Manele
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Manele ist ein balkanischer Musikstil türkischer Herkunft und vor allem in Albanien, Bulgarien, Rumänien, Serbien und der Türkei verbreitet. Dieser Stil kann als moderne, elektronische Bearbeitung balkanisch-türkischer Musik bezeichnet werden, die häufig Elemente aus der Zigeunermusik enthält und des weiteren stark dem puertoricanischen Reggaeton ähnelt. Das Wort "Manele" ist türkischer Herkunft (manì).
Andere Sichtweisen lassen auch einen gewissen arabesken Einfluss erkennen. Häufig verwendete Instrumente sind Keyboards, Akkordeon oder Saxophon mit einfachsten Akkorden und Anschlagrhythmen. Rhythmus und Präsentation haben nichts mit traditioneller Zigeunermusik zu tun.
Die Texte sind meist primitiv und handeln von Geschlechtsverkehr, Feindschaft, Neid, schnellverdientem Geld, protzigen Autos, Mobiltelefonen, Saufgelagen und Machogehabe (wie im Hip Hop oder Reggaeton) zum Teil aber auch von Liebe und dem Sinn des Lebens (hier tauchen bemerkenswert oft auch Gottesbezüge auf, die sich z.B. in Rumänien mit dem Vokativ Doamne äußern). Häufige wiederkehrende Worte sind in Rumänien auch das Wort "Băiat" (Junge) sowie "Fată" (Mädchen, plural "Fete") sowie "pe la spate" (von hinten).
Auf "Intellektuelle" wirken die Texte, die teils von einfacher Sprache, teils von grammatikalischen Fehlern geprägt sind, seltsam und fremd. Daher wird der Stil von Nicht-Anhängern auch als "minderwertig" empfunden. Dennoch werden Manele überdurchschnittlich häufig in Diskotheken, Bars und Clubs des Balkans gespielt, insbesondere in späteren Abendstunden wenn von einem gestiegenen Alkoholkonsum auszugehen ist.
Von offizieller Seite her wird versucht, die Verbreitung dieses Musikstils einzuschränken, wie man in Puerto Rico in den 90er Jahren versuchte, Reggaeton zu unterbinden, indem seine Ausstrahlung im Fernsehen und Radio unterbunden wurde. Dabei gibt es mindestens einen Manele-Sender, taraf.tv, der fast 24 Stunden Manele-Musik sendet.
[Bearbeiten] Bekannte Manele-Musiker in Rumänien
- Adi de la Valcea
- Adrian Copilul Minune - (Adrian, das Wunderkind) hat sich in "Adi De Vito" umbenannt
- Costel Ciofu
- Nicolae Guţă
- Nicoleta Guţă (Tochter von Nicolae Guţă)
- Sorina
- Daniel Dinescu
- Denisa
- Sorinel Pustiu
- Liviu Pustiu
- Florin Baboi
- Nicuşor Guţă
- Liviu
- Sorin Copilul De Aur (Sorin, der Goldjunge)
- Laura Bass
- Casanova
- Mihaela Minune (Mihaela das Wunder)
- Gabi de la Oradea (Gabi aus Oradea)
- Carmen Serban
- Neluţu de la Brasov (Nelutu aus Kronstadt)
- Jean de la Craiova (Jean aus Craiova)
- Petrica Cercel
- Dan Armeancă
- Elis Armeancă
- Florin Salam
- Vali Vijelie (Vali, der Wirbelsturm)
- Claudia u. Denisa
[Bearbeiten] siehe auch
[Bearbeiten] Literatur
- Hilke Gerdes: Von der Geliebten und den Schlammwegen. Perlentaucher.de, 3. Mai 2006