Netzwerk für Demokratie und Courage
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Das Netzwerk für Demokratie und Courage e.V. (NDC) ist ein bundesweit agierendes Projekt. Mit emanzipatorischen, antirassistischen Bildungsangeboten für Jugendliche möchte das NDC eine demokratische Kultur und den Aufbau von zivilgesellschaftlichen Strukturen fördern und stärken. Das Netzwerk selber versteht sich als ein über Beteiligung definiertes Projekt.
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[Bearbeiten] Geschichte
Verwirklicht wurde das Projekt zuerst im Semperkreis als ein lockerer Zusammenschluss verschiedener Jugendorganisationen in Sachsen. Dazu zählen die DGB-Jugend, die Jusos, Naturfreundejugend, SJD - Die Falken sowie das Grüne Jugendbündnis. Daneben beteiligten sich von Beginn an zahlreiche Einzelpersonen.
Seit 1999 gibt es die Projekttage "Für Demokratie Courage zeigen", die das Hauptbildungsangebot des NDC darstellen. In einem ersten Seminar erarbeiteten 30 interessierte junge Leute drei unterschiedliche antirassistische Projekttage (PT A, B und C). Während der ersten Testphase im April 1999 wurden 55 Projekttage an verschiedenen sächsischen Schulen durchgeführt und erprobt.
Mittlerweile ist das Projekt gewachsen. Es sind viele weitere Partner dazu gekommen. Außerdem hat sich das Konzept des NDC in 9 Bundesländern und Frankreich etabliert. Die Bundesländer sind Baden-Württemberg, Berlin, Brandenburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen. Des weiteren wird das Projekttagsangebot regelmäßig überarbeitet und erweitert.
[Bearbeiten] Arbeitsweise
Die Projekttage werden von ehrenamtlichen MitarbeiterInnen durchgeführt, die eine einwöchige methodisch-didaktische und inhaltliche Ausbildung (Teamschulung) beim NDC absolviert haben. Bis zum heutigen Zeitpunkt wurde bereits ca. 900 jugendlichen MultiplikatorInnen der Inhalt der Projekttage und das gemeinsame Grundverständnis vermittelt.
Die ehrenamtlichen MitarbeiterInnen sind Lernende von inhaltlichen, methodischen und psychosozialen Prozessen in der politischen Bildungsarbeit und bringen gleichzeitig ihre unterschiedlichen Erfahrungen in das Projekt ein. Durch die Beteiligung wird die Motivation zu einem längerfristigen gesellschaftlichen Engagement gefördert.
Die hohen Qualitätsstandards des NDC beruhen auf Kenntnissen der Erziehungswissenschaft, der Sozialpädagogik und der Psychologie und den didaktisch-methodischen Fähigkeiten der Beteiligten. Regelmäßige Reflexion und inhaltliche methodische Weiterbildung sind grundsätzliche Arbeitsweise.
Darauf basierend führt das NDC Projekttage durch, die statt abstrakter Wissensvermittlung auf praktische Beteiligung setzen. So ist die Methodik der Projekttage darauf angelegt, die Lebenswelt der Jugendlichen mit einzubeziehen.
[Bearbeiten] Projekttage
Die Projektage werden in Schulen, Ausbildungsstätten etc. durchgeführt. Es werden zusammen mit den Jugendlichen verschiedene Aspekte von Demokratie, Mitbestimmung, Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Gewalt, Europa, Medien und Jugendkultur beleuchtet. Es wird versucht Widersprüche aufgezeigen und zum Nachdenken anzuregen, um gängigen Vorurteilen entgegenzutreten.
Die unterschiedlichen Projekttagskonzepte sind:
- Projekttag A "Schublade offen! Am Anfang war das Vorurteil" - Themen: Rassismus, Migration und couragiertes Handeln.
- Projekttag A plus "Wir können auch anders..." - Themen: Gleichberechtigung, Vielfalt....
- Projekttag B "I have a dream... - Utopien brauchen Mut" - Themen: Diskriminierung, Utopien und couragiertes Handeln
- Projekttag C "We are different" - Themen: Vielfalt von Jugendkulturen, Rechtsextremismus und Courage
- Projekttag DM "Demokratie und Mitbestimmung" - Themen: Demokratie, Mitbestimmung und Interessenvertretung
- Projekttag E "Europa" - Themen: Europa der Zukunft und individuelle Chancen
- Projekttag F für LehrerInnen, AusbilderInnen und MultiplikatorInnen der Jugendarbeit - Themen: Vorurteile, Diskriminierung, Rechtsextremismus und Handlungsoption
- Projekttag M "Der Information auf der Spur" - Themen: Funktion von Medien in unserer Demokratie, Kommunikationsstrukturen und alternative Medien.
[Bearbeiten] Ziele
Das Netzwerk für Demokratie und Courage verfolgt mit seiner Arbeit folgende Ziele:
- klar gegen rechte Meinungen auftreten
- Aufklärung leisten
- Menschen Mut machen, sich zu äußern
- Solidarität mit Opfern entwickeln
- Zivilcourage herausfordern
Diese Ziele versucht das NDC nicht nur durch die Projekttage umzusetzen, sondern auch durch Beteilung an antirassistischen Veranstaltungen und Aktionen und durch Zusammenarbeit und Austausch mit anderen Organisation (z.B.: Mobile BeratungsTeams, LOBBI e.V., Tolerantes Sachsen e.V. etc.)
[Bearbeiten] Kompetenzen des NDC
Die Projekttage werden flächendeckend an den verschiedensten Bildungseinrichtungen durchgeführt. Dadurch entsteht ein Wissenspool über die Realität an (Berufs-)Schulen. Der Ansatz Jugend für Jugend ist eine wichtiger Bestandteil der NDC-Bildungsarbeit, ebenso wie die Arbeit in gemischtgeschlechtlichen Teams mit abwechslungsreichen interaktiven Methoden. Durch diese Elemente gelingt es in den Projekttagen an den Lebenswelten der teilnehmenden Jugendlichen anzusetzen und deren Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit den Themen der Projekttage zu verstärken. Durch die beteiligungsorientierte Arbeit des NDC werden soziale Kompetenzen wie Empathiefähigkeit gefördert und Demokratie wird mit neuen Themen und Methoden zum greifbaren Erlebnis.
Mit den Projekttagen versucht das Netzwerk für Demokratie und Courage den Mut zum Antirassismus in einer von rechten Gedanken beeinflussten Alltagskultur zu bestärken. Das Ziel ist Zivilcourage bei jeder und jedem Einzelnen herauszufordern und Gegenkulturen zu rechtsextremen und diskriminierendem Denken und Handeln zu unterstützen.
Das Netzwerk ist eine gemeinsame Handlungsplattform. Es bündelt viele Menschen und Organisationen, deren vielfältiges Know-How, Ideen und Erfahrungen – das ist das Potential und die Kompetenz des NDC. Synergieeffekte entstehen durch intensive Zusammenarbeit.
