Pellegrino Rossi
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Pellegrino Luigi Edoardo Rossi (* 13. Juli 1787 in Carrara; † 15. November 1848 in Rom) war ein italienischer Jurist, Nationalökonom, Diplomat und Politiker, der 1848 als Premierminister des Papstes Pius IX. in Rom ermordet wurde.
Rossi hatte Jura studiert und lehrte zunächst Strafrecht an der Universität von Bologna, als er unter Joachim Murat Generalkommissar für die besetzten Provinzen zwischen Tronto und Po wurde.
Nach dessen Niedergang musste Rossi 1816 Italien verlassen und ging nach Genf, wo er ab 1819 Römisches Recht lehrte. Seit 1820 Mitglied des Rates, wurde er 1832 als Gesandter zur Tagsatzung geschickt, wo er Berichterstatter für die Revisionskommission des schweizer Bundesvertrages wurde. Dabei arbeitete er den von der Tagsatzung 1832 angenommenen, unter dem Namen „Pacte Rossi“ bekannten Entwurf einer neuen Verfassung aus (vgl. Bundesverfassung).
Von der Tagsatzung zur Regelung des polnischen Emigrantenwesens nach Paris gesandt, wurde er eingeladen, ab 1833 als Nachfolger von Jean-Baptiste Say am Collège de France Politische Ökonomie zu lehren. An der Sorbonne lehrte er seit 1834 Verfassungsrecht, wurde außerdem Mitglied der 1832 gegründeten Académie des sciences morales et politiques. 1839 zum Pair von Frankreich erhoben, legte er seine Lehrämter nieder und trat 1840 in den Staatsrat ein, wo er sich mit dem Unterrichtswesen und später mit auswärtigen Angelegenheiten beschäftigte.
1845 als außerordentlicher Gesandter Frankreichs zum Heiligen Stuhl nach zum Rom entsandt, erhielt er im Mai 1846 den Rang eines Botschafters beim Vatikan und wurde zum französischen Grafen ernannt. An den Reformbestrebungen Pius IX., dessen Wahl er gefördert hatte, nahm er bedeutenden Anteil. Nach der Februarrevolution 1848 wurde er seiner Stellung als französischer Botschafter enthoben.
Nachdem er, den nationalen Bestrebungen Italiens lebhaft zugeneigt, in Bologna zum Deputierten gewählt worden war, übernahm er nach dem Sturz Mamianis am 14. September desselben Jahres in dem neugebildeten päpstlichen Kabinett das Ministerium für Inneres sowie provisorisch die Bereiche Polizei und Finanzen. Mit dieser zentralen Stellung als Premierminister erhielt er die schwierige Aufgabe, die päpstliche Herrschaft mit den liberalen Forderungen zu versöhnen.
Zwei Monate später, am 15. November 1848, wurde Rossi bei der Eröffnung der Deputiertenkammer auf der Freitreppe des Palastes der Cancellaria von Santo Costantini ermordet. Das Attentat war das Signal zum Ausbruch der Revolution im Kirchenstaat, welcher am 23. November die Flucht des Papstes folgte. Der politische Mord löste einen Sturm der Empörung aus, insbesondere unter den Konservativen ganz Europas.
[Bearbeiten] Werke
- „Traité du droit pénal” (Par. 1829; 4. Aufl. 1872, 2 Bde.)
- „Traité de droit constitutionnel francais“ (das. 1836; 2. Aufl. 1877, 2 Bde.)
- „Cours d'économie politique“ (das. 1839–41, 2 Bde.; 4. Aufl. 1865)
[Bearbeiten] Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Rossi, Pellegrino Luigi Edoardo |
ALTERNATIVNAMEN | Rossi, Pellegrino Luigi Odoardo, De Rossi, Pellegrino |
KURZBESCHREIBUNG | Premierminister von Papst Pius IX. |
GEBURTSDATUM | 13. Juli 1787 |
GEBURTSORT | Carrara |
STERBEDATUM | 15. November 1848 |
STERBEORT | Rom |