judentums in Münster lassen sich für den Anfang des 19. Jahrhunderts finden. Im Jahre 1811 wurde ein neuer jüdischer Friedhof in Münster angelegt. Im Jahre 1830 entstand die erste Synagoge seit dem Mittelalter in der Stadt, die um 1870 für die anwachsende Gemeinde mit ihren fast 400 Mitgliedern zu klein wurde. Eine neu errichtete, größere und prächtige Synagoge wurde am 27./28. August 1880 eingeweiht. Die Gemeinde wollte einen Bau errichten, „welcher der Provinzialhauptstadt zur Zierde gereichen und (...) einen monumentalen Wert“ [13] haben sollte. Sie erhoffte sich damit das Interesse der städtischen Behörden und der Bürger zu wecken. Allerdings blieben sowohl der Regierungspräsident als auch der Oberbürgermeister der Einweihungszeremonie fern. Die örtliche Presse erwähnte die Einweihung mit einer vierzeiligen Notiz.

Während der Zeit des Nationalsozialismus kam es wie überall in Deutschland auch in Münster zu Pogromen, Vertreibungen und Ermordungen von jüdischen Einwohnern, wodurch deren Anteil an der Bevölkerung stark zurückging. Während der Reichspogromnacht 1938 wurde zudem am frühen Morgen des 10. November die Synagoge in Brand gesetzt und zerstört, jedoch 1961 durch einen Neubau ersetzt, der am 12. März 1961 eröffnet wurde. Von den im Jahre 1933 ursprünglich 708 Angehörigen der jüdischen Gemeinde wurden 299 Menschen in Konzentrationslager deportiert, von denen nur 24 überlebten. Insgesamt 280 jüdische Bürger verließen Münster und emigrierten ins Ausland, sieben begingen Selbstmord und vier überlebten den Nationalsozialismus in Münster im Untergrund. Abzüglich der 77 Personen, die in diesem Zeitraum eines natürlichen Todes starben, verbleiben 42 Menschen, deren Schicksal ungeklärt geblieben ist. [14] Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs und des Nationalsozialismus ist die jüdische Gemeinde nicht zuletzt durch den Zuzug von jüdischen Flüchtlingen aus der ehemaligen Sowjetunion wieder angewachsen und umfasst etwa 800 Gläubige.

[Bearbeiten] Islam

Bait-ul-Momin Moschee, erste Moschee Münsters
Bait-ul-Momin Moschee, erste Moschee Münsters

Die mehrheitlich muslimischen Einwanderer gehören mehreren kleineren Gemeinden verschiedener, meist sunnitischer Richtungen an. Da der Ausländeranteil in Münster, anders als in Ballungsgebieten, nur etwa dem deutschen Durchschnitt entspricht, ist der Islam im Stadtbild Münsters insgesamt kaum präsent. In der Innenstadt gibt es keine große Moschee. Im eingemeindeten Ort Hiltrup wurde jedoch Anfang 2003 die Bait-ul-Momin-Moschee als größte im heutigen Stadtgebiet feierlich in Anwesenheit von vielen Persönlichkeiten der Politik, Kirchen und einfachen Bürgern eröffnet. Sie steht im Gewerbegebiet an der Hansestraße. Somit haben die Muslime in diesem Ortsteil ein repräsentatives Gotteshaus.

Die Bait-ul-Momin-Moschee wurde von der Ahmadiyya-Muslim-Jamaat gebaut. Hierbei handelt es sich um eine islamische Gemeinschaft, deren Gründer sich als der verheißene Messias betrachtete, und die von den Sunniten nicht als Muslime anerkannt werden.

Auch verschiedene Sufi-Orden, die allgemein als Vertreter eines mystischen Islam angesehen werden, finden sich in Münster. So zum Beispiel der Orden der Tariqah Burhaniya, dessen Begegnungszentrum an der Schnorrenburg in der Nähe der Piusalle liegt.

[Bearbeiten] Andere Religionen und Konfessionslose

Der Anteil der Gläubigen anderer Religionen ist in Münster gering. Infolge der Austritte aus den christlichen Kirchen und des Zuzugs häufig konfessionsloser Bürger aus den neuen Bundesländern seit 1990 wuchs der früher sehr niedrige Anteil konfessionsloser Einwohnerinnen und Einwohner.

[Bearbeiten] Politik

Für die geschichtliche Entwicklung siehe auch: Geschichte der städtischen Selbstverwaltung

[Bearbeiten] Organe der Stadtverwaltung

Die Stadt Münster wird regiert von einem Rat der Stadt sowie einem Oberbürgermeister, der zugleich Vorsitzender des Rates ist. Der Rat besteht seit der Kommunalwahl im Jahre 2004 aus 74 Mitgliedern, von denen 33 direkt in den Wahlbezirken und 41 über die Parteilisten gewählt wurden. Er ist für die Angelegenheiten der Stadt zuständig, sofern die Gemeindeordnung im Einzelfall nichts anderes bestimmt. Zu Beginn einer Amtsperiode wählen die Mitglieder des Rates aus ihrer Mitte Bürgermeister als ehrenamtliche Stellvertreter für die Leitung der Sitzungen und Repräsentation der Stadt.

Der Oberbürgermeister ist der Repräsentant der Stadt und Leiter der Verwaltung. Er ist der Vorsitzende des Stadtrates und besitzt dort auch Stimmrecht, ohne jedoch ein Mitglied des Rates zu sein. Daneben besitzt er Stimmrechte im Haupt- sowie Finanzausschuss. Der Oberbürgermeister lädt auch zu Ratssitzungen ein und stellt die Tagesordnung auf. Im äußersten Fall kann er gegen Ratsbeschlüsse Widerspruch einlegen, sofern er dadurch das Wohl der Stadt gefährdet sieht. Die letzte Entscheidung über den Beschluss liegt jedoch nicht bei ihm, sondern beim Rat der Stadt. Zu den weiteren Aufgaben, Rechten und Pflichten des Oberbürgermeisters gehören unter anderem die Abwicklung des Tagesgeschäftes innerhalb der Verwaltung, die Beschlüsse der politischen Gremien vorzubereiten bzw. bereits gefasste Beschlüsse auf ihre Rechtmäßigkeit zu überprüfen und auszuführen, sowie in dringenden Fällen zusammen mit einem Ratsmitglied eine Dringlichkeitsentscheidung zu treffen.

Über die Angelegenheiten innerhalb eines Stadtbezirks entscheidet die Bezirksvertretung, beispielsweise die Unterhaltung und Ausstattung der Schulen, Sportplätze oder Park- und Grünanlagen. An der Spitze einer jeden Bezirksvertretung steht der Bezirksvorsteher, der zu Beginn der Amtszeit aus den Mitgliedern der Bezirksvertretung gewählt wird.

Die drei genannten Organe werden alle fünf Jahre von den Bürgern der Stadt, das heisst den wahlberechtigten Einwohnern, im Rahmen der Kommunalwahl gewählt. Die Wahl des Oberbürgermeisters erfolgt direkt. Sie endete am 10. Oktober 2004 in einer Stichwahl. Dabei unterlag Herausforderer Christoph Strässer, SPD (46,2%) dem Amtsinhaber Dr. Berthold Tillmann, CDU (53,8%). Weitere Bürgermeister/innen sind Karin Reismann (CDU), Beate Vilhjalmsson (SPD) und Günter Schulze Blasum (CDU).

[Bearbeiten] Rat der Stadt

Der Rat der Stadt Münster hat seit der Kommunalwahl 2004 insgesamt 74 Mitglieder, die sich auf die einzelnen Parteien wie folgt verteilen:

CDU SPD GRÜNE FDP UWG-MS PDS ödp Gesamt
2004 31 19 14 6 2 1 1 74

Bekanntestes Ratsmitglied ist Carola Möllemann-Appelhoff (FDP), die Witwe des verstorbenen FDP-Politikers Jürgen Möllemann.

[Bearbeiten] Abgeordnete für Münster

Für Münster sitzen im 16. Deutschen Bundestag die selben Abgeordneten wie auch schon in der 15. Legislaturperiode. Dies sind neben Christoph Strässer (SPD), der sowohl 2002 als auch 2005 das Direktmandat des Wahlkreises 130 gewann, Ruprecht Polenz (CDU), Winfried Nachtwei (Bündnis 90/Die Grünen) und Daniel Bahr (FDP), eingezogen über die jeweilige Landesliste.

Die Duelle zwischen Strässer und Polenz waren beide Male sehr knapp, 2002 lagen 0,9 Prozentpunkte zwischen den Kandidaten, 2005 nur noch 0,32. Mit vier Bundestagsabgeordneten aus einem Wahlkreis stellt Münster eine Ausnahme dar, 2002 gelang ein solches Ergebnis nur zwei weiteren Wahlkreisen.

Direkt gewählte Abgeordnete im Landtag Nordrhein-Westfalen sind in der 14. Wahlperiode (Landtagswahl am 22. Mai 2006) Marie-Theres Kastner (CDU) und Prof. Dr. Dr. Thomas Sternberg (CDU). Über die Landesliste wurden Svenja Schulze (SPD) und Rüdiger Sagel (Bündnis 90/Die Grünen) in den Landtag gewählt.

[Bearbeiten] Wappen

Hauptartikel: Wappen von Münster (Westfalen)
Das große Wappen der Stadt Münster
Das große Wappen der Stadt Münster

Das erste Siegel der Stadt ist nachweisbar um das Jahr 1231. Im Mittelalter zeigte das große Stadtsiegel eine stilisierte Stadt mit Mauern und Türmen. Der Siegelstempel wurde im Jahre 1534 von den Täufern vernichtet. Nach der Niederlage der Täufer und der Übernahme der Stadt durch den Fürstbischof wurde ein neues Siegel in Gebrauch genommen, welches dem alten sehr ähnlich war, jedoch zusätzlich das fürstbischöfliche Balkenwappen enthielt. Dieses Wappen in Gold-Rot-Gold ist um 1300 als Wappen des Stifts Münster nachgewiesen. Neben diesem großen Siegel existierte noch ein kleineres Siegel, auch als Sekretus bezeichnet, das den heiligen Paulus mit Schwert sowie Heiligenschein zeigte. Es wurde ebenfalls nach der Zerstörung durch die Täufer neu gefertigt und war bis zur Auflösung des Fürstbistums Münster im Jahre 1802 im Gebrauch.

Das Wappen der Stadt Münster zeigt einen von Gold, Rot und Silber geteilten Schild. Es ist eine Abwandlung des Stiftswappens des Bistums (Gold-Rot-Gold), das ab dem Jahr 1300 nachgewiesen ist. Andere Quellen sprechen auch von einer Kombination mit dem Wappen der Hanse (Rot und Silber). Die älteste bekannte Darstellung stammt aus dem Jahre 1368. Die erste farbige Abbildung des Stadtwappens ist aus dem 15. Jahrhundert überliefert.

In der Schmuckfassung, die unter anderem den Briefkopf des Oberbürgermeisters ziert, wird der Schild von zwei aufrecht stehenden Löwen gehalten, deren Köpfe dem Schild zugewandt sind. Ihre Zungen und Krallen sind rot. Über dem Schild befindet sich ein blauer Helm, dessen fächerförmige Helmzier die Stadtfarben wiederholt. Es sind 17 Spitzen des Fächers vorgeschrieben. Schild und Helm werden von Decken in Gold und Rot umrahmt. Diese Form wurde 1928 festgelegt.

[Bearbeiten] Städtepartnerschaften

Städtepartnerschaften:
York in Großbritannien, seit 1958
Orléans in Frankreich, seit 1960
Kristiansand in Norwegen, seit 1967
Monastir in Tunesien, seit 1969
Rishon-Le-Zion in Israel, seit 1981
Fresno in den USA, seit 1986
Rjasan in Russland, seit 1989
Mühlhausen in Thüringen, seit 1990
Lublin in Polen, seit 1991
Städtefreundschaften:
Braniewo in Polen, seit 1954
Beaugency in Frankreich, seit 1974
Bodenplatte einer Skulptur mit den Richtungen und Entfernungen zu den Partnerstädten in der Salzstraße.
Bodenplatte einer Skulptur mit den Richtungen und Entfernungen zu den Partnerstädten in der Salzstraße.
Der Stadthausturm am Prinzipalmarkt.
Der Stadthausturm am Prinzipalmarkt.

Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges ist die Stadt Münster mit insgesamt neun Städten eine Städtepartnerschaft eingegangen. Als erstes Zeichen der Versöhnung bekundeten Münster und York im Jahre 1958 ihre Freundschaft. Die Verbindung zwischen beiden Städten kommt durch den heiligen Liudger zustande, der mit der Errichtung eines Klosters den Grundstein von Münster legte und zuvor an der Domschule in York ausgebildet wurde. Zentrales Element der Partnerschaft ist der Schüleraustausch, aber auch weitere Verbindungen sind seit dem Jahre 1961 entstanden. So bestehen Kontakte zwischen verschiedenen Vereinen, Verbänden und Gruppen sowie zwischen einzelnen Familien beider Städte. Eine besondere Bindung zwischen beiden Städten besteht seit 1996 durch ein Kooperationsabkommen zwischen den Universitäten in York und Münster.

Im Jahre 1960 folgte eine zweite Partnerschaft mit der französischen Stadt Orléans. Ähnlich wie in Münster wurde der historische Stadtkern im Zweiten Weltkrieg weitgehend zerstört und anschließend weitestgehend originalgetreu wiederaufgebaut. Zudem markierten bedeutende Ereignisse in beiden Städten Wendepunkte in der Geschichte. Jeanne d’Arcs erfolgreiche Belagerung Orléans im Jahre 1429 war ein Wendepunkt zugunsten Frankreichs im Hundertjährigen Krieg, während der Westfälischer Friede von 1648 das Ende des Dreißigjährigen Krieges einläutete. Wie schon bei der Partnerschaft mit York ist auch hier der Schüleraustausch das zentrale Bindeglied, das durch weitere Beziehungen von Vereinen und Organisationen sowie sportlichen Begegnungen untereinander erweitert wird. Zusätzlich besteht zwischen Orléans und Münster ein reger Austausch von Praktikanten, Stipendiaten oder auch Berufseinsteigern.

Mit Kristiansand ging Münster im Jahre 1967 als erste deutsche Stadt eine Städtepartnerschaft mit einer norwegischen Stadt ein. Die Initiative ging von Kristiansand aus, als Delegationen beider Städte zu den Jeanne d’Arc-Feierlichkeiten in Orléans weilten, zu denen Vertreter aller Partnerstädte eingeladen waren. Obwohl die Unterschiede zwischen beiden Städten in den Bereichen Einwohnerzahl und Geschichte nicht offensichtlicher sein können, besitzen sie seit Ende der 1970er Jahre eine Gemeinsamkeit. Zeitgenössische Skulpturen zieren die Stadtbilder sowohl von Münster als auch von Kristiansand. Die Partnerschaft zwischen beiden Städten drückt sich vornehmlich durch viele Treffen zwischen Schulen und Vereinen, aber auch privaten Freundschaften aus.

Weitaus ähnlicher sind sich demgegenüber Münster und die tunesische Stadt Monastir. Sie entstanden ungefähr zur selben Zeit im 8. Jahrhundert. Ursprung war in beiden Fällen ein Kloster, was noch immer an den Namen der Städte erkennbar ist. Sowohl „Münster“ als auch „Monastir“ sind vom lateinischen „monasterium“ abgeleitet. So gingen beide Städte im Jahre 1969 eine Partnerschaft ein, deren maßgebliches Ziel die Entwicklungszusammenarbeit und Wirtschaftsförderung war. Für die intensivierte Zusammenarbeit nicht nur mit Monastir sondern auch den anderen Partnerstädten bekam Münster im Jahre 1970 vom Europarat die „Europa-Flagge“ als Auszeichnung überreicht. Dementsprechend konzentriert sich die Partnerschaft auf vor allem auf die Bereiche Medizin, Wirtschaft und Kultur, insbesondere Musik.

Die erste Partnerschaft mit einer israelischen Stadt wurde im Jahre 1981 mit Rishon-Le-Zion unterzeichnet, nachdem bereits seit dem Jahre 1971 erste Kontakte auf sportlicher Basis geknüpft wurden. Obwohl Rishon-Le-Zion mit etwa 100jähriger Stadtgeschichte deutlich jünger als Münster ist, so ist es auch ein Verwaltungszentrum. Dennoch existiert ein besonders intensives gegenseitiges Interesse aneinander was Freundschaften aber auch Hilfe und Unterstützung anbelangt.

Im Jahre 1986 schloss Münster eine Städtepartnerschaft mit Fresno in den USA. Dabei gingen die ersten Kontakte bereits bis zu Beginn der 1980 Jahre zurück, die sich zunächst hauptsächlich auf den Jugendaustausch konzentrierte. Seitdem wurden die Kontakte mit der etwa 100 Jahre alten Stadt Fresno, einer der am schnellsten wachsenden Städte der USA, auch auf die Bereiche Sport und Musik sowie den Hochschulsektor ausgeweitet.

Nach dem Ende des Kalten Krieges entwickelte sich die Idee der Städtepartnerschaften Richtung Osten. Als erste Stadt des ehemaligen Ostblocks ging die russische Stadt Rjasan im Jahre 1989 eine Stadtpartnerschaft ein. Beide Städte pflegten bereits seit Beginn der 1980er Jahre eine freundschaftliche Beziehung. Insbesondere die humanitäre Hilfe stand hierbei im Vordergrund. Aber auch in den Bereichen Kunst, Medizin sowie in den Verwaltungen der Städte und den ansässigen Banken konnten seitdem Kontakte geknüpft werden.

Im Jahre 1990 schlossen mit Mühlhausen in Thüringen und Münster erstmals zwei deutsche Städte aus den ehemaligen getrennten Teilen Deutschlands eine Partnerschaft, die beide über frei gewählte Kommunalparlamente verfügten. Trotz Unterschieden in der Größe verfügen beide Städte auch über Gemeinsamkeiten: Sowohl Mühlhausen als auch Münster sind geprägt von einer historischen Altstadt mit vielen Kirchen. Zudem waren beide Mitglied in der Hanse und sind führend im Bereich des Klimaschutzes. Aufgrund der geringen Entfernung zwischen den beiden Städten haben sich viele Kontakte entwickelt, insbesondere zwischen den Schulen und in den Bereichen Kunst, Kultur und Sport.

Die bisher letzte Städtepartnerschaft wurde im Jahre 1991 mit Lublin in Polen geschlossen. Dabei gingen die ersten Kontakte bereits auf den Beginn der 1970er Jahre durch die Universitäten beider Städte zurück. Seitdem haben sich die Kontakte der sich deutlich voneinander unterscheidenden Städte auf weitere Bereiche ausgeweitet. Dazu gehören neben Schüleraustauschen auch Verbindungen zwischen Kirchengemeinden, Künstlern, Sportlern sowie Medienvertretern.

Inzwischen ist es nicht nur bei den bilateralen Beziehungen geblieben. So haben sich mit Orléans – Kristiansand – Münster und Lublin – Rishon-Le-Zion – Münster bereits zwei Dreieckspartnerschaften entwickelt.

Nach dem Tsunami Weihnachten 2004 in Asien wurde deutschen Städten empfohlen, sich eine Stadt oder Region in den betroffenen Gebieten zu suchen, die ungefähr der Größe der deutschen Stadt entspricht und ihre Hilfe auf diese eine Stadt zu konzentrieren. Die Stadt Münster und ihre Umgebung wählten daraufhin die indonesische Insel Nias. Bis zum August 2005 konnten so über 650.000 Euro an Spenden gesammelt werden, mit denen unter anderem Boote für die Fischer auf Nias bezahlt wurden, um die Eigenversorgung der Insel mit Nahrungsmitteln zu fördern.

[Bearbeiten] Oberbürgermeister seit 1824

  • 1824–1842: Joseph von Münstermann
  • 1842–1848: Johann Hermann Hüffer
  • 1848–1851: – [1]
  • 1851–1855: Johann Heinrich von Olfers [2]
  • 1856–1879: Caspar Offenberg
  • 1879–1886: Theodor Scheffer-Boichorst
  • 1887–1897: Karl Windthorst
  • 1898–1916: Dr. Mathias Maximilian Franziskus Jungeblodt
  • 1916–1920: Dr. Franz Dieckmann, Zentrumspartei
  • 1920–1932: Dr. Dr. Georg Sperlich
  • 1932–1933: Dr. Karl Zuhorn
  • 1933–1945: Albert Anton Hillebrand
  • [1] Münster bleibt 28 Monate ohne Oberbürgermeister. Ausgelöst durch Diskussionen in der Frankfurter Nationalversammlung um die Art der Anstellung der Bürgermeister entschied die Stadtverordnetenversammlung die vorläufige Aussetzung der Oberbürgermeisterwahl.
  • [2] Am 23. Oktober 1850 zum „Ersten Bürgermeister“ gewählt, wurde von Olfers der Titel „Oberbürgermeister“ am 7. Juni 1851 von Friedrich Wilhelm IV., König von Preußen, verliehen.

[Bearbeiten] Oberstadtdirektoren 1946 bis 1997

In den Jahren von 1946 bis 1997 existierte im Rahmen der politischen Doppelspitze neben dem Amt des Oberbürgermeisters noch das Amt des Oberstadtdirektors als Leiter der Stadtverwaltung. Folgende Personen bekleideten dieses Amt:

  • 1946–1952: Karl Zuhorn, CDU
  • 1952–1973: Heinrich Austermann, CDU
  • 1973–1989: Dr. Hermann Fechtrup, CDU
  • 1989–1997: Dr. Tilmann Pünder, CDU

[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten] Wirtschaft

Münsters größte Arbeitgeber waren nie Wirtschaftsbetriebe, sondern von jeher die Bildungs- und Verwaltungseinrichtungen der Stadt, unter anderem die Universität, der Landschaftsverband Westfalen-Lippe und die Bezirksregierung. Aus diesem Grund wird Münster vielfach auch als „der Schreibtisch Westfalens“ tituliert. Ferner ist Münster im Vergleich zu anderen etwa gleich großen Städten als Kaufmannsstadt überdurchschnittlich bedeutsam. Neben diesen Wirtschaftszweigen spielt jedoch auch die traditionelle Landwirtschaft – insbesondere in Randbereichen der eingemeindeten Orte – weiterhin eine wichtige Rolle.

Große Industrieunternehmen gibt es in Münster nicht, stattdessen sind nur einzelne mittelgroße sowie ansonsten kleine ansässig. Erwähnenswert sind die BASF Coatings AG, die Lacksparte von BASF, die im Stadtteil Hiltrup über 2.000 Menschen beschäftigt, die Brillux Lacke- und Farbenwerke, sowie die Westfalen AG, ein Tankstellenkettenbetreiber und führender Flüssiggas-Versorger in Deutschland. Ebenfalls erwähnenswert ist die Hengst GmbH & Co. KG, ein führender Hersteller von Filtern und Filter-Systemen für Autos.

Sitz der NRW.BANK in Münster
Sitz der NRW.BANK in Münster

Weit bedeutender ausgebaut ist in Münster der Sektor Finanzdienstleistung. So ist die Stadt unter anderem Sitz der Provinzial-Versicherung NordWest, der LVM Versicherungen (Landwirtschaftlicher Versicherungsverein Münster a.G.), der Sparkasse Münsterland Ost, der Westdeutschen Landesbausparkasse, der PSD Bank Westfalen-Lippe, der Westdeutschen Immobilienbank sowie (neben Düsseldorf) Sitz der WestLB und NRW.BANK.

Als weitere Dienstleister haben ihren Sitz in Münster die Westdeutsche Lotterie GmbH, der zweitgrößte deutschsprachige Internetbuchhändler buch.de, sowie die Multiplex-Kinokette Cineplex. Ebenso ansässig sind die Rechenzentren der Volks- und Raiffeisenbanken für den norddeutschen Raum, die GAD eg, und der westfälischen Sparkassen, die Sparkassen Informatik. Im Stadtteil Kinderhaus befindet sich der Sitz des Westfälisch-Lippischen Sparkassen- und Giroverbandes, der als Spitzenverband für die Sparkassen in Westfalen-Lippe zuständig ist. Dort befindet sich auch in unmittelbarer Nachbarschaft das Tochterunternehmen, die Westfälisch-Lippische Sparkassenakademie. Mit insgesamt 28 Call-Centern ist Münster der größte Standort für Telefonmarketing und -umfragen in Nordrhein-Westfalen. Zudem ist Münster Hauptsitz von The Phone House, einem Service-Provider und Telekommunikationsunternehmen mit insgesamt über 700 Mitarbeitern. Der deutsche Sitz des größten Rechtdatenbank-Anbieters, LexisNexis befindet sich ebenfalls mit über 300 Mitarbeitern in Münster.

Das CeNTech im Technologiehof
Das CeNTech im Technologiehof

In der Bio- und Nanotechnologie nimmt Münster eine führende Stellung ein. Der Grund hierfür sind u.a. die enge Zusammenarbeit mit der Universität und die vielfältigen Möglichkeiten für Unternehmen, sich in Münster anzusiedeln. So gibt es neben dem Technologiehof mit 10.000 m² Nutzfläche auch das nördlich des Biotech-Campus der Westfälischen Wilhelms-Universität angesiedelte Centrum für Nanotechnologie, kurz CeNTech, das Startup-Unternehmen der Nanotechnologiebranche Büro- und Forschungsräume auf insgesamt 2.400 m² zur Verfügung stellt. Beispiele für Nano- und Biotechnologiefirmen in Münster sind die General Electric Healthcare Technologies im Bereich Radiopharmazie für Positronen-Emissions-Tomographie oder die Cilian AG, eine Ausgründung der Zoologie der Universität, die sich mit Mikroorganismen beschäftigt, den Ciliaten. Covance Inc. ist als Auftragsforschungsinstitut eines der weltgrößten seiner Art zur Planung und Durchführung klinischer Prüfungen, ist aber wegen der dort durchgeführten Tierversuche umstritten. Zur weiteren Stärkung des in der Öffentlichkeit weitgehend unbekannten Sektors haben sich die Hochschulen, Transfereinrichtungen und Sponsoren, Unternehmen und Forschungszentren im Verein bioanalytik-muenster zusammengeschlossen. Jüngstes Projekt, um Hochtechnologieunternehmen aus den Bereichen Life Science, Nanotechnologie sowie Informations- und Kommunikationstechnik einen Anreiz zur Ansiedlung in Münster zu geben, ist der knapp 66.000 m² große Technologiepark im Nordwesten von Münster in unmittelbarer Nähe des Leonardo-Campus der Westfälischen Wilhelms-Universität.

Insgesamt wurde in Münster zum Ende des Jahres 2002 ein Bruttoinlandsprodukt zu Marktpreisen von knapp 9,87 Milliarden Euro erwirtschaftet, was einen Anstieg von über 16% seit dem Jahr 1996 darstellt [15]. Pro Kopf liegt die Wirtschaftsleistung somit im Durchschnitt bei etwa 36.500 Euro. Münster ist damit einer der wirtschaftsstärksten Standorte in Nordrhein-Westfalen, was auch die im Vergleich zu anderen Städten geringe Arbeitslosenzahl zwischen 8% und 9% erklärt. [16]

[Bearbeiten] Bildung und Forschung

Schloss Münster, Sitz und Wahrzeichen der WWU
Schloss Münster, Sitz und Wahrzeichen der WWU

Münster gilt als Universitätsstadt. Insgesamt studieren um die 50.000 Menschen in den Einrichtungen der Stadt, dazu kommen über 30.000 Schüler. Damit lernen und studieren mehr als ein Viertel der Gesamtbevölkerung der Stadt.

Die rund 33.000 Schüler der Stadt verteilen sich auf 92 Schulen: Im Stadtgebiet existieren 46 Grundschulen mit fast 10.000 Schülern. Die weiterführenden Schulen teilen sich auf in acht Hauptschulen (3.200 Schüler), 13 Sonderschulen (2.300 Schüler), neun Realschulen (4.800 Schüler) und 14 Gymnasien (etwa 11.500 Schüler). Außerdem gibt es mit der Friedensschule eine Gesamtschule mit 1.450 Schülern und eine Waldorfschule mit 450 Schülern. (Stand jeweils Schuljahr 2004/2005). Als älteste Schule der Stadt gilt das Gymnasium Paulinum, welches bereits 797 gegründet worden sein soll.

Die Westfälische Wilhelms-Universität (WWU) ist mit rund 42.000 Stundenten (Stand: Wintersemester 2005/2006) verteilt auf 130 verschiedenen Studienfächer in 15 Fachbereichen eine der größten Universitäten Deutschlands sowie größter Arbeitgeber der Stadt mit circa 13.000 Beschäftigten (inklusive dem Universitätsklinikum). Sie wurde 1780 gegründet, seit 1805 war sie preußische Landesuniversität. 1818 gab es im Zuge der Gründung der Universität Bonn eine Herabstufung zur königlichen Akademie mit den Fakultäten Theologie und Philosophie, bis sie im Jahre 1902 wieder in den Stand einer Universität erhoben wurde. 1907 erhielt die Universität ihren heutigen Namen, ihr Namensgeber ist Kaiser Wilhelm II. In den Jahren 1908, 1914 und 1925 wurde die Universität erweitert. Seit 1. April 2004 gehört auch die „Musikhochschule Münster“ zur Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Da die WWU keine Campus-, sondern eine Standort-Universität mit mehr als 280 auf das Stadtgebiet verteilten Gebäuden ist, prägen fahrradfahrende Studenten das Stadtbild, die zwischen den einzelnen Standorten pendeln.

Fachhochschulzentrum Münster
Fachhochschulzentrum Münster

Ebenfalls zu den größten Hochschulen ihrer Art gehört die Fachhochschule Münster mit fast 9.000 Studierenden in zwölf Fachbereichen und drei zentralen, fachbereichsübergreifenden Instituten mit etwa 30 Studiengängen (inklusive der Abteilung Steinfurt). Sie wurde 1971 durch den Zusammenschluss von acht Vorgängereinrichtungen gegründet und ist die viertgrößte und forschungsstärkste Fachhochschule in Deutschland.

Weitere Hochschulen in Münster sind die „Fachhochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung“ (Fachbereich Finanzen) in Gievenbeck. Diese wurde 1978 gegründet und hat 750 Studenten. Die Kunstakademie Münster – Hochschule für Bildende Künste – wurde 1971 gegründet aus einem Institut, das zur Kunstakademie Düsseldorf gehörte und ist seit 1987 selbständige Kunsthochschule, an der 320 Studenten im Wintersemester 2004/2005 eingeschrieben waren. Die Vorgängereinrichtung der Philosophisch-Theologischen Hochschule Münster wurde ebenfalls 1971 gegründet durch die Vereinigung der Hochschulen der Sächsischen Franziskanerprovinz und der Rheinisch-Westfälischen Kapuzinerprovinz. Sie erhielt 1983 die kirchliche und staatliche Anerkennung. An ihr werden etwa 60 Studenten unterrichtet.

Auch die Katholische Fachhochschule Nordrhein-Westfalen (KFHNW) wurde im Jahr 1971 aus mehreren Vorgängereinrichtungen gegründet, unter Anderem der Sozialen Frauenschule in Aachen (gegründet 1916) und der Westfälischen Wohlfahrtsschule in Münster (gegründet 1917). Sitz der Fachhochschule ist Köln. Am Standort Münster sind 750 Studenten immatrikuliert.

Das Max-Planck-Institut für molekulare Biomedizin.
Das Max-Planck-Institut für molekulare Biomedizin.

Weitere Bildungseinrichtungen sind das „Institut der Feuerwehr NRW“ und die „Westfälisch-Lippische Sparkassenakademie“ sowie im Stadtteil Hiltrup die Polizei-Führungsakademie (Hochschule für die Polizei der Bundesrepublik Deutschland) mit knapp 200 Studenten. Zusätzlich existieren zehn Berufskollegs und 39 Fachschulen.

Als führende Forschungseinrichtung in Münster agiert das Max-Planck-Institut für molekulare Biomedizin. Es wurde am 1. August 2001 in Münster gegründet und besteht zur Zeit aus den zwei Abteilungen Vaskuläre Zellbiologie und Zell- und Entwicklungsbiologie. Eine dritte Abteilung befindet sich in Gründung, der genaue Forschungsbereich steht noch nicht fest.

[Bearbeiten] Öffentliche Einrichtungen

Die traditionelle Funktion als Verwaltungshauptstadt des Landesteiles Westfalen ist infolge der bereits zahlreichen von Münster weg verlagerten Behörden und der vorgesehenen weiteren Straffung der Verwaltungsorganisation gefährdet. Unter anderem wird die Neuordnung der Regierungsbezirke in Nordrhein-Westfalen und damit die Auflösung der Bezirksregierung diskutiert.

Öffentliche Einrichtungen in Münster sind das Bildungszentrum der Bundesfinanzverwaltung, die Handwerkskammer Münster, die Industrie- und Handelskammer (IHK) Nord Westfalen (Kammerbezirk beider Kammern ist jeweils der Regierungsbezirk Münster), die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, die Ärzte-, Zahnärzte- sowie Apothekerkammer Westfalen-Lippe, die Oberfinanzdirektion, die Wasser- und Schifffahrtsdirektion West, sowie die Deutsche Rentenversicherung Westfalen.

Von Münster aus koordiniert das so genannte Rescue Coordination Centre (RCC) der Luftwaffe Einsätze des Such- und Rettungsdienstes (SAR) in Deutschland. Davon ausgenommen sind die Seegebiete sowie das Bundesland Schleswig-Holstein.

Hauptquartier des Deutsch/Niederländischen Korps
Hauptquartier des Deutsch/Niederländischen Korps

In Münster hat das Lufttransportkommando (LTKdo) seinen Sitz. Dieses plant, steuert, koordiniert und überwacht sämtliche Transporteinsätze der Bundeswehr weltweit. Etwa 180 Transall- und Airbus-Maschinen werden vom westfälischen Stützpunkt verwaltet. Die Stadt ist auch Sitz des 1. Deutsch-Niederländischen Korps und somit eines Krisen-Reaktionsstabs im NATO-Verbund. Nicht zuletzt deswegen unterhält der Militärische Abschirmdienst eine „Dienststelle Münster“.

Die Stadt Münster ist Sitz des Verfassungsgerichtshofs und des Oberverwaltungsgerichts für das Land Nordrhein-Westfalen. Darüberhinaus finden sich die folgenden Gerichte in Münster: Verwaltungsgericht, Finanzgericht, Sozialgericht, Landgericht, Amtsgericht und Arbeitsgericht sowie das Truppendienstgericht Nord. In der Gartenstraße befindet sich mit Justizvollzugsanstalt Münster eines der ältesten Gefängnisse Deutschlands.

Außerdem gibt es ein Generalkonsulat der Türkei sowie Honorarkonsulate von Frankreich und den Niederlanden.

[Bearbeiten] Verkehr

[Bearbeiten] Eisenbahn

Das Empfangsgebäude des Hauptbahnhofes von Münster
Das Empfangsgebäude des Hauptbahnhofes von Münster

Hauptartikel: Münster (Westfalen) Hauptbahnhof

Münster ist mittelgroßer Knotenpunkt des Eisenbahnpersonenverkehrs an der Hauptstrecke HamburgBremenOsnabrück – Münster – LünenDortmund und weiter über EssenDuisburgDüsseldorf oder HagenWuppertal nach Köln. Weitere Hauptstrecken bestehen nach RheineEmden, Hamm und Wanne-EickelEssen/Oberhausen. Nebenstrecken führen nach Enschede, Coesfeld („Baumbergebahn“) und Rheda (– Bielefeld). Wesentliche Mängel des örtlichen Eisenbahnsystems sind die zu langsame Direktverbindung in die Nachbarstadt Bielefeld, die Einschränkung der Leistungsfähigkeit der Hauptstrecke Hamburg – Dortmund durch ihren einspurigen Abschnitt Münster – Lünen und die hierdurch verursachte erhöhte Verspätungsanfälligkeit sowie der schlechte bauliche Zustand des Empfangsgebäudes des Hauptbahnhofes. Entgegen früheren Ankündigungen ist die Beseitigung der beiden zuletzt genannten Mängel nicht vorgesehen bzw. wird im Falle des Bahnhofsgebäudes regelmäßig in die Zukunft verschoben. Neben dem Hauptbahnhof bestehen anders als in größenmäßig vergleichbaren Städten im geschlossen bebauten Stadtgebiet keine Vorortbahnhöfe mehr, sondern nur in den eingemeindeten Orten Nienberge (Ortsteil Häger), Sprakel, Hiltrup, Amelsbüren und Albachten sowie am Dienstleistungsstandort Zentrum Nord. Dem Personenbahnhof ist ein Abstellbahnhof für Reisezugwaggons angeschlossen.

Der südlich des Hauptbahnhofes gelegene Güterbahnhof wurde als Knotenbahnhof 1994 stillgelegt und besitzt wegen der geringen und zurückgegangenen Bedeutung der Industrie in Münster sowie der Verkehrsverlagerung auf die Straße auch im Ortsverkehr nur noch einen Kunden (Fa. Waggonbau Kiffe), so dass der Abbruch der Gleisanlagen im Flächennutzungsplan für das Jahr 2010 angedacht ist. Einen Rangierbahnhof hat es in Münster anders als in den meisten vergleichbaren Städten nie gegeben. Auch der derzeit noch mehrheitlich über Münster laufende durchgehende Eisenbahngüterverkehr zwischen den Nordseehäfen und dem Ruhrgebiet soll durch weitere Rationalisierungsmaßnahmen auf andere Strecken über Minden verlegt werden. Im Zusammenhang damit soll auch die 1930 eröffnete, unvollständig gebliebene und inzwischen marode Güterumgehungsbahn am östlichen und südlichen Stadtrand stillgelegt werden. Die Westfälische Landeseisenbahn nach Neubeckum (– BeckumLippstadtWarstein) wird seit 1975 nur noch im Güterverkehr betrieben. Der Eisenbahngüterverkehr ist in Münster im Gegensatz zum Personenverkehr nahezu bedeutungslos geworden.

[Bearbeiten] Fahrrad

Radstation am Hauptbahnhof
Radstation am Hauptbahnhof

Hauptartikel: Fahrradstadt Münster

Eine besondere Bedeutung hat im innerstädtischen Verkehr das Fahrrad (in Münster im Volksmund auch mit dem Begriff Leeze aus der Sondersprache Masematte bezeichnet), wofür ein gut ausgebautes Radwegenetz besteht und am Bahnhof das Fahrradparkhaus Radstation Münster errichtet wurde. Von den täglich etwa 1,3 Millionen durchgeführten Fahrten in der Stadt werden etwa 40% per Fahrrad durchgeführt – eine drei Mal höhere Quote als in vergleichbar großen Städten. Gefördert wird der Fahrradverkehr unter anderem durch die als „Fahrradautobahn“ bezeichnete Promenade, eigene Fahrstreifen für Radler auf großen Kreuzungen, Ausnahmen von der vorgeschriebenen Fahrtrichtung an Kreuzungen und Einmündungen, die Einrichtung von so genannten „unechten“ Einbahnstraßen (d.h. Verbot der Einfahrt von einer Seite mit der Ausnahme von Radfahrern) und damit die Nutzungsmöglichkeit in beiden Fahrtrichtungen, sowie die elf Fahrradstraßen.

Da Münster bereits mehrmals als fahrradfreundlichste Stadt Deutschlands ausgezeichnet wurde, kommen häufig Stadtplaner aus aller Welt hierher, um ihre Städte fahrradfreundlicher zu gestalten: Unter anderem gab es bereits Hilfe für Florenz, Kristiansand und Richfield (Minnesota).

Münster liegt am Europaradwanderweg R1, der von Sankt Petersburg (Russland) über Berlin nach Calais (Frankreich) führt. Auf dem Stadtgebiet führt der Weg grob gesehen von der Pleistermühle über die Straßen Zum guten Hirten, Warendorfer Straße, Promenade, Wilhelmstraße und Horstmarer Landweg.

[Bearbeiten] Fußverkehr

In der Innenstadt innerhalb des Promenadenrings besitzt größtenteils der Fußverkehr zusätzlich zum Fahrrad eine hohe Priorität. Dies gilt insbesondere für die ehemaligen Marktstraßen wie den Prinzipalmarkt, den Roggenmarkt, die Salzstraße und die Ludgeristraße. Sie dürfen teilweise nur noch unter bestimmten Voraussetzungen mit einem Kfz befahren werden, beispielsweise zur Anlieferung oder im Rahmen des ÖPNV. Die Haupteinkaufsmeilen der Innenstadt befinden sich somit fest in der Hand der Fußgänger. Aber auch die meisten anderen Straßen innerhalb des Stadtzentrums, die für den Individualverkehr freigegeben sind, unterliegen besonderen Einschränkungen wie beispielsweise Einbahnstraßenregelungen und vorgegebenen Fahrtrichtungen beim Abbiegen. Da sie zudem häufig mit Überquerungshilfen für Fußgänger durchsetzt sind, liegt der Fokus bei diesen Straßen ebenfalls sehr stark auf dem Bereich Fußverkehr.

[Bearbeiten] Stadtverkehr

Ein Bus der Stadtwerke am Hauptbahnhof
Ein Bus der Stadtwerke am Hauptbahnhof

Die Stadt gehört der Verkehrsgemeinschaft Münsterland an. Seit Stilllegung der Straßenbahn 1954 und des Trolleybusbetriebes 1968 besteht der von den Stadtwerken Münster betriebene städtische öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) in Münster nur noch als Omnibusbetrieb. Somit ist Münster zusammen mit Wiesbaden und Aachen eine der größten deutschen Städte ohne Schienen-ÖPNV-System. Jedoch wird der Busverkehr durch die Schaltung von Ampeln auf Grüne Welle für Busse vor PKW bevorzugt.

Wegen der Bedeutung Münsters als Kaufmannsstadt wird von der städtischen Verkehrspolitik vorrangig der Straßenverkehr gefördert. Man geht davon aus, dass Münster als überregional bedeutender Standort für den Einzelhandel und für Pendler, die in Münster arbeiten, ausreichende Parkmöglichkeiten bieten muss. Die Wiedereinführung schienengebundenen Stadtverkehrs ist in Münster im Gegensatz zu einigen anderen größenmäßig vergleichbaren deutschen Städten, zum Beispiel der Regionalhauptstadt Karlsruhe, daher nicht vorgesehen. Auch befindet sich der am schnellsten wachsende Stadtteil Gievenbeck nicht an einer der vorhandenen Eisenbahnstrecken, sondern ist nur auf der Straße erreichbar.

[Bearbeiten] Straßenverkehr

Blick auf die Umgehungsstraße B 51 mit der Kreuzung mit dem Albersloher Weg im Hintergrund.
Blick auf die Umgehungsstraße B 51 mit der Kreuzung mit dem Albersloher Weg im Hintergrund.
Die Steinfurter Straße (B 54) in nordwestlicher Richtung zum Stadtausgang hin gesehen.
Die Steinfurter Straße (B 54) in nordwestlicher Richtung zum Stadtausgang hin gesehen.

Durch das Stadtgebiet der Stadt Münster verläuft als eine wichtige Fernverkehrsstraße die Autobahn A 1 seit 1965 in Nord-Süd-Richtung. Die hier auch als Hansalinie bezeichnete Trasse verläuft in einem weiten Bogen durch den Westen der Stadt und sorgt für eine räumliche Abtrennung der Stadtteile Nienberge und Roxel vom übrigen Stadtgebiet. Seit dem Jahr 1981 besteht ein Anschluss an die Autobahn A 43, die von Wuppertal über Bochum und Recklinghausen kommend die A 1 am Autobahnkreuz Münster-Süd unterquert und wenige Kilometer weiter in die Bundesstraßen B 219 und B 51 übergeht.

Während die B 219 in nördlicher Richtung durch das Stadtgebiet nach Greven und Ibbenbüren führt, verläuft die B 51 im einem weiten Bogen in nordöstlicher Richtung als Umgehungsstraße um Münster herum über Georgsmarienhütte, Osnabrück und Diepholz nach Bremen. Als dritte übergeordnete Straße durchquert die Bundesstraße B 54 in südöstlicher Richtung die Stadt. Dabei kreuzt sie am Kreuz Münster-Nord die Autobahn A 1, vereint sich im Bereich des historischen Stadtkerns mit der Bundesstraße B 219, um dann über den Ludgeriplatz und die Hammer Straße in Richtung Dortmund und im weiteren Verlauf in Richtung Wiesbaden weiterzuführen.

Neben diesen übergeordneten Straßen existieren noch weitere Hauptachsen des Straßenverkehrs. Aufgrund Münsters Rolle als Oberzentrum des Münsterlandes und ehemalige Provinzialhauptstadt führen mehrere wichtige Einfallstraßen sternförmig in die Stadt. Dabei handelt es sich neben den bereits erwähnten Bundesstraßen noch um den Schiffahrter Damm, die Wolbecker Straße, den Albersloher Weg und die Weseler Straße. Innerhalb der Stadt wird die Hauptlast des Verkehrs über zwei Ringstraßen geführt. Der innere Ring verläuft rund um den historischen Stadtkern. Im Norden durch die Münzstraße und Westen durch die Straßen Hindenburgplatz und Am Stadtgraben verläuft sie innerhalb des Promenadenrings, im Osten und Süden verläuft sie unweit außerhalb des Promenadenrings. Der äußere Ring, von Münsters Bürger oft einfach nur als Der Ring bezeichnet, verläuft in einem Abstand von rund einem Kilometer um den inneren Ring. Allerdings ist dieser nicht komplett vollendet worden, so dass der südliche Abschnitt zwischen der Weseler Straße und dem Hauptbahnhof fehlt und der Verkehr über den inneren Ring und den Ludgeriplatz geführt wird.

Neben den beiden Ringstraßen bestehen Pläne für den Bau eines dritten, äußeren Rings. Die Umgehungsstraße B 51 als Teil hiervon ist im Süden und Osten bereits fertiggestellt, bevor sie in die Warendorfer Straße einmündet. Die Verlängerung in Richtung Norden zum Schiffahrter Damm auf Höhe der Schleuse am Dortmund-Ems-Kanal bei Coerde ist bereits genehmigt und befindet sich in der Planungsphase. In diesem Zusammenhang soll auch die bislang ab Höhe des Albersloher Weg als einspurig geführte Trasse zweispurig ausgebaut werden. Weitere Überlegungen existieren für den Bau des noch fehlenden nördlichen Abschnitts zur Steinfurter Straße und der Autobahn A 1 als westliche Tangente.

[Bearbeiten] Luftverkehr

Blick auf die beiden Terminals des Münster-Osnabrück International Airport. Im Vordergrund Terminal I, dahinter zum Teil durch Bäume verdeckt Terminal II.
Blick auf die beiden Terminals des Münster-Osnabrück International Airport. Im Vordergrund Terminal I, dahinter zum Teil durch Bäume verdeckt Terminal II.

Auf dem Gebiet der benachbarten Stadt Greven befindet sich der internationale Flughafen Münster-Osnabrück International Airport (FMO, internationale Kennung EDDG), von wo neben Linienflugverbindungen innerhalb Deutschlands sowie in einige europäische Länder vor allem Charterflugverbindungen in verschiedene Urlaubsgebiete bestehen. Jährlich werden 1,8 Millionen Passagiere abgefertigt. Der geplante weitere Ausbau der Start- und Landebahn (inzwischen finanziell gesichert) von derzeit 2.170 Meter auf zunächst 3.000 Meter (Endausbau 3.600 Meter) ermöglicht die Bedienung mittlerer Langstrecken (Dubai, Dominikanische Republik usw.), wodurch eine weitere positive Verkehrsentwicklung des Flughafens erwartet wird.

Ein weiterer Flugplatz besteht mit dem als Verkehrslandeplatz eingestuften Flugplatz Münster-Telgte auf dem Gebiet der Stadt Telgte, nordöstlich von Wolbeck. Neben der Funktion für den regulären privaten und geschäftlichen stattfindenden Flugverkehr dient er auch als Basis für drei Flugvereine aus Münster.

[Bearbeiten] Schifffahrt

Dortmund-Ems-Kanal
Dortmund-Ems-Kanal

Durch Münster verläuft der Dortmund-Ems-Kanal zwischen dem Nordseehafen Emden und seinem Endpunkt im großen Binnenhafen Dortmund. Am nördlichen Stadtrand besteht eine Schleuse. Anders als im Güterverkehr ist der Kanal im Personenverkehr, abgesehen von einem geringen Ausflugsverkehr, bedeutungslos.

Der Binnenhafen in Münster ist aufgrund seiner zurückgegangenen Bedeutung in großen Teilen stillgelegt worden und wurde im Jahr 2005 nur noch von 281 Frachtschiffen angelaufen [17]. Viele Flächen mit Gebäuden ehemals dort ansässig gewesener Betriebe wurden neuen Nutzungen zugeführt. Dabei wird besonderer Wert darauf gelegt, Künstler anzusiedeln und durch die in den letzten Jahren stark zunehmende Gastronomie auch ein neues Freizeitgebiet zu schaffen. Während diese Umstrukturierung nördlich des Hafens am Kreativkai bereits weitgehend abgeschlossen ist, ist der südliche Teil noch industriell geprägt. Mittelfristig soll der Hafen selbst zu einer Marina umgebaut werden.

[Bearbeiten] Medien

[Bearbeiten] Zeitungen

Der Hauptsitz des Aschendorff-Verlags
Der Hauptsitz des Aschendorff-Verlags

Für Münster selbst und das Umland existieren zwei Tageszeitungen. Dies sind zum einen die Westfälischen Nachrichten mit einer täglichen Auflage von 212.000 Exemplaren im Verlag Aschendorff, zum anderen die Münstersche Zeitung im Verlag Lensing-Wolff mit einer täglichen Auflage von 63.466 Exemplaren (jeweilige Auflagenhöhe laut IVW).

Des weiteren erscheinen mit lokalem Bezug der wöchentliche Terminkalender na dann... sowie das 14tägliche Stadtmagazin ultimo und die monatlich erscheinende GIG, welche in hoher Auflage kostenlos verteilt werden, die Obdachlosenzeitung draußen!, das zweimonatlich kostenlos erscheinende, regionale Interviewmagazin „Stadtgeflüster Münster“, sowie das bundesweit erscheinende Monatsmagazin Jazzthetik.

Daneben erscheinen in Münster zwei große Gratiszeitungen. Dies sind zum einen die Kaufen und Sparen mit einer Auflage für Münster von 119.000 Exemplaren und zum anderen seit 2006 die Gratiszeitung HALLO mit einer Auflage für Münster von 133.000 Exemplaren.

[Bearbeiten] Fernsehen

Der WDR betreibt im Osten Münsters ein Lokalstudio, in dem unter anderem die Lokalzeit aus dem Münsterland für das WDR-Fernsehen produziert werden. Seit 2002 dreht der WDR in Münster eine „Tatort“-Reihe mit Hauptkommissar Frank Thiel (Axel Prahl) und Rechtsmediziner Prof. Boerne (Jan Josef Liefers).

Ebenfalls eine Krimireihe produziert das ZDF in Münster mit dem Titel „Wilsberg“ und mit Leonard Lansink in der Hauptrolle als Privatdetektiv Wilsberg.

Daneben existiert der kleine Spartensender Offener Kanal Münster (OK-Münster/TV-Münster). Das Programm wird im Bennohaus produziert und kann über Kabelfernsehen empfangen werden.

[Bearbeiten] Hörfunk

Der Westdeutsche Rundfunk (WDR) ist mit seinen fünf Spartensendern im gesamten Stadtgebiet zu empfangen. Im Münsteraner Lokalstudio des WDR werden die Lokalnachrichten für das Münsterland (Nachrichten aus dem Münsterland) für den Sender WDR 2 produziert.

Ebenfalls ansässig in Münster ist der private Radiosender Antenne Münster. Er wird von der Lokalradio Münster Betriebsgesellschaft mbH betrieben und sendet außerhalb der lokalen Option das Rahmenprogramm von Radio NRW. Im Stadtgebiet kann er auf UKW 95,4 MHz empfangen werden.

Als dritter Sender in Münster wird das Hochschulradio Radio Q vom Hochschulrundfunk Münster e.V. betrieben und kann auf UKW 90,9 MHz im Stadtgebiet empfangen werden.

Münster verfügt darüber hinaus über vier durch die Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen anerkannte Radiowerkstätten, in denen Bürgergruppen Beiträge für den Bürgerfunk, der über Antenne Münster ausgestrahlt wird, herstellen können. Diese Radiowerkstätten werden jeweils unterhalten von dem Verein medienforum münster e.V., der Volkshochschule Münster, dem Offenen Bürgerkanal Münster e.V. sowie der katholisch-sozialen Akademie Franz-Hitze-Haus.

[Bearbeiten] Tourismus

Jährlich kommen rund fünf Millionen Touristen nach Münster. Ungefähr 478.000 Gäste, davon etwa 47.000 Gäste aus dem Ausland, bleiben für mehrere Tage in Münster und buchen im Durchschnitt zwei Übernachtungen. Für sie stehen in den 83 Beherbergungsbetrieben innerhalb der Stadtgrenzen ungefähr 7.000 Betten zur Verfügung. [18] Hauptanziehungspunkte sind die Museen und Kirchen sowie die historische Altstadt. Besonders für Eintagesgäste ist Münster als Einkaufsstadt beliebt, aber auch die regionalen Feste wie das EuroCityFest, der Weihnachtsmarkt und der Jahrmarkt Send ziehen Gäste aus dem Ruhrgebiet, dem Emsland und den Niederlanden an. Zur besseren Verständigung werden deshalb bei großen Veranstaltungen auch niederländische Polizisten in Münster eingesetzt. Der Tourismus trägt jährlich rund 850 Mio. Euro nach Münster, wie eine Münchner Unternehmensberatung 2006 im Auftrag von Münster Marketing herausgefunden hat [19].

Die Stadt Münster bietet über den Verein StadtLupe Münster e.V. eigene Rundgänge an, zum Beispiel eine Altstadt-Tour oder eine „ArchitekTour“. Etwas andere Rundgänge werden vom gemeinnützigen Verein StattReisen Münster organisiert. Der Verein will dabei helfen, die Stadt und ihre Umgebung „zu entziffern“. Dabei wird unter anderem die Jagd auf Mister X inszeniert, ein Totengräber lädt zur Gruselnacht.

Seit dem Gewinn des LivCom-Awards wirbt Münster mit dem Titel lebenswerteste Stadt der Welt. Unter anderem wurden Plakate mit dem Satz „Münster ist die lebenswerteste Stadt der Welt“ und Szenen aus dem Stadtleben verteilt. Jeder münstersche Haushalt bekam außerdem zwei Postkarten mit Werbung für die Stadt. 2005 startete die Stadt die Image-Kampagne geheimtipp-muenster.

[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten

Münsters Hafen mit dem Kreativkai
Münsters Hafen mit dem Kreativkai

Neben vielen historischen Gebäuden wird die Kultur der Stadt nicht zuletzt durch ihre zahlreichen Studierenden (rund 48.000) geprägt, die eine lässige Atmosphäre entstehen lassen. Es gibt – in Relation zur Größe der Stadt – zahlreiche Cafés, Kneipen und Klubs. Dies gilt in den letzten Jahren insbesondere für das Hansaviertel.

Auffällig sind auch die unzähligen Fahrräder, die sich nicht nur auf der innerstädtischen Promenade tummeln. Die im Jahre 1770 durch Wilhelm Ferdinand Lipper angelegte Promenade ist ein Rad- und Fußweg, der die gesamte Altstadt Münsters ringförmig umgibt. Sie liegt zum großen Teil auf den ehemaligen Wallanlagen. Die Promenade ist circa 4,5 Kilometer lang und gilt als eine homogene städtebauliche Einheit.

Die ehemaligen Industriegebiete Am Hawerkamp und Hafen im Hansaviertel wurden umgewandelt und bieten neben Galerien und Gastronomie viel alternatives Leben.

Münster hatte sich in Kooperation mit Osnabrück als Europäische Kulturhauptstadt für das Jahr 2010 beworben. Von den drei Bewerber-Städten aus Nordrhein-Westfalen (Essen / Köln / Münster) wurde allerdings Essen als Kandidat nominiert.

[Bearbeiten] Architektur

Moderne und historische Architektur gehen in Münster Hand in Hand
Moderne und historische Architektur gehen in Münster Hand in Hand

Architektonisch gesehen ist Münster eine Stadt voller Widersprüche. Die Wahrnehmung wird geprägt von der Altstadt im Bereich des Prinzipalmarkts, während die Stadt bezogen auf ihre Gesamtfläche überwiegend im Stil der Nachkriegs- und Postmoderne bebaut ist. Das Erscheinungsbild der Innenstadt rund um den Prinzipalmarkt mit Arkadengang und Giebelhäusern ist seit dem 12. Jahrhundert fast vollständig erhalten geblieben, obwohl die einzelnen Gebäude selbst überwiegend zerstört und wiederaufgebaut wurden. Andererseits entstanden nach dem Zweiten Weltkrieg vom Aussehen her entweder funktionelle oder moderne Gebäude in direkter Nachbarschaft. Deutlich wird dies am Beispiel des Krameramtshauses von 1589, neben dem 1993 das Glas-Beton-Bauwerk der Stadtbibliothek entstanden ist.

Im Gegensatz zu vielen anderen Städten (zum Beispiel Dortmund, Frankfurt am Main, Kassel) hat sich der Wiederaufbau der nahezu völlig zerstörten Innenstadt am alten Stadtbild orientiert. Im Bereich des Kuhviertels, des Aegidiiviertels, der Engelenschanze und des Hindenburgplatzes wurden Durchbrüche vorgenommen und neue Straßen geschaffen. Allerdings wurde der Promenadenring erhalten und im Bereich von Domplatz und Prinzipalmarkt die Straßen nicht verbreitert, so dass hier der mittelalterliche Stadtgrundriss weitgehend erhalten blieb, auch wenn die Bebauung größtenteils aus den Fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts stammt.

Prinzipalmarkt mit Lambertikirche
Prinzipalmarkt mit Lambertikirche

Außerhalb der Innenstadt dominieren in Münster Wohnhäuser in Backsteinbauweise, die immer häufiger von modernen Stahl/Glas-Bauten durchsetzt werden. Ein Beispiel hierfür ist der Büro-Tower aus dem Jahre 2002 an der Hammer Straße.

[Bearbeiten] Historische Architektur

In Münster finden sich zahlreiche architektonische Meisterwerke historischer Baukunst. An vorderster Stelle sei der Prinzipalmarkt genannt. Diese historische Kaufmannsstraße besteht aus einer Vielzahl aneinander gereihter Giebelhäuser mit einem durchgehenden Bogengang. Nach der fast vollständigen Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde er in Anlehnung an das historische Vorbild wieder aufgebaut. Teil des Prinzipalmarktes ist auch das Wahrzeichen der Stadt, das historische Rathaus mit dem originalen „Friedenssaal“, in dem zwischen 1643 und 1648 die Verhandlungen zum Westfälische Frieden stattfanden und am 15. Mai 1648 der Friede von Münster geschlossen wurde. An den Prinzipalmarkt schließt sich eine der ältesten Marktstraßen Münsters an, der Roggenmarkt.

Neben der Tuckesburg, dem Haus des ehemaligen Zoo-Direktors Professor Landois, finden sich in Münster zahlreiche weitere Bauten von Johann Conrad Schlaun. Dazu gehören unter anderem das fürstbischöfliche Schloss für den damaligen Fürstbischof Maximilian Friedrich von Königsegg-Rothenfels (1767-1787), das Haus Rüschhaus (1753-1757), das Stadthaus (1767-1773) sowie der vielfach als sein Meisterwerk angesehene Erbdrostenhof (1755).

[Bearbeiten] Historische Bauten

Zwinger an der Promenade
Zwinger an der Promenade

Zusätzlich zu den historischen Bauwerken mit außergewöhnlicher Architektur gibt es noch weitere Bauwerke mit historischer Bedeutung in der Westfalenmetropole. Zu nennen ist unter anderem der Zwinger an der Promenade. Er wurde im Jahre 1528 als Festungsbauwerk errichtet. Nach einem Umbau durch Johann Conrad Schlaun in den Jahren von 1732 bis 1734 wurde er bis zum Ende des 19. Jahrhunderts als Gefängnis genutzt. Während der Zeit des Nationalsozialismus diente der Zwinger seit 1938 als ein Kulturheim für die Hitlerjugend, bevor er 1944 zu einer Inhaftierungs-, Folter- und Hinrichtungsstätte der Gestapo umfunktioniert wurde. Mittlerweile dient das zwischen 1995 und 1997 komplett restaurierte Gebäude als Mahnmal und beherbergt die Arbeit „Das gegenläufige Konzert“ von Rebecca Horn. Mit dieser Arbeit, die zu den wenigen Werken der zeitgenössischen Kunst gehört, die sich mit einem ganz konkreten Ort auseinandersetzen, hatte die Künstlerin die Öffnung des bis dahin als Tabu behandelten und ummauerten Ortes erzwungen.

Buddenturm
Buddenturm

Ein weiteres sehenswertes historisches Bauwerk ist der Buddenturm am nördlichen Teil der Promenade. Der Turm ist ein Rest der ehemaligen Stadtbefestigung vor dem Jahre 1200. Nach dem Abriss der Stadtmauer gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurde er 1878 zu einem Wasserturm umgebaut. Dazu wurde dem Turm ein Zinnenkranz aufgesetzt, hinter dem sich der Wasserbehälter befand. Nach 1945 wurde er restauriert und wieder mit der alten Form des Kegeldachs versehen. Zusammen mit dem Zwinger, zwei Wasserbären und den Überresten des „Neuwerk“ ist er eines der letzten noch erhaltenen Bauwerke der ehemaligen Stadtbefestigung.

Das 1589 erbaute „Krameramtshaus“ ist eines der ältesten Gildehäuser in Münster. Während der Verhandlungen zum Westfälischen Frieden im Jahre 1648 waren hier die Gesandten der Niederländischen Generalstaaten einquartiert. Seit 1995 ist hier das „Haus der Niederlande“ untergebracht, ein in Deutschland einzigartiges akademisches Wissenschafts- und Kulturzentrum. Es befindet sich nördlich der Lambertikirche.

[Bearbeiten] Moderne Architektur (Nachkriegsarchitektur)

Stadtbücherei Münster
Stadtbücherei Münster

Bei Besuchern der Stadt ist Münster vor allem für seine historische Architektur bekannt. Jedoch wurden in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg mehrere Gebäude geschaffen, die das Attribut modern verdienen und interessante architektonische Leistungen darstellen. So ist als einer der ersten Theaterneubauten nach dem Zweiten Weltkrieg vom Architektenteam Deilmann, von Hausen, Rave und Ruhnau für die Städtischen Bühnen Münster 1954 eine ineinander geschachtelte Beton-/Glasblockkonstruktion entstanden. Von Deilmann stammt auch das in den frühen siebziger Jahren auf dem ehemaligen Zoogelände errichtete Verwaltungsgebäude der nordrhein-westfälischen Landesbausparkasse.

Die von Architekturkritikern vielgerühmte und von der Bürgerschaft gut angenommene Stadtbücherei von 1993 (Architekturbüro Bolles, Wilson & Partner), nahe der historischen Altstadt gelegen, stellt ebenfalls einen reizvollen Gegensatz zur klassischen „Münster-Architektur“ dar: Der Bau aus Backstein, Beton und Glas hat die Form eines Schiffes, das metallene Eingangsportal stammt aus einer Rostocker Werft.

Bürohochhaus der LVM Versicherungen
Bürohochhaus der LVM Versicherungen

Münsters erstes Hochhaus ist das Iduna-Hochhaus am Servatii-Platz. Das Gebäude wurde von Friedrich Wilhelm Kraemer, Ernst Sieverts und Günter Pfennig in den Jahren 1960–1961 gebaut und steht unter Denkmalschutz.

In den letzten Jahren des 20. Jahrhunderts und zu Beginn des 21. Jahrhunderts kamen Diskussionen über neue Hochhäuser in Münster auf. In den Jahren 2001 bis 2002 wurde der „Bürotower“ an der Hammer Straße als Glas-/Metallkonstruktion inmitten eines Umfeldes von Backsteinhäusern gebaut. Kontrovers diskutiert wird in Münster ebenfalls der Entwurf eines Bürohochhauses in Münsters Norden an der Steinfurter Straße. Die Pläne des zunächst geplanten 60 m hohen, aus 18 Stockwerken bestehenden Bauwerks wurde im Jahre 2005 nach Bürgerprotesten auf eine Höhe von 50 m und 14 Stockwerke reduziert. Hauptkritikpunkt war insbesondere der negative Einfluss auf die historische Stadtsilhouette. Nach der ausbleibenden Kaufentscheidung des potenziellen Investors wurde das zwischenzeitlich als „T14“ neu geplante Hochhaus nicht realisiert. Im März 2007 bekundete die zeb/ Interesse an der Realisierung eines neuen Bürohochhauses an diesem Standort in Anlehnung an die ursprünglichen Pläne. Fast schon sicher scheint dagegen jedoch der Neubau eines 20-stöckigen, insgesamt 66 m hohen Bürogebäudes im Verwaltungs- und Dienstleistungszentrum im Zentrum Nord, das nach den Vorstellungen des Projektträgers unter anderem Büros sowie ein exklusives Hotel und Restaurant beherbergen soll. Das aufgrund der geplanten Architektur in Form eines Schmetterlings auch „Butterfly“ genannte Projekte befindet sich in der letzten Genehmigungsphase, dessen Abschluss Mitte 2007 vorgesehen ist.

Einkaufszentrum Münster Arkaden
Einkaufszentrum Münster Arkaden

Ebenfalls kontrovers diskutiert wird die Aufwertung des bislang als Parkplatz genutzten Hindenburgplatzes vor dem Schloss. Dazu war zunächst der Bau des „Kulturforum Westfalen“ geplant, bestehend aus einem Museum für Gegenwartskunst des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe und einer Musikhalle. Kern dieser Diskussion war unter anderem, wie der auftretende Verlust von Parkplätzen hätte kompensiert und zugleich sichergestellt werden können, dass ausreichend Stellfläche vor dem Schloss für die Durchführung der alljährlichen Kirmes Send verblieben wäre. Mehrere unterschiedliche Konzepte wurden bereits diesbezüglich im Rahmen eines Realisierungswettbewerbs eingereicht. Da die Frage der Finanzierung abschließend nicht geklärt werden konnte, sprach sich der Landschaftsverband Anfang Dezember 2006 gegen den Bau des Museums aus. Am Konzept der Musikhalle wird unterdessen weiter festgehalten.[20]

Diözesanbibliothek mit Turmspitze der Überwasserkirche
Diözesanbibliothek mit Turmspitze der Überwasserkirche

Der größte Neubau seit dem Zweiten Weltkrieg in der Innenstadt von Münster sind die Münster Arkaden, ein Einkaufszentrum. Auch hier gab es Kontroversen um die Gestaltung, die von einem Teil als sehr passend zu den Arkadengängen bewertet wird, von dem anderen wird das Design als „rechteckige Rundbögen“ verspottet.

Als besondere architektonische Herausforderung ist der 2005 erstellte Neubau der Diözesanbibliothek im Überwasserviertel um die Überwasserkirche herum zu betrachten. Der schweizer Architekt Max Dudler gestaltete insgesamt drei Bauten in Kubusform, die sich in die historische Architektur einfügen. Die nach dem Krieg auf dem zerbombten Grundstück erstellten Ergänzungsbauten und die bisher um das gesamte Gelände gezogene Mauer wurden abgerissen. Dabei entstand unter anderem ein Bibliotheksgang, der nun öffentlich zugänglich ist und einen neuen Blick auf die Überwasserkirche ermöglicht.

Das höchste Gebäude in Münster ist der Fernmeldeturm mit 222,5 Metern. Er steht im Süden des Stadtteils St. Mauritz, südlich der Wolbecker Straße in der Nähe der Bundesstraße B51.

[Bearbeiten] Kirchen

St.-Paulus-Dom
St.-Paulus-Dom
St.-Mauritz-Kirche in Münster
St.-Mauritz-Kirche in Münster

Hauptartikel: Kirchen in Münster

Da die Kirchen das Stadtbild von Münster sehr prägen, bekam Münster schon früh die Bezeichnung „Nordisches Rom“. Als Fabio Chigi – der spätere Papst Alexander VII. – in Münster für die Verhandlungen zum westfälischen Frieden weilte, sagte er über die Stadt: „Bis in die Wolken erheben sich die spitzen Türme, von denen, für alle hörbar, melodisches Glockengeläut klingt.“ [21]

Die zahlreichen Kirchen sind immer noch prägnant für die Skyline von Münster. Nicht umsonst lautet der Wahlspruch der Münsteraner über ihre Stadt: „Entweder es regnet oder die Glocken läuten – und wenn beides zusammenfällt, dann ist Sonntag.“

Die beiden wichtigsten Kirchen in Münster sind der St.-Paulus-Dom, dessen erster Bau bereits 805 begonnen wurde, und die Lambertikirche.

Der heutige Dom entstand in den Jahren von 1225 bis 1264 und wurde unter anderem nach dem Zweiten Weltkrieg auf Grund starker Zerstörung umgebaut. Beim Wiederaufbau in den Fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts setzte der damalige Bischof Michael Keller gegen den Willen eines Großteils der Münsteraner und der Denkmalpflege durch, dass das architektonisch bedeutende „Westwerk“ (das Westportal des Doms zwischen den beiden Türmen) nicht wiedererrichtet und durch eine schlichte Sandsteinwand mit 16 kleinen, im Kreis angeordneten Fenstern ersetzt wurde. Sie werden oftmals auch als „Kellerfenster“ tituliert. Weithin sichtbar ist der Dom vor allem auf Grund seiner inzwischen grünen Kupferdächer.

Die Lambertikirche ist die von den Kaufleuten der Stadt finanzierte „Gegenkirche“ zum bischöflichen Dom. Die erste Kirchengründung ist um das Jahr 1000 nachweisbar, die heutige Kirche existiert seit 1375. Bekannt wurde die Kirche durch die Körbe am Turm, in denen die Wiedertäufer nach ihrem Tod weithin sichtbar aufgehängt wurden. Die (zwischenzeitlich restaurierten) Originale der Körbe hängen noch immer dort, ergänzt durch die im Rahmen der Skulptur.Projekte des Jahres 1997 installierten Drei Irrlichter als „Erscheinung von drei Seelen oder inneren Feuern, die keine Ruhe finden können“.

Der älteste Sakralbau Münsters ist die St.-Mauritz-Kirche. Das Stift wurde bereits Ende des 11. Jahrhunderts gegründet. Nach dem Zweiten Weltkrieg war sie zeitweilig die einzige benutzbare historische Kirche der Stadt.

Die St.-Aegidii-Kirche zwischen 1724 und 1728 nach Plänen von Johann Conrad Schlaun erbaut und ist eine ehemalige Ordenskirche des Kapuzinerordens.

Die St.-Joseph-Kirche von 1905 ist eine große Kirche im neugotischen Stil südlich der Innenstadt, die Hl.-Geist-Kirche ist eines der wenigen bedeutenden Bauwerke der Stadt im Bauhausstil.

Eine der wenigen bekannten protestantischen Kirchen in Münster ist die Erlöser-Kirche, deren erster Bau um das Jahr 1900 geweiht wurde. Direkt nach der Zerstörung des ursprünglichen Gebäudes im Zweiten Weltkrieg erfolgte ein Neubau von Otto Bartning als so genannte Notkirche mit Industrieverglasung und Neonlicht. In dem Bau finden regelmäßig die Erlöserkonzerte statt.

Die Apostelkirche ist die erste rein gotische Kirche in Münster und die älteste evangelische Kirche der Stadt. Sie wurde 1270 als Klosterkirche der Franziskaner-Minoriten erbaut. In preußischer Zeit wurde sie evangelische Garnisons- und Gemeindekirche.

[Bearbeiten] Kultur

Aufgrund der Vielzahl an kulturellen Einrichtungen und Vereinen in Münster können diese im Rahmen dieses Artikels natürlich nicht alle aufgelistet werden. Es wird daher nur auf die wichtigsten und bekanntesten eingegangen. Eine komplettes Verzeichnis befindet sich jedoch auf der Webseite des Stadtnetzes Münster. Die Adresse befindet sich bei den Weblinks.

[Bearbeiten] Theater

Stadttheater Münster
Stadttheater Münster
Das „Theater im Pumpenhaus“
Das „Theater im Pumpenhaus“

Die Städtischen Bühnen Münster, mit Großem und Kleinem Haus, befinden sich nördlich der Altstadt an der Neubrückenstraße. Sie bieten Vorstellungen aus den vier Sparten Musiktheater (Oper, Operette, Musical), Schauspiel, Tanztheater (Ballett) sowie Kinder- und Jugendtheater. Ergänzt wird das Programm durch die Produktionen der Niederdeutschen Bühne, zahlreichen Gastspielen, Lesungen, Vorträge und Ausstellungen. Das Gebäude der Städtischen Bühnen Münster wurde im Zweiten Weltkrieg völlig zerstört. Im Jahre 1955 wurde es wieder aufgebaut, womit es sich um den ersten Theaterneubau Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg handelt. An das alte Gebäude erinnert noch eine erhaltene Ziegelwand im Innenhof des Theaters. Es fällt durch seine einzigartige, modern anmutende Architektur sofort ins Auge.

Am Kreativkai im Hafen liegt das Wolfgang Borchert Theater, das bundesweit älteste, renommierte Privattheater, das 1956 als literarisch orientierte Avantgardebühne gegründet wurde. Der Spielplan des professionellen Theaters mit eigenem Ensemble umfasst eigenwillige Klassikerinszenierungen und moderne Dramatik, Musik- und Tanztheater. Unter der Intendanz von Meinhard Zanger erhielt das Theater im August 2006 seine zweite feste Spielstätte. Neben dem 100 Zuschauer fassenden Saal kann im WBT-Magazin, das Platz für 75 Zuschauer bietet, hinreichend experimentiert werden.

Das Theater im Pumpenhaus ist das erste unabhängige Theater in Münster und nicht weit vom Zentrum Nord entfernt. Das 1985 gegründete Theater bietet abseits großer Kassenerfolge erfolgreiche Co-Produktionen ohne festes Ensemble und ohne homogene Dramaturgiespielpläne. Darüber hinaus bietet es Laientheatergruppen aus Münster und Umgebung einen festen Spielort. Im Hansaviertel gelegen, bietet „Der kleine Bühnenboden“ seit über 20 Jahren experimentellen Tanz, Pantomime, Drama und Figurentheater als zweites Privattheater in Münster. Das Programm besteht dabei aus Eigenproduktionen und ausgesuchten Gastspielen. Das Besondere ist durch die geringen Zuschauerplätze die Nähe des Publikums zum theatralischen Geschehen. Einen anderen Ansatz verfolgt dagegen das „Theaterpädagogische Zentrum“ in Münster. Es bietet eine Vielzahl von Eigenproduktionen, wobei die Darsteller allesamt Schüler des Zentrums sind. Im „GOP-Varieté“ direkt gegenüber dem Hauptbahnhof werden moderne Varietéshows von internationalen Weltklasseartisten dargeboten. In Verbindung mit einer kreativen Küche werden die Akzente hier auf eine anspruchsvolle Live-Unterhaltung gesetzt.

[Bearbeiten] Kinos

Hauptartikel: Kinos in Münster

Cineplex Kino am Albersloher Weg
Cineplex Kino am Albersloher Weg

Münster gilt aufgrund seines hohen Anteils an Studenten als Kinostadt. So werden die erfolgreichsten Filme von bis zu 80.000 Besuchern gesehen, in Relation zum Bundesdurchschnitt erreicht Münster vom 1,5- bis zum 6-fachen an Besuchern.

Das größte Kino in der Stadt ist das Cineplex, nahe dem Hafen gelegen, mit neun Sälen und 2.761 Plätzen, welches alle Blockbuster zeigt. Das „Stadt New York“ in der Innenstadt zeigt in vier Sälen aktuelle Hollywood-Filme, allerdings eher abseits des Mainstreams. Neben diesen Kinos für den Massengeschmack existieren noch zwei Programmkinos, deren Programme regelmäßig preisgekrönt werden, nämlich das „Cinema“ mit „Kurbelkiste“ östlich und das „Schloßtheater“ nördlich der Innenstadt.

Vor Eröffnung des Cineplex im Jahre 2000 gab es noch vier weitere Kinos, die auf Hollywood-Mainstream spezialisiert waren: Das „Roland-Theater“ und das „Metropolis“, beide direkt am Hauptbahnhof, sowie das „Apollo-Theater“ und der „Fürstenhof“, beide an der Ludgeri-Kirche gelegen.

[Bearbeiten] Musik

[Bearbeiten] Orchester

Das Sinfonieorchester Münster, dessen Träger die Stadt Münster ist, hat seinen Sitz im Stadttheater. Neben den dort stattfindenden Sinfoniekonzerten veranstaltet das Orchester auch Konzerte im Rathaus und Erbdrostenhof sowie Sonder- und Kinderkonzerte. Daneben existieren mehrere Studentenorchester in Münster: Das Studentenorchester Münster e.V., ein von den etwa 75 Mitgliedern (größtenteils Studenten) selbst organisiertes Sinfonieorchester, ist bekannt für seine mitunter ausgefallene Konzertumsetzungen, wie zum Beispiel Einbindungen von Filmen oder Theaterszenen und ein sehr breit gefächertes Repertoir. Das „Junge Sinfonieorchester Münster e.V.“ ist ebenfalls ein von den etwa 70 Mitgliedern selbst organisiertes Studentenorchester, das ursprünglich aus dem Studentenorchester Münster hervorging.

Das „Collegium Musicum“ ist ein hauptsächlich aus Studenten und ehemaligen Studenten bestehendes Orchester des Instituts für Musikwissenschaft und Musikpädagogik der Universität. Es bietet nicht nur Repertoirestücke, sondern auch historisch interessante, unbekannte Werke, in denen auch eher unbekannte Instrumente zum Einsatz kommen. Die „Alte Philharmonie Münster“ besteht aus ehemaligen Studenten, die aus den Studentenorchestern ausgeschieden sind. In ihrem Konzertprogramm werden moderne Musik des 20. Jahrhunderts mit klassischen und romantischen Werken kombiniert. Das Kammerorchester „Amici Musici“ der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster setzt hingegen einen Schwerpunkt auf barocke Musik.

[Bearbeiten] Chöre

Der Kammerchor Münster ist 1997 aus dem Kammerchor der Musikhochschule Münster hervorgegangen, der 1975 vom Kirchenmusikdirektor und Dozent für Chorleitung Hermann Kreutz gegründet und geleitet wurde. Auftritte beim Evangelischen Kirchentag in Leipzig 1997 waren der Schlusspunkt der Verbindung mit der Hochschule. Seitdem setzen rund 40 Sängerinnen und Sänger die intensive Probenarbeit mit Hermann Kreutz als freier Chor fort. Das Repertoire umfasst vorwiegend anspruchsvolle alte und neue geistliche Musik, die in der Regel in drei Konzertprogrammen pro Jahr zu Gehör gebracht werden. Hinzu kommen regelmäßige jährliche Konzertreisen ins Ausland.

Der Westfälische Kammerchor Münster wurde 1978 gegründet und musiziert seitdem unter der künstlerischen Leitung von Markus Föhrweißer. Der Chor, der sich aus Studierenden und Berufstätigen unterschiedlichster Bereiche zusammensetzt, pflegt ein umfangreiches Repertoire geistlicher und weltlicher A-cappella-Musik und legt einen besonderen Schwerpunkt auf die Erarbeitung anspruchsvoller Chorwerke des 19. und 20. Jahrhunderts. Zahlreiche Konzerte in Münster und anderen Städten Deutschlands, regelmäßige Konzertreisen ins europäische Ausland und in die USA, Produktionen für den WDR sowie Auszeichnungen im Rahmen der Deutschen Chorwettbewerbe (unter anderem dritter Preis in Regensburg 1998) machten den Chor über die Region Westfalens hinaus bekannt und bestätigten zugleich sein hervorragendes Niveau.

Die Kantorei an der Apostelkirche besteht seit 1946. Sie feiert im Jahre 2006 ihr 60-jähriges Jubiläum. Sie besteht aus der Kantorei (großer Chor) mit etwa 80 aktiven Mitgliedern, dem Figuralchor bestehend aus etwa 20 Mitgliedern und dem Kammerorchester.

Der Heinrich-Schütz-Chor Münster ist der Kirchenchor der evangelischen Erlöserkirchengemeinde Münster/Westfalen und zugleich ein überregional tätiger Konzertchor. Er existiert unter diesem Namen seit Anfang der 60er Jahre. Konzertreisen führten den Heinrich-Schütz-Chor unter anderem nach England, Frankreich und in die Niederlande. In Münster gestaltet der Chor zwei bis drei größere Konzerte pro Jahr. Seit 1992 leitet Winfried Berger das Ensemble und schult es besonders in der historischen Aufführungspraxis. Zum 350-jährigen Jubiläum des Westfälischen Friedens 1998 nahm der Chor die komplette Geistliche Chormusik von 1648 von Heinrich Schütz auf.

Der Konzertchor Münster wurde 1816 als Chor des Musikvereins gegründet und umfasst derzeit 50 Sängerinnen und Sänger. Seit 1919 besteht eine Kooperation mit dem Sinfonieorchester Münster, dessen Generalmusikdirektor auch immer musikalischer Leiter des Chores ist. Der Schwerpunkt liegt auf großen Werken für Chor und Orchester, im Bedarfsfall ist der Chor auch in größere Opernproduktionen der Städtischen Bühnen eingebunden.

[Bearbeiten] Andere

Seit 1999 gibt es das Freie Musical Ensemble Münster, das von Anatevka über das selten gespielte Candide, The Scarlet Pimpernel, bis hin zu den sogenannten Grusicals Tanz der Vampire und Jekyll & Hyde aufführte und mit Gastspielen in anderen Städten auch deutlich über die Grenzen Münsters hinaus bekannt wurde.

[Bearbeiten] Museen

[Bearbeiten] Geschichte
Das Stadtmuseum im Salzhof
Das Stadtmuseum im Salzhof
Das „Graphikmuseum Pablo Picasso Münster“ im Druffelschen Hof
Das „Graphikmuseum Pablo Picasso Münster“ im Druffelschen Hof

Münster beherbergt mehrere Museen, die sich mit dem Thema Geschichte in der einen oder anderen Art und Weise auseinandersetzen. Dazu gehört das 1883 gegründete Archäologische Museum der Universität im Fürstenberghaus am Domplatz. Die Sammlung besteht im Wesentlichen aus drei Bereichen: Neben diversen Kleinkunst-Objekten aus der griechischen und römischen Antike und einer Abgusssammlung antiker Skulpturen werden dreidimensionale, großformatige Modelle verschiedener antiker griechischer Stätten und Heiligtümer ausgestellt. Besonders erwähnenswert ist, dass die ursprüngliche Ausstellung während des Zweiten Weltkriegs im Jahre 1944 komplett zerstört wurde.

Einen ganz besonderen Blick zurück in die Vergangenheit ermöglicht das 1959/1960 eröffnete Mühlenhof-Freilichtmuseum in Sentrup in unmittelbarer Nähe zum Allwetterzoo Münster und dem Aasee. Hierbei handelt es sich um ein Museumsdorf, in dem das Leben in Westfalen im 17., 18. und 19. Jahrhundert mit über 30 Gebäuden darstellt wird. Bei diesen Gebäuden handelt es sich ausnahmslos um historische Bauten, die von ihren originalen Standplätzen in das Freilichtmuseum versetzt wurden. Das bekannteste Bauwerk ist die aus dem Emsland stammende Bockwindmühle aus dem Jahre 1748.

An der Salzstraße in der Einkaufspassage Salzhof nahe dem Servatii-Platz befindet sich das Stadtmuseum Münster. Das 1979 gegründete Museum zeigt in einer Dauerausstellung die Geschichte der Stadt Münster von den Anfängen im Jahre 793 bis in die Gegenwart. Zusätzlich werden zeitlich limitierte Sonderausstellungen aus dem Themenkreis Münster gezeigt.

Ein weiteres sehenswertes Museum ist die Villa ten Hompel am Kaiser-Wilhelm-Ring. Diese ehemalige Fabrikantenvilla war während der Zeit des Nationalsozialismus ab dem Jahre 1940 der Sitz der Ordnungspolizei für den Wehrkreis IV, von wo aus rund 40 Mitarbeiter den Einsatz von circa 200.000 so genannten „Ordnungskräften“ leiteten. Sie war maßgeblich am Massenmord von Juden, Sinti und Roma beteiligt. Nachdem in dieser Villa unter anderem von 1953 bis 1968 die Behörde für Wiedergutmachung ihren Sitz hatte, beherbergt sie seit 1999 eine Gedenkstätte zum Nationalsozialismus in Deutschland.

[Bearbeiten] Kunst
„Museum für Lackkunst“
„Museum für Lackkunst“
Altbau des Landesmuseums
Altbau des Landesmuseums

Inmitten Münsters historischer Altstadt nahe der Rothenburg, umschlossen von den Münster Arkaden, befindet sich das Graphikmuseum Pablo Picasso Münster. Es wurde von den westfälisch-lippischen Sparkassen, der WestLB, den Provinzial-Versicherungen sowie den Eheleuten Huizinga gestiftet. Die Sammlung umfasst Werke von Pablo Picasso aus mehreren Schöpfungsperioden. Es handelt sich hierbei insbesondere um Lithografiefolgen, den Stierkampf, Faune und Kentauren während seines Aufenthaltes in Antibes, Stillleben, Bilder nach Bildern sowie Maler und Modell.

An der Windhorststraße, direkt an der Promenade und in unmittelbarer Nähe zum Hauptbahnhof, befindet sich das Museum für Lackkunst. Diese Einrichtung der BASF Coatings AG ist die weltweit einzige Einrichtung dieser Art. Sie beherbergt eine umfangreiche Sammlung von Lackkunst aus Ostasien, Europa und der islamischen Welt mit rund 1000 Objekten aus mehr als zweitausend Jahren.

Das Westfälische Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte am Domplatz zeigt bedeutende Kunstwerke vom frühen Mittelalter bis in die Gegenwart. Die Schwerpunkte liegen auf romanischen und gotischen Monumentalskulpturen und der frühwestfälischen Tafelmalerei, auf der Kunst der Klassischen Moderne sowie der Gegenwart. Bekannt ist das Museum unter anderem für das Soester Antependium, Bilder von Conrad von Soest und die berühmten romanischen Glasfenster des Meisters Gerlachus aus der Sammlung des Freiherrn vom Stein. Die Renaissance ist hervorragend vertreten durch die münstersche Malerfamilie tom Ring. Die großen Ereignisse der Geschichte in Westfalen, etwa die Zeit der Täufer und der Westfälische Friede, werden in der Sammlung ebenso lebendig wie die Kunst des Barock und der frühen Bürgerzeit. Die Epoche des Jugendstils wird durch die in Münster geborenen Künstler Bernhard Pankok und Melchior Lechter dokumentiert. Darüber hinaus werden umfangreiche Bestände des deutschen Impressionismus, unter anderem von Max Liebermann und Lovis Corinth, und des Expressionismus gezeigt. Einen besonderen Schwerpunkt bilden Werke der Künstlergruppen Die Brücke und Blauer Reiter. Insbesondere der aus Westfalen stammende Künstler August Macke ist mit umfangreichen Beständen vertreten. Seit 1977 veranstaltet das Museum im zehnjährigen Rhythmus die Ausstellung Skulptur.Projekte, bei der zeitgenössische Künstler im gesamten Stadtgebiet ihre Werke ausstellen.

[Bearbeiten] Weitere
Geologisch-Paläontologisches Museum
Geologisch-Paläontologisches Museum

Neben den bereits erwähnten Museen finden sich noch weitere, zahlreiche Ausstellungen in Münster. So werden in der „Domschatzkammer im St.-Paulus-Dom“ Objekte der Goldschmiede- und Textilkunst ausgestellt. Sie gilt als eine der bedeutendsten Schatzkammern Europas. Das Bibelmuseum der Universität an der Georgskommende in der Nähe des Aasees zeigt anhand von Originalen die Geschichte der Bibel von den handschriftlichen Anfängen bis in die Gegenwart. Ebenfalls zur Universität gehört der Botanische Garten im Schlossgarten. Es handelt sich dabei sowohl um einen großzügig angelegten Park nahe der Innenstadt als auch um ein Forschungsobjekt. Zu den weiteren nennenswerten Museen der Universität gehören auch noch das Mineralogische Museum mit Kristallen, Mineralien und Gesteinen auf einer Ausstellungsfläche von etwa 500 m² und das Geologisch-Paläontologische Museum, in dem unter anderem ein Mammutskelett ausgestellt wird.

Westfälisches Pferdemuseum - Hippomaxx
Westfälisches Pferdemuseum - Hippomaxx

Neben dem Westfälischen Pferdemuseum im Allwetterzoo befindet sich dort ebenfalls das Westfälische Museum für Naturkunde. Neben der Ausstellung über die Entwicklung Westfalens von der Mammutsteppe zur Agrarlandschaft werden hier die Überreste von Dinosauriern gezeigt, darunter das 16 Meter lange Skelett eines Tyrannosaurus Rex. Daran angeschlossen ist ein Planetarium, ausgestattet mit einem Zeiss-Planetariumsprojektor Modell Universarium VIII. Erwähnenswert sind weiterhin das Westfälische Eisenbahnmuseum in der Nähe der Halle Münsterland, das „Westpreußische Landesmuseum“ im Drostenhof im Stadtteil Wolbeck mit einer Dauerausstellung zur Geschichte, Kunst und Kultur Westpreußens, sowie das Lepramuseum im Stadtteil Kinderhaus mit Dokumentationsstelle zur Erforschung der Leprageschichte.

[Bearbeiten] Kunstereignisse

Claes Oldenburgs „Giant Pool Balls“ am Aasee
Claes Oldenburgs „Giant Pool Balls“ am Aasee

Seit 1977 findet im zehnjährigen Rhythmus die Skulptur-Ausstellung Skulptur.Projekte statt. Internationale Künstler und Künstlerinnen werden dabei eingeladen, in-situ zu arbeiten, das heißt spezifisch auf den gegebenen Kontext der Stadt und ihrer Umgebung in ihren Arbeiten einzugehen. Sie können sich Orte im gesamten Stadtgebiet aussuchen, wo ihre Skulpturen über einen Zeitraum von mehreren Monaten von den Münsteranern ebenso wie von einem internationalen Publikum angeschaut und erfahren werden können. Einige dieser Skulpturen sind im Besitz der Stadt, so dass seit 2004 über 60 von ihnen das Stadtbild prägen. Am bekanntesten sind wohl die Giant Pool Balls von Claes Oldenburg am Aasee.

[Bearbeiten] Veranstaltungen

Ludgeriplatz mit den Skulpturen „Knecht mit Pferd“ und „Magd mit Stier“
Ludgeriplatz mit den Skulpturen „Knecht mit Pferd“ und „Magd mit Stier“
Der Send in Münster
Der Send in Münster
Vorplatz der Halle Münsterland
Vorplatz der Halle Münsterland

Zweimal wöchentlich (Mittwochs und Samstags) findet auf dem Domplatz ein großer Wochenmarkt statt, auf dem Blumen, Lebensmittel, lebende Tiere, Wollwaren und vieles mehr gehandelt wird. Der Markt spielte seit jeher eine zentrale Rolle im Leben der Stadt, wie die Kiepenkerl-Statue beweist: Ein Marktbeschicker mit Kiepe auf dem Rücken.

Der Jahrmarkt Send (von: Synode) ist einer der größten in Nordrhein-Westfalen und findet dreimal jährlich statt (als Frühjahrssend, Sommersend, und Herbstsend bezeichnet). Neben zahlreichen Fahrgeschäften findet sich dort auch ein Markt für Töpfe und andere Haushaltsgegenstände. Jeweils am Freitag wird vor dem Schloss ein großes Feuerwerk abgebrannt.

In Münster findet jedes Jahr am Rosenmontag ein großer Karnevalsumzug statt. Über 100.000 Zuschauer säumen dann die Straßen. Der Ruf der Jecken ist dabei Helau. Von den über 80 Wagen, die 2005 mitfuhren, kam jeder Vierte aus den Niederlanden, was den Einzugsbereich des Münsterschen Karnevalsumzug deutlich macht. Zusätzlich marschieren rund 70 Fußgruppen mit. Der Zug startet am Hindenburgplatz und zieht über den Servatii-Platz und den Ludgeriplatz, dann über den Prinzipalmarkt zurück zum Hindenburgplatz.

Des Weiteren findet seit dem Jahr 2000 alljährlich im Frühling das EuroCityfest statt, eine zentrale Freiluftveranstaltung in Münsters Innenstadt. Im Jahr 2006 fand das EuroCityfest vom 26. bis 28. Mai statt. Über 70 Bands spielten auf den acht Innenstadtbühnen. Im Rahmen dieses Stadtfestes hat sich seit 2002 das von der Gruppe 6-Zylinder ins Leben gerufene A-cappella-Festival EuropaVokal etabliert, auf dem neben 6-Zylinder weitere renommierte europäische A-cappella-Gruppen auftreten.

Alljährlich wird in Münster Anfang August das Turnier der Sieger durchgeführt, ein hochrangiges Reitturnier, das vom Westfälischen Reiterverein von 1835 ausgetragen wird. Bei dem zeitweise zur Riders Tour gehörenden internationalen Turnier treten die Sieger der nationalen Reitturniere im Spring- als auch Dressurreiten nochmals gegeneinander an.

Vom 4. bis 6. November 2005 fand in Münster erstmalig der Elternalarm statt, ein Tag der offenen Tür an sämtlichen Hochschulen für die Eltern der 48.000 Studenten. Aufgrund der positiven Resonanz seitens der Eltern und Studenten sowie den Hochschulen findet diese Aktion seitdem alljährlich im November statt. Auch wenn einzelne Hochschulen in Deutschland den Eltern einen Einblick in das Leben ihrer Studenten ermöglichen, so ist das Konzept des Elternalarms einzigartig, da es sich hierbei eine Kooperation aller Hochschulen innerhalb Münsters handelt.

Zur Weihnachtszeit verwandelt sich Münsters Innenstadt in einen Weihnachtsmarkt, der Besucher aus dem gesamten Umland bis hinein in die Niederlande anzieht. Deshalb werden auch routinemäßig niederländische Polizisten nach Münster abgestellt, die mit deutschen Kollegen über die Plätze patrouillieren. Die 250–300 Stände verteilen sich auf insgesamt sechs Plätze. Auf dem Platz des Westfälischen Friedens findet hierbei der größte Markt mit etwa 120 Ständen statt. Die anderen drei „traditionellen“ Weihnachtsmärkte liegen nur wenige Gehminuten entfernt im Aegidiimarkt, an der Lambertikirche und an der Kiepenkerl-Figur. Dazu haben sich in den letzten Jahren kleinere Märkte am Hauptbahnhof sowie zwischen dem Westfälischen Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte und Aegidiimarkt etabliert.

Zudem finden in Münster regelmäßig Tagungen und Kongresse mit zum Teil internationaler Beteiligung statt, vorwiegend im Congress-Centrum der Halle Münsterland.

In unregelmäßigem, mehrjährigem Turnus verleiht die traditionsreiche Stadt des Westfälischen Friedens gemeinsam mit ihrer Universität den renommierten Historikerpreis der Stadt Münster an durch ihr Lebenswerk herausragende Geschichtswissenschaftler.

[Bearbeiten] Bekannte Musiker

Die wohl erfolgreichste Band aus Münster sind die aus Wolbeck stammenden H-Blockx, die seit 1994 Erfolge mit ihrer Crossover-Musik für sich verbuchen können. In den 1980er und 1990er Jahren sehr erfolgreich war die Band Alphaville, deren Debut Big in Japan und vor allem auch die Single Forever Young die New Wave deutlich mitprägen konnte. Ebenfalls aus Münster stammt die erste deutschsprachige Skaband El Bosso & die Ping-Pongs. Aus dieser Band ging auch Dr. Ring-Ding hervor, der im Jahr 2000 mit den H-Blockx den Hit Ring of Fire sang. Eine der führenden A-cappella-Gruppen in Deutschland sind die münsterschen 6-Zylinder, die seit 1983 existieren und 1989 den ersten in Deutschland erschienen A-cappella-Pop-Tonträger herausbrachten (Vokal Total).

Ebenfalls aus Münster stammen die Musical-Sängerin Ute Lemper, der Schlagersänger Roland Kaiser und der Entertainer Götz Alsmann. Der DJ WestBam wurde als Maximilian Lenz in Münster geboren. Auch Steffi Stephan als Bassist in Udo Lindenbergs Panikorchester, Organisator des alljährlichen Eurocityfestes und vormals Besitzer des Jovel, einer ehemaligen Diskothek, ist in Münster bekannt.

[Bearbeiten] Parks und Grünanlagen

Steinskulptur im Wienburgpark.
Steinskulptur im Wienburgpark.
Die vom Dalai Lama gepflanzte Rosskastanie im Friedenspark.
Die vom Dalai Lama gepflanzte Rosskastanie im Friedenspark.

Innerhalb des Stadtgebietes von Münster sowie in der Peripherie gibt es mehrere Park- und Grünanlagen. So befindet sich etwa 2 km nördlich des Stadtzentrums auf halber Strecke zum Stadtteil Kinderhaus der 26 ha große Wienburgpark. Der 1986/87 entstandene Park kombiniert die Funktion eines Stadtgartens mit der eines Naturschutzgebiet, allerdings ohne eines zu sein und die damit verbundenen Einschränkungen. Dennoch bietet er neben Lebensraum für viele Arten von Tieren und Pflanzen gleichzeitig Platz zum Entspannen für die Bevölkerung.

Auf der gegenüberliegenden Seite der Innenstadt in direkter Nähe der St.-Joseph-Kirche an der Hammer Straße liegt der „Südpark“. Inmitten der zwischen 1975 und 1979 entstandenen Anlage befindet sich ein großes, flaches Wasserbecken, das im Sommer zur Abkühlung genutzt werden kann und auch für Kinder gefahrlos zugänglich ist. Weitere Sehenswürdigkeit im Park ist der versteckt gelegene Staudengarten sowie eine aus Fahrradteilen zusammengeschweißte Skulptur am Eingang des Parks. Neben mehreren Spielplätzen am Rand des Parks gibt es zusätzlich einen Bolzplatz sowie mehrere Ballspielflächen.

Im Westen der Stadt liegen neben dem Botanischen Garten im Schlossgarten mit über 8.000 verschiedenen Pflanzenarten gleich mehrere Parkanlagen. Nördlich davon liegt auf der anderen Seite des Schlossgrabens der ehemalige Friedhof der Gemeinde Liebfrauen-Überwasser. Nachdem die Verstorbenen ab 1887 auf dem Zentralfriedhof bestattet wurden, übernahm das Grünflächenamt der Stadt im Jahre 1926 den bis dahin vernachlässigten Friedhof und verwandelte ihn in einen Stadtpark. Aufgrund seiner ehemaligen Funktion befinden sich dort noch zahlreiche Denkmäler sowie Grabdenkmäler von Persönlichkeiten, die auf dem Gelände ihre letzte Ruhe gefunden haben. Darunter sind beispielsweise die der Generäle Heinrich Wilhelm von Horn und Roth von Schreckenstein, die schlichte Urne des protestantischen Philosophen Johann Georg Hamann oder das Ehrenmal an die Opfer des Deutsch-Französischen Krieges. Südlich des Botanischen Gartens befindet sich die Parkanlage auf dem Gelände des ehemaligen Zoos. Neben einigen Teichen und Überresten von Tiergehegen befinden sich hier auch die „Tuckesburg“, das ehemalige Wohnhaus von Hermann Landois, dem Gründer des Zoos, sowie das ehemalige Naturkundemuseum, in dem die städtische Musikschule untergebracht ist. Zusätzlich befinden sich im bzw. in unmittelbarer Nähe des Parks die „Wasser-Plastik“ von Heinz Mack, die Bronzeskulptur „Wirbel“ von Henry Moore sowie weitere Skulpturen. Direkt an den Park schließen sich der in die Innenstadt hereinreichenden Aasee mit seinen weitläufigen Grünanlagen sowie der Zentralfriedhof an, der zum Entspannen und Spazierengehen, aber auch zur Andacht und zum Gedenken einlädt.

Weitere Parks existieren östlich der Innenstadt im Erphoviertel mit dem ehemaligen „Hörster Friedhof“, der wie der Liebfrauen-Überwasser-Friedhof im Jahre 1926 zu einer Parkanlage umgestaltet wurde, und dem Park des Vorsehungsklosters zwischen den Stadtteilen Coerde und Handorf. Mit dem Tiergarten im Stadtteil Wolbeck existiert ganz am östlichen Stadtrand von Münster ein Staatsforst, der von den Fürstbischöfen als Jagdrevier genutzt wurde und seit 2005 unter Naturschutz steht. Auf der Loddenheide, einem ehemaligen Flugplatz und Militäranlage, entstand ab Mitte der 1990er-Jahre ein Gewerbegebiet mit einem integrierten „Friedenspark“, einer großzügig angelegten Parkanlage mit See, einem Kinderspielplatz sowie der „Friedenskapelle“. Inmitten des Parks befindet sich neben der Skulptur „Die alte Schießmauer“ eine am 7. Juni 1998 vom Dalai Lama (Tenzin Gyatso) gepflanzte Rosskastanie.

[Bearbeiten] Freizeit

Aasee in Münster
Aasee in Münster

Als Naherholungsgebiete in Münster dienen vor allem zwei ausgedehnte Grün- und Wasseranlagen. Eines davon ist der nahe dem Stadtzentrum gelegene Aasee, der sowohl zum Ausspannen auf den Uferwiesen wie auch zum Joggen oder gemütlichen Spazierengehen einlädt. Aber auch Segeln oder Tretbootfahren ist auf dem See möglich. Ein weiteres Naherholungsgebiet sind die Rieselfelder. Diese etwa 6 km nördlich des Stadtzentrums von Münster gelegene ehemalige Verrieselungsfläche für das Abwasser der Stadt beherbergt ein Europäisches Vogelschutz- sowie Naturschutzgebiet.

Das Studentenlokal „Cavete“
Das Studentenlokal „Cavete“

Für Familien interessant sind unter anderem der Allwetterzoo Münster und die neun Hallen- sowie sechs Freibäder der Stadt, wovon allerdings fünf bis 2008 geschlossen werden sollen. Besonders Jugendliche benutzen im Sommer auch den Dortmund-Ems-Kanal als Schwimmbad. Von Ende August bis Ende Mai steht eine Eislaufhalle mit besonderen Events zur Verfügung.

Etwa 1000 Kneipen, Restaurants, Gasthöfe, Cafés und Biergärten existieren in Münster. Die urige Cavete im Kuhviertel ist das älteste reine Studentenlokal der Universitätsstadt und wurde bereits am 28. März 1959 eröffnet. Es verdankt seine Gründung einem Artikel im Semesterspiegel von 1956, in welchem die Langweiligkeit und Spießigkeit Münsters beklagt wurde.

Münster und das Münsterland sind für Fahrradfahrer gut ausgebaut und ausgeschildert. Sehenswert ist insbesondere die 100-Schlösser-Route, die an vielen historischen Burgen und Schlössern vorbeiführt.

Ein besonderes Gebiet in Münster zum Ausgehen ist der Hawerkamp im Hansaviertel. In der Nähe vom Hafen gelegen, bietet er Jugendkultur in all seinen verschiedenen Farben. Am Hawerkamp hat sich eine für eine Stadt der Größe Münsters außergewöhnliche künstlerische und musikalische Szene etabliert, die jährlich über 120.000 Besucher anzieht. Neben den zahlreichen Musikevents in den einzelnen Clubs ist diese Besucherzahl auch auf das jährlich stattfindende Hawerkamp-Festival und den offenen Ateliers der über 50 Künstler zurückzuführen. Bei der Bewerbung Münsters zur Kulturhauptstadt Europas 2010 war der Hawerkamp einer der kulturellen Schwerpunkte neben Prinzipalmarkt und Picasso-Museum. In einem bundesweit einzigartigen Projekt wird seit dem 1. Januar 2006 das alternativ geprägte Gelände durch den Verein „Erhaltet den Hawerkamp“ eigenverantwortlich verwaltet.

[Bearbeiten] Sport

Blick ins Preußenstadion.
Blick ins Preußenstadion.

Im Vereinssport ist in Münster vor allem der Volleyballverein USC Münster bekannt. Die Bekanntheit in ganz Europa bezieht sich dabei auf die Damen-Mannschaft, die in der 1. Bundesliga spielt und deutscher Rekordmeister ist. Er trägt seine Spiele in der Halle am Berg Fidel aus. Der erfolgreichste lokale Fußballverein ist der SC Preußen 06 e.V. Münster, dessen größter Erfolg die deutsche Vizemeisterschaft im Jahre 1951 ist und der zu den Gründungsmitgliedern der Bundesliga (1963-64) gehört. Die Preußen tragen ihre Heimspiele im Preußenstadion am Berg Fidel aus und spielen seit dem Abstieg im Jahre 2006 in der Oberliga Westfalen. Beste Damenfußballmannschaft ist die erste Mannschaft des „BSV Fortuna Münster“, welche in der Verbandsliga Westfalen spielt.

Daneben gibt es noch den lokalen American-Football-Verein, die „Münster Mammuts“, die 1983 gegründet wurden und in der Oberliga Ost spielen. Erfolgreichster Basketballverein ist der „UBC Münster“, dessen Herrenmannschaft momentan in der 1. Regionalliga West spielt. Im Handballsport dominieren die Vereine „DJK Sparta Münster“ und „SC Westfalia Kinderhaus 1920 e.V.“ Die Herren von Sparta und die Damen von SC Westfalia Kinderhaus 1920 e.V. spielen jeweils in der Verbandsliga Westfalen. Die „Laufsportfreunde Münster e.V.“ sind der größte Laufsportverein der Stadt. Der 1988 gegründete Verein organisiert den „LSF Straßenlauf“, jeweils im März, und den „Internationalen Silvesterlauf“.

Die erste Tischtennismannschaft der „DJK Borussia 07 Münster“ spielte in der Saison 2005/2006 in der 2. Bundesliga, stieg aber am Ende der Saison in die Regionalliga ab. Der Verein ist zudem Ausrichter der „Enzborn Open“ (ehemals „Münsterland Meisterschaften“), einem der bundesweit größten Tischtennisturniere mit über 1000 Startern.

Seit November 2004 kann auch in Münster Unihockey beim „UHC Münster“ gespielt werden. Der Verein spielt in der Saison 2006/2007 seine dritte Spielzeit in der Westliga in Nordrhein-Westfalen. Dabei handelt es sich um eine Kleinfeld-Liga, bei der sich die beiden Erstplatzierten für die Deutsche Meisterschaft qualifizieren.

Große sportliche Events in Münster sind der Münster-Marathon, der mit über 3000 Zielläufern zu den zehn größten Marathonläufen in der Bundesrepublik zählt. Er wird seit 2002 jährlich im September ausgetragen. Von 1981 bis 1998 fanden und wieder seit 2005 finden in Münster in der Halle Münsterland die Skateboard-Weltmeisterschaften statt, die Münster Monster Mastership. Die enge Verbindung zwischen den Skateboardsport und Münster begründet sich in Titus Dittmann, dem aus Münster stammenden, in der Szene bekannten Skateboardhersteller und Gründer der nach ihm benannten Titus AG.

Für die Bevölkerung der Westfalenmetropole wird im Sommer im Zweiwochen-Rhythmus die Inline-Skating-Tour „Skatenight“ veranstaltet, bei der bis zu 7.000 Teilnehmer über extra abgesperrte Straßen rollen. Zum Segeln lädt in Münster der Aasee ein, auf dem bei guten Wetter zahlreiche Segel- und Tretboote zu sehen sind. Münster gilt zudem als Hochburg des Speckbrett-Spiels, was die vier entsprechenden Vereine und zahlreiche öffentliche Speckbrett-Plätze erklärt.

[Bearbeiten] Auszeichnungen

[Bearbeiten] LivCom

Die Promenade: Grüner Ring um die Innenstadt und zugleich „Fahrradautobahn“
Die Promenade: Grüner Ring um die Innenstadt und zugleich „Fahrradautobahn“

Einen besonderen Titel hat Münster Ende 2004 erworben. Beim LivCom-Award 2004 in Niagara (Kanada) setzte sich Münster – als einzige deutsche Großstadt im Finale – in der Klasse der Städte mit 200.000 bis 750.000 Einwohnern souverän durch. Der LivCom-Award wird vom Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) und der Internationalen Vereinigung der Gartenbauamtsleiter (IFPRA) getragen. Münster darf sich mit der gewonnenen Goldmedaille daher mit dem Titel „Lebenswerteste Stadt der Welt“ schmücken. Der zehnminütige Trailer, den Oberbürgermeister Tillmann in Niagara präsentiert hat, lässt sich als DivX-codiertes Video auch von der Internetpräsenz der Stadt herunterladen (siehe Weblinks).

[Bearbeiten] Fahrradfreundlichste Stadt

Jährlich wird vom Bund für Umwelt und Naturschutz und dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club der so genannte Fahrradklimatest durchgeführt, eine Umfrage, bei der die fahrradfreundlichste Stadt Deutschlands gekürt wird. Nach 1991 gewann Münster auch in den Jahren 2004 und 2005 den Titel (zwischen 1991 und 2004 fanden keine Erhebungen statt). Auch in Tests der Stiftung Warentest schneidet Münster regelmäßig mit einem Spitzenplatz ab.

[Bearbeiten] European Energy Award in Gold

Mit dem am 3. November 2005 erstmals an eine deutsche Großstadt verliehenen „European Energy Award Gold“ reiht sich ein weiterer Preis in die Reihe der Auszeichnungen ein. Dieser Preis wird vom Forum European Energy Award an europäische Städte und Kommunen verliehen, die sich erfolgreich an einem Qualitätsmanagement- und Zertifizierungsverfahren zum schonenden Einsatz von Energie beteiligt haben. Münster erhielt diese Auszeichnung insbesondere für ein Konzept der Altbausanierung, bei dem zwischen 1997 und 2005 insgesamt 1050 Wohnungen für 35,1 Millionen Euro energetisch saniert wurden. Ein weiterer Aspekt war das neue Gas- und Dampfturbinenkraftwerk der Stadtwerke Münster mit einer Leistung von 570.000 Megawattstunden, mit der rund die Hälfte des Energiebedarfs der Stadt gedeckt werden kann.

[Bearbeiten] Bundeswettbewerb „Unsere Stadt blüht auf“

Beim Wettbewerb „Unsere Stadt blüht auf“ des Jahres 2006 wurde Münster am 8. August 2006 in Mainz mit der Goldmedaille ausgezeichnet und setzte sich gegen 14 weitere Städte auf Bundesebene durch, um Deutschland beim Europawettbewerb der Entente Florale 2007 vertreten. Entscheidenden Anteil zur Wahl hatte die seit dem Jahr 1770 das Stadtzentrum umgebende Promenade sowie die nachhaltige Gestaltung der städtischen Grünflächen unter Mitwirkung der münsterschen Bürger.

[Bearbeiten] Sonstige Auszeichnungen

Im Jahre 2004 wurde Münster von der Initiative „Ein Herz für Kinder“ zur Kinderfreundlichsten Stadt Deutschlands ausgezeichnet, die „Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft und WirtschaftsWoche“ vergab einen Top Ten-Platz an Münster als eine der „reformfreudigsten Städte Deutschlands“. Im selben Jahr bekam Münster den „Climate Star“ verliehen, eine europäische Auszeichnung für lokale Klimaschutz-Aktivitäten, und zwar für den Betrieb von Solaranlagen an Schulen.

Beim ADAC-Städtewettbewerb „Erreichbarkeit von Zentren und Innenstädten“ im Aktionsfeld „Neue Ansätze, Visionen, Konzepte“ belegte Münster im Jahre 2001 den ersten Platz und wurde somit Bundessieger. Bereits 1997 wurde Münster von der Deutschen Umwelthilfe zur Klimahauptstadt Deutschlands gekürt. Diese Auszeichnung konnte die Stadt im Jahre 2006 erneut in Empfang nehmen. [22]

[Bearbeiten] Persönlichkeiten

Hauptartikel: Liste der Persönlichkeiten der Stadt Münster

[Bearbeiten] Ehrenbürger

Die Stadt Münster hat folgenden Personen das Ehrenbürgerrecht verliehen. Auflistung chronologisch nach Verleihung:

Paulus Kardinal Melchers
Paulus Kardinal Melchers
  • 1836: Franz Xaver Albert Vahlkampf, Vizepräsident der Regierung in Münster
  • 1845: Andreas Caspar Giese, Generalkonsul
  • 1850: Wilhelm Achtermann, Bildhauer
  • 1857: Dr. Paulus Melchers, Bischof und Kardinal
  • 1863: Wilhelm Salzenberg, Geheimer Oberbaurat
  • 1864: Dr. h.c. Wilhelm von und zur Mühlen, Geheimer Oberjustizrat
  • 1871: Dr. Carl Anton Welter, Geheimer Oberjustizrat und Vizepräsident des Appellationsgerichts Paderborn
  • 1891: Hermann Josef Kappen, Stadtdechant
  • 1897: Dr. Clemens Freiherr von Heereman-Zuydtwyck, Reichstags- und Landtagsabgeordneter
  • 1905: Adolf Kleimann, Gärtnereibesitzer
  • 1906: Dr. Friedrich Althoff, Ministerialdirektor
  • 1906: Dr. Konrad von Studt, Staatsminister
  • 1914: Dr. Johann Wilhelm Hittorf, Universitätsprofessor und Geheimer Regierungsrat
  • 1915: Alexander von Kluck, Generaloberst
  • 1924: Ludwig Robert, Kaufmann und Stadtrat
  • 1932: Dr. Heinrich Brüning, Reichskanzler 1930-32
  • 1933: Paul von Hindenburg, Generalfeldmarschall und Reichspräsident
  • 1933: Adolf Hitler, Regierungschef und Staatsoberhaupt während der Zeit des Nationalsozialismus (aberkannt 1945)
  • 1938: Alfred Rosenberg, Ideologe und Politiker des Nationalsozialismus (aberkannt 1945)
  • 1946: Clemens August Graf von Galen, Bischof und Kardinal
  • 1973: Heinrich Austermann, Oberstadtdirektor
  • 1986: Dr. Reiner Klimke, Rechtsanwalt und Notar, Olympiasieger und Weltmeister im Dressurreiten

[Bearbeiten] In Münster geboren

Hier eine kleine Auswahl:

[Bearbeiten] Mit Münster verbunden

Mit Münster in enger Verbindung stehen unter anderem:

  • Johann Conrad Schlaun, * 5. Juni 1695 in Nörde bei Warburg, † 21. Oktober 1773 in Münster, Baumeister und General
  • Franz Freiherr von Fürstenberg, * 7. August 1729 in Schloss Herdringen, Arnsberg; † 16. September 1810 in Münster, Staatsmann im Fürstbistum Münster
  • Annette von Droste-Hülshoff, * 10. Januar 1797 auf Burg Hülshoff bei Münster, † 24. Mai 1848 in Meersburg am Bodensee, Dichterin
  • Johann Wilhelm Hittorf, * 27. März 1824 in Bonn, † 28. November 1914 in Münster, Physiker
  • Clemens August Graf von Galen, * 16. März 1878 in Dinklage, † 22. März 1946 in Münster, Kardinal und Gegner des NS-Regimes, am 9. Oktober 2005 in Rom selig gesprochen
  • Edith Stein, * 12. Oktober 1891 in Breslau, † 9. August 1942 im KZ Auschwitz-Birkenau, deutsche Philosophin jüdischer Herkunft, Atheistin, später Karmeliterin, Märtyrerin, Heilige, lehrte in Münster
  • Euthymia, eigentlich Emma Üffing, * 8. April 1914 in Hopsten-Halverde, † 9. September 1955 in Münster, Clemensschwester, am 7. Oktober 2001 in Rom selig gesprochen
  • Jürgen Möllemann, * 15. Juli 1945 in Augsburg, † 5. Juni 2003 in Marl-Loemühle, Politiker (FDP)
  • mehr ...

[Bearbeiten] Trivia

Der Trauerschwan und sein Tretboot, Sommer 2006
Der Trauerschwan und sein Tretboot, Sommer 2006

Nach der Stadt benannt wurde im Jahre 2004 eine an der Westfälischen Wilhelms-Universität entdeckte Meerschweinchen-Art, die nun Münstersches Meerschweinchen (Galea monasteriensis) heißt. Ebenfalls nach ihr benannt ist die texanische Stadt Muenster.

Weltweite Schlagzeilen machte im Jahr 2006 ein Trauerschwan, der sich in ein übergroßes Tretboot in Schwanform verliebt hatte. Das weibliche Tier wich seinem „Artgenossen“ auf dem Aasee den ganzen Sommer nicht von der Seite, im November wurden die beiden in den Allwetterzoo umgesiedelt. Neben deutschen Medien wie dem Spiegel und dem Stern berichteten unter anderem auch Fernsehteams aus den USA, Japan und Indien[23].

[Bearbeiten] Zitate

  • „Eine schöne, ja geradezu vornehme Stadt. Hier korrespondiert große Vergangenheit mit dynamischer Gegenwart. Beeindruckend.“ Papst Benedikt XVI., während seiner Zeit als Dozent an der Universität Münster
  • „Ich war oft mutlos, ob meine Bestrebungen für den Frieden ein rechtzeitiges Resultat haben würden. Aber in Münster gewann ich wieder das Vertrauen zu den Menschen, dass sie das tun, denken und wollen, wie es sein muss.“ Friedensnobelpreisträger Albert Schweitzer
  • „Von meiner Reise bin ich recht befriedigt zurückgekehrt. Sie war anstrengend, bot aber viel Anregendes und Lehrreiches. […] Namentlich aber Münster in Westfalen, eine ganz überraschende Stadt, tief katholisch bei ausgesprochen nord- und niederdeutscher Bevölkerung und voller altertümlicher Schönheiten. Die modernen beschränken sich auf die große Fenstermalerei von Melchior Lechter (einem gebürtigen Münsteraner) im Museum, deren Farben freilich alles derartige übertreffen, auch die Ste. Chapelle in Paris. Ganz wundervoll.” Thomas Mann am 26. Januar 1911 an seinen Bruder Heinrich Mann
  • „Es gibt in Münster alle Behörden, die man sich vorstellen kann und auch einige, die man sich nicht vorstellen kann.“ Volkmar Hopff, ehemaliger Präsident des Bundesrechnungshofes
  • „Wenn ich in einer schönen Stadt war, habe ich immer gesagt, sie sei die zweitschönste in Deutschland, ob es nun Bamberg oder Bremen war. Damit provozierte ich die Frage, welche denn die schönste sei. Und dann habe ich gesagt: Münster.“ Theodor Heuss, erster Präsident der Bundesrepublik Deutschland.
  • „Münster – da sind Einbahnstraßen, die mich zur Verzweiflung bringen, aber auch herrlich restaurierte Gebäude aus frühen Jahrhunderten. Ich möchte verweilen, finde aber keinen Parkplatz. Auf Wiedersehen, Münster!“ Erich von Däniken, Schriftsteller
  • „In Münster habe ich die ungewöhnliche Gelegenheit gehabt, einem bemerkenswerten Stück Geschichte zu begegnen und daran teilzuhaben.“ Henry Kissinger, ehemaliger US-Außenminister
  • „Münster und die Münsteraner gefall’n mich nich’!“ Gebhard Leberecht von Blücher, preußischer General und Feldmarschall
  • „Das war alles zerstört? Davon bemerkt man ja überhaupt nichts mehr.“ Sowjetischer Außenminister Eduard Schewardnadse über die Innenstadt
  • „Eine der schönsten Städte Deutschlands.“ Hans Günter Winkler, deutscher Springreiter.
  • „Von allen Städten Westfalens ist Münster die vornehmste, ja in ganz Deutschland gibt es keine, die ihr darin gleichkommt.” (Ricarda Huch. Im alten Reich. Lebensbilder deutscher Städte, Neuauflage Köln: Kiepenheuer und Witsch 1967 (= Ricarda Huch. Gesammelte Werke, hrg. von Wilhelm Emrich, Bd. 8), Orig. von 1927.)

[Bearbeiten] Literatur

  • Christa Farwick und Adam Riese: Das Münsterbuch. Der Stadtführer Daedalus Verlag, Münster 2006, ISBN 978-3-89126-202-3
  • Bernd Haunfelder: Münster. Wiederaufbau und Wandel. Aschendorff, Münster 2000, ISBN 3402051710
  • Bernd Haunfelder, Ute Olliges-Wieczorek: Münster. Stadt des westfälischen Friedens. Aschendorff, Münster 2000, ISBN 3402053640
  • Walther Hubatsch (Hrsg.): Grundriss zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815–1945. Band 8: Westfalen, Marburg an der Lahn 1980, ISBN 3-87969-123-1
  • Erich Keyser (Hrsg.): Westfälisches Städtebuch. Band III, 2. Teilband aus „Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte“ – Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages, Stuttgart 1954
  • Heinz Stoob (†) und Wilfried Ehbrecht (Hrsg.): Westfälischer Städteatlas; Band: IV; 3 Teilband. Im Auftrage der Historischen Kommission für Westfalen und mit Unterstützung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe
  • Karl-Heinz Kirchhoff, Mechtild Siekmann: Stadtmappe Münster, Dortmund-Altenbeken 1994, ISBN 3-89115-134-9
  • Franz-Josef Jakobi (Hrsg.): Geschichte der Stadt Münster. 3. Auflage. Aschendorff, Münster 1994, 3 Bde., ISBN 3-402-05370-5

[Bearbeiten] Filme

[Bearbeiten] Weblinks

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Mehr Informationen zur Gesprochenen Wikipedia

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Jahresstatistik 2005 der Stadt Münster, Seite 15
  2. Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein Westfalen
  3. Vierteljahresstatistik 3/2006 der Stadt Münster, S. 29
  4. Stadt Münster – Amt für Stadtentwicklung, Stadtplanung, Verkehrsplanung: Darstellung der Bevölkerungsdichte in den statistischen Bezirken, Seite 2
  5. Jahresstatistik 2005 der Stadt Münster, Seite 18
  6. Münster von A - Z; Informationsseite von Münster Marketing
  7. Geoklima 2.1
  8. Hauptsatzung der Stadt Münster vom 21. Dezember 1995, Anlage vom 1. Oktober 1999 - S. 13f.
  9. Statistik der Bundesagentur für Arbeit
  10. Jahresstatistik 2005 der Stadt Münster S. 88
  11. Jahresstatistik 2005 der Stadt Münster S. 51
  12. Münsters Geschichte von 1900 bis 1945 – Internetportal von Münster Marketing
  13. Die (alte) Synagoge an der Klosterstraße – Offizielle Webseite der Jüdischen Gemeinde Münster
  14. Internetportal „Kriegschronik“ des Stadtarchivs Münster: Bilanz des Krieges
  15. Jahresstatistik 2005 der Stadt Münster S. 326
  16. Jahresstatistik 2004 der Stadt Münster, Seite 290
  17. Jahresstatistik 2005 der Stadt Münster S. 164
  18. Jahresstatistik 2005 der Stadt Münster, Seiten 150ff
  19. Westfälische Nachrichten vom 18. November 2006, Seite 5 des Lokalteils Münster
  20. Zeitungsartikel in der Münsterschen Zeitung vom 8. Dezember 2006
  21. Portrait über Fabio Chigi; dort zitiert nach: Hans Galen (Hrsg.): Münster und Westfalen zur Zeit des Westfälischen Friedens: geschildert durch den päpstlichen Gesandten Fabio Chigi, S. 35-39
  22. Pressemitteilung zur Auszeichnung „Bundeshaupstadt im Klimaschutz“ 2006
  23. Bericht auf stern.de, erwähnt auch weltweite Beachtung
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