Remote Viewing
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Remote Viewing (Fernwahrnehmung) ist die Fähigkeit Orte, Ereignisse und Personen unabhängig von Raum und Zeit mit Hilfe des Unterbewußtseins zu beschreiben. Der Begriff wurde von Ingo Swann, Dr. Karlis Osis und Dr. Gertrude Schmeidler während ihrer ersten erfolgreichen Versuche am ASPR (The American Society for Psychical Research) im Jahre 1971 geprägt.
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[Bearbeiten] Anwendungsgebiete
Remote Viewing soll zur Lösung von Problemen dienen, bei denen andere Verfahren nicht oder nur unter schwer zugänglichen Wegen erfolgreich sind. Anwendungsgebiete sind das Auffinden von versteckten oder verschwundenen Gegenständen oder Personen, Entwicklung eines optimalen Trendverlaufs für zukünftige Ereignisse, Identifizierung unbekannter Strukturen und eine Personenanalyse.
[Bearbeiten] Vorgehensweise
Drei Personen sind an einer Sitzung beteiligt: Aufgabensteller (Tasker), Beobachter (Monitor) und Viewer. Der Aufgabensteller wählt ein zufällig ausgewähltes Ziel aus (z.B. ein Foto), steckt dieses in einen neutralen Umschlag und markiert diesen mit einer zufälligen acht- bis zwölfstelligen Zahl. Der Beobachter übergibt dem Viewer die Nummer des Umschlages. Aufgabe des Viewers ist es, das ihm unbekannte Ziel in Form von sensorischen und bildhaften Informationen zu beschreiben.
Beim Controlled Remote Viewing (CRV) arbeitet der Viewer ein streng vorgegebenes "Protokoll" ab, um die gewünschten Informationen zu ermitteln. Erweiterte Methoden des Remote Viewings (ERV) setzen einen veränderten Bewusstseinszustand des Viewers. Der Beobachter muss in diesem Fall den Viewer beim Abarbeiten seiner Methode unterstützen, da dieser nur erschwert analytische Aufgaben bewältigen kann. Hierbei ist zu beachten, daß der Beobachter keine Kenntnis vom Ziel besitzt, um eine Einflußnahme auf den Viewer auszuschließen (Doppelblind Versuch).
Spezielle Varianten der Vorgehensweise existieren zur Durchführung von Experimenten, die sich auf geographische Orte als Ziel beziehen (Coordinate Remote Viewing) oder für Ziele, die nur mit Hilfe von Umschreibungen darstellbar sind (Associative Remote Viewing).
Nach der Sitzung verfaßt der Viewer eine Zusammenfassung und Kurzanalyse der gewonnenen Daten. Diese wird später mit dem Ziel verglichen. Die Bewertung der Übereinstimmungen erfolgt nach subjektiven Kriterien.
[Bearbeiten] Entwicklungsgeschichte
Remote Viewing wurde zwischen 1971 – 1972 am ASPR (The American Society for Psychical Research) unter Anleitung von Dr. Karlis Osis und Dr. Gertrude Schmeidler definiert und zwischen 1972 - 1983 am SRI (Stanford Research Institute) unter Zuhilfenahme natürlich begabter Medien unter Anleitung von Dr. Harold E. Putthof (Ph.D.) und Dr. Russel Targ (Ph.D.) entwickelt.
Ingo Swann war einer dieser natürlich begabten Menschen, die Haupttriebskraft hinter der Entwicklung von Remote Viewing. Durch Beobachtung seiner eigenen natürlichen PSI-Fähigkeiten gelang es ihm, richtige Informationen (Signale) von falschen (Rauschen) zu unterscheiden und so das Signal-Rausch Verhältnis in den Wahrnehmungen von 22- auf bis zu 80% zu erhöhen. Vor dem Training zufällig ausgewählte Probanden wiesen eine "Genauigkeit" von durchschnittlich 22% in der Beschreibung ihrer Wahrnehmungen eines Zieles auf. Nach dem Training waren es zwischen 66 - 80% Genauigkeit. So gelangte man zu der Ansicht, daß jeder Mensch PSI-Fähigkeiten besitze, diese aber mangels Training nicht ausgebildet genug sind einen genügend großen Teil im Alltagsbewußtsein einzunehmen um bewußt wahrgenommen zu werden.
Nach den ersten erfolgreichen Versuchen interessierte sich die CIA (Central Intelligence Agency) für Remote Viewing und sponsorte ein dreijähriges Projekt zur weiteren Erforschung und Entwicklung einer Methode die jeden dazu befähigen sollte, Fernwahrnehmungen durchzuführen. In diesem Projekt, das zwischen 1981 – 1983 am SRI (der zweitgrößten Denkfabrik in den USA) stattfand, wurde die CRV (Co-ordinate Remote Viewing) Methode von Ingo Swann entwickelt. Nach dem Ende des Projektes wurden fünf vom CIA ausgewählte US-Millitärangehörige von Ingo Swann in der CRV Methode zwei Jahre lang ausgebildet, um danach in einer geheimen Spezialeinheit in Fort Meade unter dem Projektnamen Center Lane unter Aufsicht der US-Armee für verschiedene Geheimdienste Auftragsarbeiten durchzuführen. Der Kolumnist Jack Anderson schrieb 1984 einen Artikel über dieses geheime Projekt, wodurch es an die Öffentlichkeit gelang. Das Projekt wurde danach für nicht erfolgreich befunden und offiziell eingestellt, doch im geheimen wurde die Einheit 1985 der DIA (Defense Intelligence Agency) überstellt und mit dem neuen Projektnamen Sun Streak fortgeführt. Anfang 1991 wurde das Projekt von der DIA dem Privatunternehmen SAIC (Science Applications International Corporation) unter Leitung von Dr. Edwin May (Ph.D.) überstellt und dort unter dem Namen Star Gate weitergeführt. Zu dieser Zeit waren aber alle zuvor in der CRV Methode ausgebildeten Remote Viewer bereits im Ruhestand, so dass Star Gate nur noch mithilfe von Tarotkartenlegern und Wahrsagern betrieben wurde. 1995 kam Star Gate durch Journalisten an die Öffentlichkeit und wurde daraufhin der CIA überstellt, die das AIR (American Institutes for Research) beauftragte, eine unabhängige Untersuchung durchzuführen und das Projekt nach seiner Effektivität für den Geheimdienst zu beurteilen. Daraus entstand der AIR-Report der zu der Ansicht gelangte, die in Projekt Star Gate angewandten Methoden wären nicht erfolgreich genug, um für den Geheimdienst von nutzen zu sein und bescheinigte dem Projekt einen kompletten Mißerfolg. Ob es ein neues Projekt gab und die PSI-Einheit an anderer Stelle unter anderer Leitung fortgeführt wurde, ist bis heute nicht bestätigt.
Über eine Periode von mehr als 20 Jahren wurden 20 Millionen Dollar vom amerikanischen Geheimdienst insgesamt in alle Projekte investiert, 11 Millionen Dollar allein in den Jahren 1985 – 1990. Über 40 Personen waren dabei in verschiedenen Positionen tätig, 23 davon waren Remote Viewer.
Als gegen Ende der 1980er Jahre absehbar war, daß das Projekt Sun Streak aufgrund von Mißmanagement, schlechter Moral und Erfolgslosigkeit neu strukturiert werden würde, gründeten Major Edward A. Dames (ret.), ein in der CRV Methode ausgebildeter Viewer, und Major General Albert N. Stubblebine (ret.), der damalige Kommandeur der PSI-Einheit in Fort Meade, die Firma PSI-Tech, um Auftragsarbeiten mit Remote Viewing dem Privatsektor anzubieten. Es wurden eine Reihe ehemaliger, in der CRV Methode ausgebildeter Viewer engagiert, die aber nach wenigen Jahren aufgrund schlechter Arbeitsbedingungen kündigten und ihre eigenen Firmen gründeten, um Trainingskurse anzubieten.
Durch den Eintritt von Remote Viewing in den Privatsektor wurden Änderungen an der original entwickelten CRV-Methode durchgeführt, wodurch es zu verschiedenen Derivaten kam (TRV, SRV, TDS etc). Insbesondere wurde Remote Viewing durch Major Edward A. Dames (ret.) in der breiten Öffentlichkeit bekannt, der aber leider durch viele angekündigte Katastrophenszenarien, die allesamt nicht eintraten, ein eher schlechtes Licht auf sich und Remote Viewing lenkte.
[Bearbeiten] Remote Viewing in Deutschland
1996 ließen sich die ersten Deutschen in Amerika an der Firma PSI-Tech von Major Edward A. Dames (ret.) persönlich in der TRV (Technical Remote Viewing) Methode ausbilden und brachten sie auf diese Weise nach Deutschland. Hier wurden danach auch Trainingskurse für die TRV Methode in deutsch angeboten sowie das englischsprachige Protokoll ins deutsche übersetzt.
[Bearbeiten] Kritik
Da es prinzipiell nicht möglich ist, einheitliche objektive Kriterien für die "Übereinstimmung" zwischen "gesehener" Information und vorgegebenem Ziel festzulegen, sind die gemachten Prozentangaben zur "Trefferquote" aussagelos und die Ergebnisse entziehen sich einer wissenschaflichen Nachprüfung.
[Bearbeiten] Weblinks
[Bearbeiten] Quellen
http://www.fas.org/irp/program/collect/stargate.htm
http://www.biomindsuperpowers.com/Pages/2.html (Remote Viewing - The Real Story)
http://www.remoteviewed.com/remote_viewing_history_military.htm (Deklassifizierte Dokumente)