Portal tomb
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Auf Portal tombs beziehen die meisten Leute völlig zu Unrecht den Begriff Dolmen, Tisch aus Stein oder Druiden-Altar. Sie werden Portalgräber genannt, weil zwei aufrecht stehende Steine, die von der Höhe her zusammenpassen, die Vorderseite ihrer Kammer bilden und gemeinsam mit dem zum Teil gewaltigen Deckstein (Browneshill Co. Carlow, 100 t) scheinbar einen Türrahmen in Trilithenform bilden. Sie kommen sowohl im Osten Irlands (Legananny County Down, Proleek County Louth) als auch in Cornwall und Wales (Pentre Ifan) vor. In Cornwall werden diese Formationen Quoit genannt. Der bekannteste unter ihnen ist der Lanyon Quoit.
Portal tombs sind die plakativste Form einer Megalithanlage. Meist ruht auf den Portalsteinen und den niedrigeren hinteren Tragsteinen nur ein einzelner großer um etwa 20 Grad geneigter Deckstein. Eine Neigung (allerdings in die Gegenrichtung) zeigen auch einige bretonische Dolmen (Kercadoret im Morbihan) und fast alle portugiesischen Antas. Die Portalsteine können bis zu 3,5 m hoch sein. Wenn sich diese Höhe mit einem dicken Deckstein verband, so ist die Anlage über 5 m hoch und stellt ein besonders imposantes Monument (Goward Co. Down) dar. Mitunter sind es aber zwei Decksteine, die z. B. Knockeen (im Co. Waterford) eine gestufte Deckenform bilden. Ursprünglich in einen Hügel integriert, stehen sie heute frei. Lediglich die Spuren des Hügels sind manchmal noch zu erkennen. Ganz selten haben alle (drei oder mehr) Tragsteine die gleiche Höhe und die charakteristische Neigung der Kammeroberseite wird vom Profil des Decksteins geschaffen, wie bei Glendruid (auch Brenanstown genannt), im Co. Dublin.
Manchmal gibt es noch den Türstein, der einst den Zugang blockierte. Türsteine sind halbhoch, dreiviertelhoch oder sie haben die volle Höhe. Alle Portal tombs hatten ursprünglich diese Türtafeln, die aber später entfernt wurden. Lange galten Sie eine späte bzw. letzte Form der Megalithanlage. Heute gilt diese Ansicht aufgrund der jüngeren Forschungen von F. Lynch (1976) in Wales als überholt.
Siehe auch: Britische Megalithik
[Bearbeiten] Literatur
- Elizabeth S. Twohig: Irish Megalithic tombs, Shire Archaeology, Aylesbury 1990, ISBN 0-7478-0094-4
- Jürgen E. Walkowitz: Das Megalithsyndrom. Europäische Kultplätze der Steinzeit 2003, ISBN 3-930036-70-3