Mayschoß

Mayschoß ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Ahrweiler in Rheinland-Pfalz (Deutschland). Sie besteht aus den Ortsteilen Mayschoß, wo die meisten Einwohner leben, und Laach, das nur eine zweistellige Einwohnerzahl hat.

Mayschoß und das Mittelahrtal stellen das nördlichste Rotweinanbaugebiet dar. Mayschoß wurde 1106 erstmals urkundlich erwähnt unter dem Namen Meinscozen.

[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten

Sehenswürdigkeiten sind die Ruinen der Saffenburg. Obwohl nur noch Reste der alten Befestigung zu sehen sind, so kann man doch erahnen, um was für ein mächtiges Bollwerk es sich gehandelt haben muss. Bilder über den ursprünglichen Zustand der Burg gibt es leider nicht, lediglich Rekonstruktionen der Baupläne sind erhalten.

Die Pfarrkirche zu Mayschoß wurde 1908 erbaut und eingerichtet mit barocken Resten des Kloster Marienthal. Der Turm stammt noch vom früheren Gotteshaus und ist somit wesentlich älter. In der Kirche befindet sich eine Tumba, die aus schwarzem belgischem Marmor gefertigt ist und eine Bildnisfigur darstellt. Sie ist das Grabmal der Gräfin Katharina von der Mark (1647).

Die Winzergenossenschaft Mayschoß, jetzt Winzergenossenschaft Mayschoß-Altenahr, ist die älteste Genossenschaft dieser Art weltweit und wurde 1868 gegründet. Besonders der alte Weinkeller mit seinen außergewöhnlich verzierten Holzfässern ist einen Besuch wert.

St.-Anna-Brücke in Laach

Im Ortsteil Laach wurde im Winter 2004/2005 die größte Gesamtstammbrücke Deutschlands gebaut. Nach vier Wochen reiner Bauzeit zählt sie nun ebenfalls zu den Sehenswürdigkeiten der Gemeinde.

Der Rotweinwanderweg, mit Beginn in Altenahr und Ende in Bad Bodendorf, führt auch durch Mayschoß und ist besonders in den Herbstmonaten stark von Wanderern frequentiert.

[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten] Weinbau

Haupteinnahmequelle der Gemeinde ist der Tourismus. Es gibt Zahlreiche Hotels, Gaststätten, Pensionen, Straußwirtschaften etc. Daher haben fast alle Einwohner direkt oder indirekt auch mit dem Weinbau zu tun. Es gibt aber nur noch wenige Haupterwerbswinzer. Der größte Teil sind Nebenerwerbswinzer und sind der Winzergenossenschaft angeschlossen, deren Gewerbesteuer die zweitwichtigste Einnahmequelle neben dem Tourismus bildet. Industriebetriebe gibt es in Mayschoß nicht, nur die üblichen Handwerksbetriebe wie Schreinerei, Bäckerei, Metzgerei etc. sind vorhanden.

[Bearbeiten] Verkehr

[Bearbeiten] Schienenverkehr

Der Haltepunkt Mayschoß liegt an der Ahrtalbahn (KBS 477) Remagen–Ahrbrück, auf der im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) die Rhein-Ahr-Bahn (RB 30) verkehrt.

Durchgeführt wird der Schienenpersonennahverkehr von der DB Regio Südwest, die für die Rhein-Ahr-Bahn Diesel-Triebwagen der DB Baureihe 643 für Geschwindigkeiten bis zu 120 km/h einsetzt.

Für den Öffentlichen Schienenpersonennahverkehr auf der Rhein-Ahr-Bahn gilt sowohl der Tarif des Verkehrsverbunds Rhein-Mosel (VRM) als auch des Verkehrsverbunds Rhein-Sieg (VRS) sowie tarifraumüberschreitend der NRW-Tarif.

[Bearbeiten] Straßen

Die Infrastruktur in Mayschoß ist, wie fast im gesamten Ahrtal, durchschnittlich gestaltet. Es gibt eine Hauptverkehrsstraße (Bundesstraße B 267) die alle Ortschaften, flussauf- und flussabwärts, verbindet.

[Bearbeiten] Radwege

Bedingt durch das stetige ansteigen der Zahl derer, die sich auf zwei Rädern fortbewegen, wurde der Radweg entlang der Ahr immer besser ausgebaut. Heute führt der Ahrtal Radweg von der Ahrquelle in Blankenheim bis zur Rheinmündung bei Kripp fast ausschließlich abseits der Bundesstraße durch das romantische Tal. Mayschoss ist sozusagen der Mittelpunkt.

[Bearbeiten] Weinfest

Ende September bis Ende Oktober wird in Mayschoß das traditionelle Weinfest gefeiert. Am letzten Wochenende im September und an allen Oktober Wochenenden verwandelt sich Mayschoß daher vom ruhigen Örtchen zur Festmeile.

In den 60er Jahren war der Besucherandrang in Mayschoß so groß, dass die Deutsche Bahn Sonderzüge einsetzen musste, um die Besuchermassen zu transportieren. Dabei handelte es sich meist um sog. Sauf-Touristen. Es gibt Berichte über Massenschlägereien die selbst mit Hilfe der Polizei und deren Hundertschaften aus anderen Bezirken nur schwer beizukommen war. Bei den Touristen bürgerte sich ein Spruch ein, der das ganze Dilemma gut veranschaulicht: „Wer an der Ahr war und weiß dass er da war, der war nicht an der Ahr!“ In den 70er Jahren klang diese Art des Tourismus wieder ab. Da aber der Ruf des Mayschoßer Weinfest großen Schaden genommen hatte, brachen die Besucherzahlen stark ein.

Die Gastronomie und die Weinbauern haben daraufhin reagiert. Weg von der Massenproduktion hin zum Qualitätswein. Viele Winzer meinten, dieser Schritt sei falsch; aber mittlerweile bildet sich eine andere Art des Tourismus aus und die Zweifler sind doch von der Richtigkeit dieses Schrittes überzeugt worden. Die Besucher kommen jetzt vermehrt wegen der Weinkultur und der Landschaft.