New Journalism
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Der New Journalism (dt. Neuer Journalismus) war ein Reportagestil, der um die Mitte der 1960er Jahre entstand. Er wich von der sonst üblichen journalistischen Praxis insofern ab, als die Autoren höchst subjektiv schrieben und stark auf literarische Stilmittel setzten.
Der Begriff New Journalism wurde geprägt von Tom Wolfe, der als Herausgeber der Anthologie The New Journalism (1973) in seinem Vorwort Eigenart und Bedeutung des neuen Stils definierte. Wesentliche Vertreter waren Hunter S. Thompson, Truman Capote und Norman Mailer. Dem New Journalism werden weiter zugerechnet: Gay Talese, Joe Eszterhas und George Plimpton.
Beeinflusst wurde die Richtung von der Literatur der Beat Generation. Inhaltlich wandten sich die Autoren Bereichen zu, die von anderen Journalisten vernachlässigt wurden, beispielsweise den neuen Subkulturen der Popmusik, der Drogenszene und verschiedenen Sportarten. Dazu kam eine Beschäftigung mit Politik, die in ihrer Radikalität stark von der sonstigen Politikberichterstattung abwich.
Für Tom Wolfe füllte der New Journalism eine Lücke, die sich aufgetan hatte, weil seiner Meinung nach Autoren der Hochliteratur sich zunehmend in unverständlicher Sprache auf rein formale Spielereien beschränkten und Alltagsstoffe entsprechend vernachlässigten. Der Journalismus andererseits, so Wolfe, habe sich in eine fade Objektivität zurückgezogen, die unter Fakten jedes Leben begrabe.
[Bearbeiten] Literatur
- Tom Wolfe, E.W. Johnson: The New Jounalism, 1973