Oberster Rat für die Islamische Revolution im Irak
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Der Oberste Rat für die Islamische Revolution im Irak (arabisch المجلس الأعلى للثورة الإسلامية في العراق al-Madschlis al-aʿlā lith-thaura l-islāmiyya fil-ʿIrāq) ist eine irakische Partei. In Presse und Rundfunk wird als Abkürzung häufig das Akronym SCIRI verwendet, welches die Abkürzung der englischen Übersetzung ist (Supreme Council for the Islamic Revolution in Iraq), die deutsche Abkürzung lautet ORIRI. Der SCIRI ist eine schiitische Partei und das größte Mitglied der Vereinigten Irakischen Allianz (United Iraqi Alliance [UIA]), einem großen, überwiegend schiitischen Parteienbündnis, das zur irakischen Wahl am 30. Januar 2005 antrat. Dabei errang die UIA ca. 4 Millionen Stimmen (48,1 % der abgegebenen Stimmen) und war somit klarer Wahlsieger.
Der SCIRI wurde 1982 von Großajatollah Muhammad Baqir al-Hakim gegründet und von ihm geführt. Das Hauptziel war der Sturz Saddam Husseins. Die Partei hatte während des Iran-Irak-Krieges ihren Hauptsitz in Teheran und wurde vom Iran als Regierung der "Islamischen Republik Irak" anerkannt. Der SCIRI befürwortete, ähnlich wie Ajatollah Ruhollah Chomeini, einen Gottesstaat, in dem die Macht in der Hand religiöser Gelehrter liegt; dies stand im Gegensatz zu der Staatsvorstellung der anderen großen schiitischen Partei Dawa, welche sich einen Staat wünschte, in dem das Volk die Macht hat.
Nach Saddam Husseins Sturz im Jahre 2003 arbeitete der SCIRI eng mit anderen schiitischen Parteien zusammen. Die Parteiführer legten einige ihrer alten Überzeugungen ab und bekannten sich zur Demokratie.
Am 29. August 2003 wurde der Führer der Partei Muhammad Baqir al-Hakim durch eine Autobombe vor der Imam-Ali-Moschee in Nadschaf getötet. Daraufhin übernahm sein Bruder Ajatollah Abd al-Aziz al-Hakim die Führung der Partei.
Der bewaffnete Arm der Partei ist die Badr-Organization, der schätzungsweise zwischen 4.000 und 10.000 Männer angehören.
Einige wichtige Mitglieder der Partei sind unter anderem
- der stellvertretende Präsident des Irak Adil Abd al-Mahdi,
- der Finanzminister und ehemalige sehr umstrittene Innenminister der irakischen Regierung Bayan Baqir Sulagh, auch Bayan Jabr genannt,
- der Vorsitzende der Kommission für eine neue irakische Verfassung Hummam Hammudi und
- der ehemalige stellvertretende Außenminister Hamad al-Bayati.
[Bearbeiten] Literatur
Hafez, Kai/Schäbler, Birgit (Hrsg.): Der Irak: Land zwischen Krieg und Frieden. Heidelberg 2003.
Ibrahim, Ferhad: Konfessionalismus und Politik in der arabischen Welt: die Schiiten im Irak. Münster 1997.
[Bearbeiten] Weblink
[[1]] – Netzauftritt der Organisation