Nataly von Eschstruth
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Nataly (Natalie) Auguste Karline Amalie Hermine von Eschstruth (Ehename: Nataly von Knobelsdorff-Brenkenhoff) (* 17. Mai 1860 in Hofgeismar, Landkreis Kassel, Hessen; † 1. Dezember 1939 in Schwerin, Mecklenburg) war eine deutsche Schriftstellerin.
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[Bearbeiten] Familie
Sie entstammte einer hessischen Familie und war die Tochter des königlich preußischen Majors Hermann von Eschstruth (1829-1900) und der Amalie Freiin Schenck zu Schweinsberg (1836-1914). Sie wuchs zunächst in Hofgeismar, danach in Merseburg und in Berlin auf, wo auch erste Gedichte von ihr veröffentlicht wurden.
1875 durchlief sie eine Ausbildung in einem Mädchenpensionat in Neuchâtel in der Schweiz und bereiste später die wichtigsten europäischen Hauptstädte. Infolge der Erkrankung ihrer Mutter führte sie seit 1885 gemeinsam mit ihrer Schwester den elterlichen Haushalt.
Eschstruth heiratete am 23. Februar 1890 in Berlin den königlich preußischer Major im Infanterie-Regiment Nr.113 Franz von Knobelsdorff-Brenkenhoff (* 1. September 1857 in Nakel bei Bromberg, Pommern; † 27. Juni 1903 in Freiburg im Breisgau, Baden-Württemberg), den Sohn des Gutsbesitzers und königlich preußischen Oberstleutnants Kunibert von Knobelsdorff-Brenkenhoff (1827-1896), Gutsherr auf Klein-Sabow bei Naugard (Pommern), und der Ida Hartwig genannt von Naso (1837-1925). Mit ihrem Mann lebte sie in verschiedenen Garnisonsstädten, zuletzt in Schwerin. Nach dem Tod ihres Mannes im Jahre 1903 zog sie nach Teplitz.
[Bearbeiten] Leistungen
Nataly von Eschstruth war eine der beliebtesten Erzählerinnen der wilhelminischen Epoche. Sie schildert in ihren teilweise auch als kitschig bezeichneten Unterhaltungsromanen in eingängiger Form vor allem das Leben der höfischen Gesellschaft, wie sie es aus eigener Anschauung kannte. Der Roman Die Bären von Hohen-Esp entstand auf Anregung Kaiser Wilhelms II. Die Autorin wurde mit Verdienstmedaillen der Länder Baden, Bayern und Mecklenburg-Schwerin ausgezeichnet. In ihrer Geburtsstadt erinnern der nach ihr benannte Eschstruthplatz und einige Vitrinen im Stadtmuseum Hofgeismar an ihr Wirken.
Im Jahr 1933 lebte sie in der Mozartstraße in Schwerin.
[Bearbeiten] Werke
- Der kleine Rittmeister, Berlin 1883
- Pirmasenz oder Karl Augusts Brautfahrt, Berlin 1883
- Die Ordre des Grafen von Guise, Berlin 1884
- Wolfsburg, Stuttgart 1885
- Der Irrgeist des Schlosses, Berlin 1886
- Gänseliesel, Jena 1886
- Humoresken, Berlin 1886
- Katz' und Maus, Berlin 1886
- Polnisch Blut, Jena 1887
- Potpourri, Dresden 1887
- Wegekraut, Dresden 1887
- Die Erlkönigin. Zauberwasser, Jena 1888
- Hazard, Jena 1888
- Wandelbilder, Jena 1888
- Hofluft, Berlin 1889
- Verbotene Früchte und andere Erzählungen, Jena 1889
- Im Schellenhemd, Jena 1890
- Sternschnuppen, Berlin 1890
- Der Mühlenprinz, Jena 1891
- Comödie!, Jena 1892
- Scherben, Leipzig 1893
- Die Haidehexe und andere Novellen, Jena 1894
- In Ungnade, Leipzig 1894
- Ungleich!, Jena 1894
- Von Gottes Gnaden, Jena 1894
- Johannisfeuer, Leipzig 1895
- Sturmnixe und andere Dramen, Leipzig 1895
- Der Stern des Glücks, Leipzig 1896
- Jung gefreit, Leipzig 1897
- Spuk, Leipzig 1897
- Der Majoratsherr, Leipzig 1898
- Mondscheinprinzeßchen, Leipzig 1898
- Der verkannte Puttfarken, Berlin 1899
- Die Regimentstante, Leipzig 1899
- Frühlingsstürme, Leipzig 1899
- Aus vollem Leben, Leipzig 1900
- Nachtschatten, Leipzig 1900
- Spukgeschichten und andere Erzählungen, Leipzig 1900
- Am Ziel, Leipzig 1901
- Osterglocken, Berlin 1901
- Regenwetter, Berlin 1901
- Sonnenfunken, Leipzig 1901
- Der verlorene Sohn, Leipzig 1902
- Die Bären von Hohen-Esp, Leipzig 1902
- Unerklärliches, Berlin 1902
- Am See, Leipzig 1903
- Die Laune der Gräfin, Wolfenbüttel, 1904
- Jedem das Seine, Leipzig 1904
- Am Ende der Welt, Leipzig 1905
- Frieden, Leipzig 1905
- Die Ordre des Grafen von Guise. Symone, Leipzig 1910
- Die Roggenmuhme, Leipzig 1910
- Die Gauklerin, Berlin 1911
- Vae victis, Schwerin 1911
- Das Rodeltantchen, Schwerin 1912
- Eine unheimliche Torte und andere Erzählungen, Leipzig 1913
- Heckenrosen und andere Erzählungen, Leipzig 1913
- Junge Liebe und andere Erzählungen, Leipzig 1913
- Pagenstreiche und andere Erzählungen, Leipzig 1913
- Plappermäulchen und andere Erzählungen, Leipzig 1913
- Zauberwasser und andere Erzählungen, Leipzig 1913
- Sehnsucht, Leipzig 1917
- Bräutigam und Braut, Leipzig 1920
- Ewige Jugend, Leipzig 1920
- Ein Stein auf der Straße, Leipzig 1921
- Ende gut - alles gut, Leipzig 1921
- Im Spukschloß Monbijou, Leipzig 1921
- Lebende Blumen, Leipzig 1921
- Halali!, Leipzig 1922
- Lichtfalter, Leipzig 1922
- Der fliegende Holländer, Leipzig 1925
- Erlöst, Leipzig 1926
- Illustrierte Romane und Novellen, 5 Folgen, Leipzig
[Bearbeiten] Literatur
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser, Teil B 1933, Seite 153, Verlag Justus Perthes, Gotha 1933
- Genealogisches Handbuch des Adels, Adelige Häuser A Band XX, Seite 160, Band 93 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1988,
- Neue Deutsche Biographie Band 4, Seite 651f.
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Nataly von Eschstruth im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Literaturliste im Online-Katalog der Staatsbibliothek zu Berlin
Personendaten | |
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NAME | Eschstruth, Nataly von |
ALTERNATIVNAMEN | Eschstruth, Natalie Auguste Karoline Amalie Hermine von ; Knobelsdorff-Brenkenhoff, Nataly von (verheiratete); Knobelsdorff-Brenkenhoff, Natalie Auguste Karoline Amalie Hermine von (verheiratete); Knobelsdorff-Brenkenhoff, Natalie von (verheiratete); Knobelsdorff, Natalie von (verheiratete) |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Schriftstellerin |
GEBURTSDATUM | 17. Mai 1860 |
GEBURTSORT | Hofgeismar |
STERBEDATUM | 1. Dezember 1939 |
STERBEORT | Schwerin |