Malindi
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Malindi ist eine Stadt in Kenia mit 68.312 Einwohnern (Stand 1. Januar 2005). Sie liegt 100 Kilometer nördlich von Mombasa an der Küste des Indischen Ozeans.
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[Bearbeiten] Geschichte
Malindi ist seit der Gründung im 13. Jahrhundert eine der wichtigen Städte der Suahelikultur. Malindi liegt in dem Küstenstrich, der seit der Antike den römischen Seefahrern als Azania bekannt war und seit dem Aufkommen des Islam Teil der islamischen Ökumene war.
1414 besuchte die chinesische Expedition des Admirals Zheng He Malindi und der örtliche Herrscher schickte Gesandte mit nach China. 1498 ging der portugiesische Seefahrer Vasco da Gama bei Malindi an Land und nahm hier seinen Lotsen für die Weiterfahrt nach Indien an Bord. In der Folgezeit ging Malindi ein Bündnis mit Portugal ein, nicht zuletzt um Unterstützung in der Auseinandersetzung mit der Nachbarstadt und Rivalin Mombasa zu gewinnen. Für die Portugiesen war Malindi der wichtige Stützpunkt zwischen Mosambik und Goa. Das Bündnis mit den Portugiesen nahm an Bedeutung ab, seit diese ab 1593 mit dem Fort Jesus ihren Hauptstützpunkt nach Mombasa verlegten.
In der Folgezeit verlor Malindi ständig an Bedeutung und verfiel. Erst im 19. Jahrhundert gab es erneutes Interesse an Malindi, nachdem sich der Schwerpunkt des omanischen Reiches durch den Umzug des Hofs von Oman nach Zanzibar an die ostafrikanische Küste verlagert hatte. Arabische Familien legten von Sklaven bewirtschaftete Plantagen bei Malindi an, was der Stadt neuen Auftrieb gab. In der englischen Kolonialzeit wurde es als Strandbad entdeckt, was die Grundlage für seinen Aufstieg als Tourismusstandort geworden ist.
Außer dem Tourismus leben die Menschen von Malindi vom Fischerei, der Baumwoll- und Sisalproduktion und dem Handel. Der Flughafen von Malindi soll für internationale Flüge ausgebaut werden.
Um Malindi herum konzentriert sich der italienische Küstentourismus in Kenia. Das hat der Stadt neben guten Pizzerias und dem besten Cappucino von Ostafrika auch den Ruf eingetragen, Anlageort von italienischem Fluchtkapital geworden zu sein, das mit den Aktivitäten der Mafia in Verbindung gebracht wird.
[Bearbeiten] Entwicklungshilfe
In der Umgebung von Malindi ist der deutsche Verein „Kenia Kinder Hilfe“ aktiv, der dort Bildungsprojekte wie etwa den Bau von Schulen fördert und einmal jährlich einen Benefiz-Marathonlauf durchführt.
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
- Dorf Mambu
- Gedi-Nationalpark
- Gedi-Ruinenstadt (13. Jahrhundert)
- Malindi Marine National Park (Unterwasserwelt, Korallenriffe)
- Portugiesische Kirche
- Vasco da Gama-Steinkreuz
[Bearbeiten] Weblinks
- Länder- und Reiseinformationen des Auswärtigen Amtes: Kenia
- MALINDI.INFO - Informations-Portal über den Küstenort Malindi (Kenia)
Koordinaten: 3° 13' s. Br., 40° 07' ö. L.