Musikjournalismus
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Musikjournalismus ist eine Form des Kulturjournalismus, die sich auf Musik spezialisiert hat. Ebenso wie die normalen Ergebnisse journalistischer Arbeit kann Musikjournalismus für unterschiedliche Medien (Print, Hörfunk, Fernsehen und Internet) ausgeübt werden.
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[Bearbeiten] Formen
Zum Musikjournalismus gehören:
- die Ankündigung von voraussichtlich empfehlenswerten neuen Live-Konzerten, musikalischen Wettbewerben, Opernaufführungen und CD/DVD-Neuerscheinungen
- Interviews mit Künstlern (Solisten, Dirigenten, Bandmitgliedern, bedeutenden Regisseuren), Konzertveranstaltern und Intendanten, Musikwissenschaftlern und ggf. Moderatoren einer Sendung
- Eine möglichst fundierte Musikkritik oder Rezension einer beachtenswerten Premierenvorstellung, eines Konzerts bzw. eines Festivals
- Eine möglichst fundierte Musikkritik oder Rezension einer empfehlenswerten CD-/DVD-Neuerscheinung
- Wichtige Neuigkeiten aus der Verwaltungsebene bedeutender Opernhäuser des Landes (Intendantenwechsel, Theaterschließung)
- Wichtige Neuigkeiten aus der Kulturpolitik und ihre (möglichen) Auswirkungen auf das Musikleben
- Nachrufe auf kürzlich verstorbene bedeutende Künstler im Musikbereich
- Die Beschreibung von neuen (und alten) musikalischen Stilrichtungen, ihren wichtigsten Vertretern und ihrem Umfeld
- Umfassende Biographien von Künstlern oder Musikstilen in Buchform
Musikjournalimus ist immer von dem Medium abhängig, das den Artikel oder die Sendung veröffentlicht. Gewichtungen von empfehlenswerten oder unbedeutenden Konzerten werden meistens durch das Profil des Mediums bestimmt: Regionale Medien berichten über Veranstaltungen im Ort, überregionale konzentrieren sich meistens auf die wichtigsten kulturellen Standorte der Ballungsgebiete. (Eine Ausnahme stellt Bayreuth mit den regelmäßig stattfindenden Richard-Wagner-Festspielen dar). Dabei werden die auch im Journalismus üblichen Formen wie Bericht, Kommentar, Interview usw. verwendet. Im Hörfunk oder Fernsehen benutzt man auch unmittelbare Aussagen von Konzertbesuchern.
Üblich ist eine Spezialisierung auf verschiedene Sparten, z.B. "Klassische Musik" für Kulturradio oder Pop für Formatradios. Vor allem im Bereich der Printmedien überschneiden sich die Gebiete von Musikwissenschaft und Musikjournalismus häufig.
[Bearbeiten] Ausbildung
Auch wenn der Beruf "Journalist" nicht geschützt ist, sind ein Musik- oder Musikwissenschaftsstudium in Kombination mit Berufspraxis häufig.
An der Hochschule für Musik Karlsruhe gibt es einen B.A.-/M.A.-Studiengang "Musikjournalismus für Rundfunk und Multimedia", der den seit 1995 angebotenen Diplom-Studiengang ersetzt. Lehrveranstaltungen im Bereich des Journalismus für Radio und TV werden mit einem praktischen Sendebetrieb kombiniert. Auch die Hochschule für Musik und Theater München bietet seit ein paar Jahren einen Aufbaustudiengang "Musikjournalismus" mit den Schwerpunkten Multimedia, Hörfunk und TV an.
[Bearbeiten] Literatur
- Peter Overbeck (Hg.): Musikjournalismus, UVK Verlagsgesellschaft mbH, Konstanz. ISBN 978-3-89669-422-5