Meteor (Pferd)
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Meteor (* 12. Mai 1943; † 1966; Vater: Diskus, Mutter: Konkurrentin von Nebelhorn) war eines erfolgreichsten und berühmtesten Springpferde seiner Zeit. Unter seinem Reiter Fritz Thiedemann nahm es dreimal erfolgreich an Olympischen Spielen teil.
Meteor war ein brauner Wallach, der aus der Holsteiner-Zucht stammte und für ein Springpferd schwer gebaut war, was ihm den Namen „der Dicke“ einbrachte. Er wurde ab 1948 von Fritz Thiedemann bei zahlreichen Springturnieren eingesetzt und war sein bestes Pferd. Das Pferd gehörte Thiedemann allerdings nicht, ein frühes Kaufangebot hatte Thiedemann sogar abgelehnt, da ihm die Leistungen Meteors damals nicht vielversprechend genug erschienen. Erst relativ spät, nachdem das Pferd bereits auf einer Reise in die USA verkauft werden sollte, erwarb er Meteor zur Hälfte. Obwohl Thiedemann, ein bekannter Reiter der Nachkriegszeit, auch mit anderen Pferden erfolgreich war, bleibt sein Name doch untrennbar mit dem Meteors verbunden.
Beim Mannschaftsspringen der Olympischen Sommerspiele 1956 stand Meteor jedoch im Schatten der Stute Halla von Hans Günter Winkler. Winkler trat als letzter Reiter der deutschen Mannschaft an den Start. Obwohl er verletzt war, gelang ihm mit Halla ein fehlerfreier Ritt. Dieser Ritt wurde legendär und brachte der Mannschaft die Goldmedaille ein. Winkler auf Halla wurde Einzelolympiasieger. Thiedemann auf Meteor erreichte den vierten Platz.
Meteor nahm an zahlreichen weiteren Turnieren teil und gewann Siegprämien in damals ungewöhnlicher Höhe. Seine Leistungen waren bereits Ende der 50er Jahre legendär und er galt damals als erfolgreichstes Springpferd der Welt. Am 1. Juli 1961 gewann er unter Thiedemann im Preis der Nationen des CHIO in Aachen (eines der bekanntesten Springtourniere). Einen Tag später verkündete Thiedemann seinen Rückzug aus dem Profisport, und am 3. Juli hatten beide bei einer Abschiedsrunde ihren letzten öffentlich Auftritt. Meteor starb 1966 im Alter von 23 Jahren.
Dem Pferd Meteor wurde vor dem Kieler Landwirtschaftsministerium ein Denkmal gesetzt, es zeigt ihn lebensgroß als Bronzestatue. In Elmshorn beim Holsteiner Gestüt erinnert ein Gedenkstein an das Pferd. Die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) hat den Namen „Meteor“ für Pferde, die zu Wettbewerben antreten, gesperrt.
[Bearbeiten] Erfolge
- Olympische Sommerspiele
- 1952 in Helsinki
- Bronze im Springen (Einzelwertung)
- 5. Platz in der Mannschaftswertung
- 1956 in Stockholm (Olympische Reiterspiele)
- Gold in der Mannschaftswertung
- 4. Platz in der Einzelwertung
- 1960 in Rom
- Gold in der Mannschaftswertung
- 6. Platz in der Einzelwertung
- Europameisterschaften
1958 in Aachen 1. Platz
- Weitere
1951 1. Platz im Hamburger Springderby
[Bearbeiten] Weiterführende Literatur
Fritz Thiedemann (1957). Mein Freund Meteor. Limpert. ASIN: B0000BOJSZ (mehrere Neuauflagen)