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Nico Rost - Wikipedia

Nico Rost

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Nico Rost (* 21. Juni 1896 in Groningen; † 1. Februar 1967 in Amsterdam) war ein niederländischer Schriftsteller, Journalist und Antifaschist. Sein Roman „Goethe in Dachau“ wurde auch in Deutschland bekannt. Als Liebhaber der deutschen Literatur und Deutschlands war Nico Rost ein wichtiger Propagandist der Versöhnung zwischen den Niederlanden und Deutschland.


Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Jugend und seine Jahre in Deutschland

Nach einer nicht abgeschlossenen Schulausbildung am Praedinius Gymnasium in Groningen entfloh der junge Nico Rost seinem elterliches Haus um Schriftsteller zu werden. Seine ersten Arbeiten wurden schlecht aufgenommen und erst nach seiner Dienstzeit als Soldat konnte Rost von seinen Büchern leben. Zwischen 1923 und 1933 lebte er in Berlin, wo er als Übersetzer und als Korrespondent der Zeitung „Telegraaf“ und des Wochenblatts „De Groene Amsterdammer“ tätig war. In deutscher Sprache publizierte Rost das Monatsheft „Der Querschnitt“ (1923-1933).

Rost besuchte in diesen Jahren auch Moskau und Prag. Für das literarische Wochenblatt „Groot Nederland“ (niederländisch „Große Niederlande“) schrieb Rost Literaturkritiken. Er übersetzte Werke von Alfred Döblin, Lion Feuchtwanger, Ernst Toller, Joseph Roth, Gottfried Benn sowie Anna Seghers und machte die Werke dieser Schriftsteller in den Niederlanden bekannt. Rost besuchte auch die Sowjetunion und wurde Mitglied der KPD. Als Adolf Hitler die Macht übernahm, wurde Rost im Februar 1933 ins Konzentrationslager Oranienburg nördlich von Berlin, gebracht.

Als er nach drei Wochen wieder entlassen wurde, berichtete Rost in sein Buch „Brief uit een concentratiekamp“ (niederländisch „Bericht aus einem Konzentrationslager“) über seine Erlebnisse und suchte sich eine Wohnung in Brüssel. In diesem Jahr schrieb er auch seinen „Open brief aan Gottfried Benn“ (niederländisch: „Offener Brief an Gottfried Benn“, in: „Groot Nederland“ 1933). Von Brüssel fuhr er nach Spanien, wo er im Spanischen Bürgerkrieg auf Seiten der Regierung stand und gegen Franco kämpfte. Nach Francos Sieg fuhr er zurück nach Brüssel.

[Bearbeiten] Nico Rost im Zweiten Weltkrieg

Ein unbekannt gebliebener Häftling sah Nico Rost als einen „modernen Prometheus“.
Ein unbekannt gebliebener Häftling sah Nico Rost als einen „modernen Prometheus“.

Im Brüssel heiratete Nico Rost in Juli 1941 die Jüdin Edith Blumberg. Er war aktiv im Widerstand, wobei seine Taten meistens von literarischer Natur waren. So übersetzte er unter dem Pseudonym Abel Eppens die Werke von R.C. Bakhuizen van den Brink und Pieter Corneliszoon Hooft. Unter dem Namen N. de Praetere veröffentlichte er Gedichte vom deutschen Philosophen und Physiker Georg Christoph Lichtenberg. Dieser literarische Widerstand war in seinen Augen sehr wichtig, denn für Nico Rost war der Feder mächtiger als das Schwert. Den deutschen Behörden gefiel die Missachtung ihrer Zensur nicht; sie ließen Rost deswegen einsperren.

Nico Rost wurde verhaftet und zuerst nach Scheveningen gebracht. Später wurde er ins KZ Herzogenbusch und schließlich ins KZ Dachau verschleppt. Dort wurde Rost im Frühjahr 1945 von Amerikaner befreit. Rost hatte ein Abszess am Bein und wurde im Lazarett verpflegt. Dort konnte er so viele Bücher lesen, wie es ihm gefiel. Er las vor allem deutsche Klassiker wie Goethe.

[Bearbeiten] Nico Rost nach seiner Befreiung aus Dachau

„Die alte Erde steht noch, und der Himmel wölbt sich noch über mir“ waren die Worte Goethes die Rosts Überzeugung, dass Gefangenschaft und Nationalsozialismus vorübergehende Probleme waren, bestätigten. In seinem 1946 publizierten Tagebuch „Goethe in Dachau“ schrieb er über diesen Gedanken. Für ihm war die Kontinuität der deutschen Kultur wichtiger als die Nazi-Episode. Hassgefühle gegen Deutschland bestritt er damit, dass er auf die Größe der deutsche Literatur hinwies. Das Buch wurde gut verkauft und ins Deutsche und Tschechische übersetzt.

Nach seiner Befreiung haben Rost und seine Frau sich in Brüssel sesshaft gemacht. Er lebte wieder unter Schriftstellern und war befreundet mit Louis Paul Boon und Herman Teirlinck.

Nico Rost fand in den ersten Nachkriegsjahren in beiden deutschen Staaten ein freundliches und interessiertes Publikum. Er war in die Bundestepublik zwar erfolgreich, wurde als Kommunist aber vor allem in die DDR gefeiert. Auch in Ungarn und der Tschechoslowakei war er willkommen. Die Regierung in Ost-Berlin machte Nico Rost ein Angebot: Er sollte das literarisches Archiv der DDR in Wiepersdorf leiten und dort auch leben. Rost arbeitete in diesen Jahren an eine Biographie Otto Grotewohls und hat mit dem ersten Ministerpräsidenten der DDR manchmal geredet. Es kam zwischen den beiden aber zu Zerwürfnisse, denn der Künstler Rost war den Bürokraten zu verwirrt. Später kam es zwischen dem immer mehr auf eigenen Kurs gehenden neuen deutschen Staat und Nico Rost, der am Deutschland, wie er es kannte hing, zu einem Bruch.

Nico Rost wurde von der Niederländischen Kommunistischen Partei (CPN), die vom Stalinisten Paul de Groot geführt wurde, als Mitglied gestrichen, denn er war dem autoritären Parteiführer nicht sympathisch. Als dies in Ost-Berlin bekannt wurde, wurde Rost ausgewiesen. Zurück in den Niederlanden wurde er aktiv in einer unbedeutenden kleinen Partei die sich „Socialistische Werkers Partij“ (Deutsch: „Sozialistische Arbeiter Partei“) nannte.

Mitte der fünfziger Jahre war Rost noch einige Zeit voller Hoffnung, dass es in Polen unter Władysław Gomułka zu einem erfolgreichen sozialistischen Experiment kommen konnte. Da er im Osten Deutschlands Persona non grata war, wurde er jetzt in der Bundesrepublik wieder besonders willkommen geheißen.

In dem Buch „De vrienden van mijn vader“ (deutsch „Die Freunde meines Vaters“) (1955) überlieferte Rost uns ein sehr empfindliches Porträt der Juden, die im Groninger Judenviertel um die Folkingestraat gelebt haben. Das Buch ist ein Monument für diese fast ohne Ausnahme ermordeten Menschen und erzählt ihr alltägliches Leben, ihren Armut, Frömmigkeit und Sinn für Studien und Unterricht. In den Nachkriegsjahren setzte sich der engagierte Antifaschist Rost auch für die Anerkennung der Zigeunervölker Roma und Sinti als Kriegsopfer ein.

Nico Rost lebte von seiner Feder, darum schrieb er auch Dutzende von humorvollen oder informierende Beiträge in Prospekten und Vereinszeitungen. Dazu kamen die Aufträge seitens der Fremdenverkehrszentralen. Er wurde auch für seine Ansprachen und Vorlesungen bezahlt.

Nico Rost war Mitglied sowohl im Niederländischen als auch im Internationalen Dachau-Komitee und nahm mit anderen die Initiative, um aus dem KZ Dachau eine Gedenkstätte zu machen.

Nach 1955 hat Nico Rost nur noch wenig publiziert. Im Jahre 1958 wurde er für sein ganzes literarisches Schaffen mit dem Marianne Philips-Preis, der mit fünfhundert Gulden dotiert war, ausgezeichnet. Den „Kulturpreis der Provinz Groningen“ (1966) konnte Rost, der während seines Lebens nicht mit Literaraturpreisen überhäuft wurde, nicht mehr in Empfang nehmen. Dass ihm zu Ehren im Juni 1966 in Israel einen Baum gepflanzt wurde, darf auch als eine Anerkennung seines Lebens und Schaffens betrachtet werden.

[Bearbeiten] Die literarische Nachlassenschaft

Bücher

  • „Het troostelooze“. Met een voorrede van Ellen Forest (Baarn: Hollandia-Drukkerij, 1918).
  • „Groote dichters van den laatsten tijd“ (1921).
  • „Kunst en cultuur in Sovjet Rusland“ (Amsterdam: Querido, 1924).
  • „Het nieuwe tooneel in het nieuwe Rusland“ (Arnhem: Van Loghum Slaterus, 1927)
  • „Levensberichten“ (Den Haag: De Baanbreker- Servire, 1931).Een serie biografische schetsen
  • „Van het Spaanse vrijheidsfront. Een reportage.“ Met een voorwoord van Louis de Brouckère (Amsterdam: Pegasus, 1937).
  • „Het geval Jef Last. Over fascisme en trotzkisme“ (Amsterdam: Pegasus, 1938).
  • „Goethe in Dachau. Literatuur en werkelijkheid“ (Amsterdam: L.J. Veen’s Uitgeversmaatschappij, 1946). Integraal op [1] gepubliceerd.
  • „Nog draaft Beyaard. Een Ardennenboek“ (Amsterdam-Antwerpen: De Wereldbibiotheek, z.j. [1954])
  • „Reisdagboek uit de Krimpenerwaard“ (Rotterdam: Ad. Donker, z.j. [1954]).
  • „De vrienden van mijn vader“ (eerste druk: Assen: Van Gorcum, 1956) met enkele tekeningen van het joodse leven in Groningen door Lies Veenhoven.
  • „Veranderd klimaat in Polen“. Een reisbericht (Assen: Van Gorcum, z.j. [1957]).
  • „Ook dat is Brussel“. „Appreciaties en herinneringen“ (Assen: Van Gorcum, 1958).
  • „Daar gaat een Dominee voorbij“. De redactie van deze bundel deed Rost samen met Ds.J.J.Buskes.(Amsterdam 1965)
  • „Tegenover de anderen“. Eerste bundel verhalen en reportages (Den Haag: Kruseman, 1966).

In Zeitschriften

  • diverse artikelen in het Duitse culturele maandblad „Der Querschnitt“ (1923-1933).
  • „De Trotzki-crisis“ in het „Haagsch Maandblad“, februari 1925.
  • „Brief uit een concentratiekamp“, in: „Links Richten. Maandblad van het arbeiders-schrijvers- collectief links richten“, nr. 8, antifascistennummer, 1 mei 1933.
  • „Ik was weer in Dachau“. Brochure met een inleiding van J.J. Buskes (z.pl., Uitgave van het Internationaal Dachau Comité, 1956).
  • „Sprookjes van Grimm“ in twee delen samengesteld en vertaald door Nico Rost Uitgeverij Prisma 1956.
  • „Wissen Sie noch, Herr Hinkel?“ Een artikel in „Der Ausweg“. Jüdische Zeitung für Aufklärung und Abwehr, januari 1964
  • „Mijn ontmoetingen met Gottfried Benn“ in „De nieuwe stem“, maandblad voor cultuur en politiek,(Mei 1964), afl. 5
  • Diverse artikelen in „Buiten de perken“, het orgaan van de Socialistische Werkers Partij.

Unter dem Pseudonym „W. van Elhorst“ erschienen aus seiner Hand

  • „Joseph Roth“ een artikel in „Kroniek van Hedendaagsche Kunst en Kultuur“ deel 4 (1939)
  • „Kroniek achter prikkeldraad“ in „Kroniek van Kunst en Kultuur“ nummer 5 (1940) Een artikel over de naar Zuid-Frankrijk uitgeweken Spaanse kunstenaars.

Über Nico Rost:

  • Hans Olink: „Nico Rost, de man die van Duitsland hield“ (Amsterdam: Nijgh en Van Ditmar, 1997). Biografie van Nico Rost
  • K. ter Laan: Letterkundig woordenboek voor Noord en Zuid (1941)
  • G.J. van Bork en P.J. Verkruijsse: De Nederlandse en Vlaamse auteurs. (1985)
  • Ab Visser: „Open brief aan Nico Rost“, Het Literaire Café. Bunnik Sjaalmanpers Utrecht 1986.
  • Jac Wallage: „Een inleiding over Nico Rost“ uitgesproken bij de presentatie van de biografische schets van Nico Rost door Hans Olink op 6 september 1997 in de Openbare Bibliotheek te Groningen. Uitgave van Boekhandel Godert Walter Groningen 1997.
  • „Verrek, waar is Berlijn gebleven?“ Nederlandse schrijvers en hun kunstbroeders in Berlijn 1918-1945. August Hans den Boef en Sjoerd Faassen. Schrijversprentenboek, Amsterdam 2002.

[Bearbeiten] Weblinks

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