National-Zeitung (19. Jh.)
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Die Berliner National-Zeitung war eine liberale deutsche Tageszeitung.
Gegründet am 1. April 1848 als Produkt der Märzrevolution gilt sie als eines der frühesten Beispiele der parteibezogenen Meinungspresse. Daß sie die Revolutionszeit überdauerte, verdankt die Nationalzeitung in erster Linie ihrer starken finanziellen Basis in Form einer Aktiengesellschaft mit einem Grundkapital von 10.000 Talern. Als erste Zeitung Berlin brachte sie zwei Ausgaben täglich heraus und galt 1850 mit etwa 10.000 Abonnenten als eine der auflagenstärksten Zeitungen der Reichshauptstadt. In diesem Jahr wurde sie durch den Verleger Bernhard Wolff käuflich erworben.
Unter Wolff, der auch Gründer des Wolff´schen Telegraphenbüros war, entwickelte sich die Nationalzeitung in den 1860er Jahren zum Hausblatt der Nationalliberalen Partei in Preußen. Zu ihren Autoren gehörten August Heinrich Hoffmann von Fallersleben, Julius Rodenberg und Dr. Franz Kugler, eine Neffe des Kunsthistorikers Franz Theodor Kugler. 1874 übernahm die Nationalzeitung die Spenersche Zeitung, eines der ältesten Blätter Berlins. Ein Jahr später trat der Politiker und Publizist Friedrich Dernburg an die Spitze der Chefredaktion.
Nach dem Tod von Bernhard Wolff im Mai 1879 ging sie in den Besitz von dessen Neffen Ferdinand Salomon über, der sie 1890 an eine von führenden Nationalliberalen gegründete Aktiengesellschaft verkaufte. Friedrich Dernburg wurde im gleichen Jahr durch den Rudolf von Bennigsen nahestehenden Siegfried Köbner abgelöst.
1910 wurde die Nationalzeitung nach einerm erneuten Besitzerwechsel in "8-Uhr-Abendblatt" umbenannt und der Erscheinungszeitpunkt auf den Abend verlegt. Sie war das erste Spätabendblatt der Hauptstadt. Im September 1938 wurde das Erscheinen eingestellt.
[Bearbeiten] Literatur
- Ernst Gerhard Friehe: Die Geschichte der Berliner 'National-Zeitung' in den Jahren 1848 bis 1878, Diss., Leipzig 1933
- Jürgen Kahl: National-Zeitung (1848-1938), in: Heinz-Dietrich Fischer (Hrsg.): Deutsche Zeitungen des 17. bis 20. Jahrhunderts, PUllach bei München 1972, S. 177-189
