Order of Merit
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Der Order of Merit ist ein britischer Orden. Er wurde 1902 von König Edward VII. ins Leben gerufen, um Persönlichkeiten zu ehren, die herausragende Leistungen beim Militär, in Wissenschaft, Kunst, Literatur oder auf anderen Gebieten erbracht haben.
Die Entscheidung über die Ordensverleihung trifft ausschließlich der Monarch, eines Vorschlags des Premierministers bedarf es nicht. Der Orden, der nur eine Klasse hat, ist in eine zivile und eine militärische Abteilung unterteilt; die Zahl der Mitglieder ist für beide Abteilungen zusammen auf 24 zuzüglich des Königs bzw. der Königin beschränkt. Der bislang letzte Ordensträger der militärischen Abteilung war Lord Louis Mountbatten († 1979). Der Orden kann ehrenhalber auch an ausländische Personen verliehen werden; sie werden zur Höchstzahl nicht mitgezählt. Ausländische Träger des Ordens waren bzw. sind u. a. Albert Schweitzer, Dwight D. Eisenhower, Mutter Teresa und Nelson Mandela. Der Orden konnte von Anfang an auch an Frauen verliehen werden, Florence Nightingale war 1907 die erste Ordensträgerin.
Mit der Verleihung des Order of Merit wird der Geehrte nicht zum Ritter geschlagen, darf sich also nicht Sir nennen. Er ist aber befugt, seinem Namen die Buchstaben 'OM' ( sog. post nominals) nachzustellen.
Das Ordenszeichen ist ein rotes, blau umrandetes Kreuz, überragt von einer goldenen Krone. In der Mitte befinden sich auf blauem Email, umgeben von einem Lorbeerkranz, die in goldenen Buchstaben geschriebenen Worte For Merit. Beim Abzeichen für die militärische Abteilung befinden sich zusätzlich gekreuzte Schwerter in der Mitte. Das Ordensband ist in blau und rot gehalten.
[Bearbeiten] Bekannte frühere Ordenträger
- Joseph Lister, Vater der antiseptischen Chirurgie
- Henry Moore, Bildhauer und Maler
- T. S. Eliot, Lyriker, Dramatiker, Literaturnobelpreisträger
- Ralph Vaughan Williams, Komponist und Dirigent
- Benjamin Britten, Komponist
- Ted Hughes, Dichter und Schriftsteller
- Winston Churchill, Premierminister
- Bertrand Russell, Mathematiker
- Clement Attlee, Premierminister
- Robert Baden-Powell, Begründer der Pfadfinderbewegung
- Douglas Haig, Generalfeldmarschall
- Horatio Herbert Kitchener, Feldmarschall
- Geoffrey de Havilland, Flugpionier und Konstrukteur
- Isaiah Berlin, Philosoph
- Cicely Saunders, Ärztin
- David Lloyd George, Politiker, Finanzminister
- Ernst H. Gombrich, Kunsthistoriker
- Joseph John Thomson, engl. Physiker, Entdecker des Elektrons
- Ernest Rutherford, neuseeländischer Atomphysiker und Nobelpreisträger der Chemie
- Bob Marley, Reggaemusiker
- Florence Nightingale, Begründerin der modernen Krankenpflege
[Bearbeiten] Aktuelle Mitglieder
- Vorsitz: Elisabeth II.
- Mitglieder:
- Philip Mountbatten, Herzog von Edinburgh (1968)
- Owen Chadwick (1983), Theologe
- Andrew Huxley (1983), Biophysiker
- Frederick Sanger (1986), Biochemiker
- Margaret Thatcher (1990), frühere Premierministerin
- Joan Sutherland (1991), Opernsängerin
- Michael Francis Atiyah (1992), Mathematiker
- Lucian Freud (1993), Maler
- Aaron Klug (1995), Biochemiker
- Norman Foster (1997), Architekt
- Denis Eric Rooke (1997), Unternehmer
- James W. Black (2000), Pharmakologe
- Anthony Caro (2000), Künstler
- Roger Penrose (2000), Mathematiker
- Tom Stoppard (2000), Autor
- Charles Mountbatten-Windsor, Prince of Wales (2002)
- Robert May (2002), Zoologe, Präsident der Royal Society
- Jacob Rothschild (2002), Bankier
- Betty Boothroyd (2005), früher Speaker des House of Commons
- David Attenborough (2005), Regisseur
- Michael Howard (2005), Militärhistoriker
- Ehrenmitglied:
- Nelson Mandela (1995)
Zur Zeit gibt es nur 21 ordentliche Ordensmitglieder, nachdem im Juli 2005 Cicely Saunders, die Gründerin der Hospizbewegung, verstorben ist.