Rohrleitung
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Großteils isolierte Rohrleitungen in einem Heizungskeller
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[Bearbeiten] Grundlagen
Rohrleitungen sind zur Durchleitung von Fluiden bestimmte Leitungsbauteile, die für den Einbau in ein System miteinander verbunden sind. Zu Rohrleitungen zählen insbesondere Rohre, Rohrformteile, Ausrüstungsteile, Ausdehnungsstücke, Schlauchleitungen, Armaturen, Dichtungen, Verbindungselementen wie Flansche, Fittinge, Verschraubungen oder Muffen. Im weiteren Sinne gehören auch noch Pumpen und Rohrunterstützungen zu dieser Zusammenstellung. Diese Einzelteile unterliegen häufig der Normung. So ist es möglich, eine Rohrleitung wie aus einem Baukasten zusammenstellen zu können. Einzelne Rohrleitungen können zu ganzen Netzen zusammengestellt werden, die einzelnen Netzteile werden gegeneinander durch Erstabsperrungen abgesichert.
Rohrleitungen werden in der Nennweite von wenigen Millimetern bis zu einigen Metern ausgeführt und können im Falle einer Pipeline die Länge von Tausenden von Kilometern erreichen. Die Nenndruckstufen können bis zu einigen hundert bar erreichen. Hydraulikrohre haben Außendurchmesser zwischen 4 und 80 mm und sind für Berechnungsdrücke zwischen 120 und 750 bar ausgelegt (nach DIN 2413 für Werkstoff St. 37.4). Die Wahl der Werkstoffe einer Rohrleitung richtet sich nach statischen und dynamischen Belastungen (z. B.: Nenndruckstufe, Verkehrslasten, Erddrücke, Drücke von innen oder außen, Druckstoß), mechanischen Beanspruchungen (beispielsweise Fließgeschwindigkeiten, Geschiebestoffe), korrosiver Beanspruchung sowie Art und Temperatur des zu transportierenden Fluids.
Bestimmte konstruktive Festlegungen für Rohrleitungen wie Nenndruckstufe, Werkstoffe, Flanschausführungen, Dichtungen usw. werden in sogenannte Rohrklassen definiert.
Je nach Temperatur des zu transportierenden Fluides oder Umgebungstemperatur kann eine Wärmeisolierung, Kälteisolierung oder eine Rohrbegleitheizung oder -kühlung der Rohrleitung erforderlich sein.
Rohrleitungen mit einem zulässigen inneren Betriebsdruck von über 0,5 bar sind gemäß der Druckgeräterichtlinie 97/23/EG ein "Druckgerät" und dürfen nur in Übereinstimmung mit dieser Richtlinie in Verkehr gebracht werden.
[Bearbeiten] Planungsunterlagen
Bei der Konstruktion, Planung und dem Bau von Rohrleitungen in Großanlagen wie Kraftwerken, Raffinerien und Produktionsstätten der chemischen Industrie laufen die einzelnen Planungsschritte mit der Erstellung der folgenden Planungsmittel ab:
- Das Grundfließbild
- Das Verfahrensfließbild
- Das Rohrleitungs- und Instrumentierungsfließbild
- Der Aufstellungs- und der Rohrleitungsplan
- Die Rohrleitungsisometrie mit den zugehörigen Stücklisten
- Weitere Prüfpläne und Qualitätssicherungspläne
Mit Hilfe dieser Planungsunterlagen ist es möglich, ein von Rohrleitungen bestimmtes Gebilde wie beispielsweise ein Großkraftwerk zu planen und zu bauen.
[Bearbeiten] Rohrleitungen aus Kunststoffen
In den vergangen Jahren haben Rohrleitungen aus Kunststoffen zunehmend an Bedeutung gewonnen. Sie sind mittlerweile mit 54 % Marktanteil und einem Volumen von 2.500.000 Tonnen/Jahr die wichtigsten Werkstoffe für Rohrsysteme in Europa. Am häufigsten werden Systeme aus Polyethylen (PE), vernetztem Polyethylen (PEX), Polypropylen (PP) und Polyvinylchlorid (PVC) in den Bereichen Wasserversorung, Gasversorgung, Abwasserentsorgung und Industrierohrleitungen eingesetzt.
Auch für die kommenden Jahre wird für Rohrsysteme aus Kunststoff ein kontinuierliches Wachstum erwartet, dass sich vor allem für PE auf die Sanierung von bestehenden Wasserversorgungsleitugen und für PVC und PP auf den Abwasserbereich stützt.
Siehe z. B. auch Polyethylenrohr
[Bearbeiten] Feststoffe
Rohrleitungen für Feststoffe (z. B. Granulate, Mehl, Stäube) werden oftmals als Schurre bezeichnet. Man findet sie zum Beispiel in der Zementindustrie oder in Mühlen für Getreide. Sie zeichnen sich durch große Radien bei Richtungsänderungen aus, die zugehörigen Rohrbögen sind oftmals aus einem besonders verschleißfesten Material bis hin zu künstlichem Basalt ausgeführt.
Weiterhin können sich Feststoffe während des normalen Betriebes im Inneren von Rohrleitungen ablagern. Diese Ablagerungen können zur Blockade der Strömung bis hin zu einer Verstopfung der Leitung führen und müssen daher regelmäßig durch eine Rohrreinigung beseitigt werden.
[Bearbeiten] Betriebssicherheit
Als wichtiger Bestandteil von technischen Anlagen müssen Rohrleitungen im Zuge der Anlagensicherheit (Betriebssicherheit) gewartet werden. Dies gilt insbesondere für Rohrleitungen, die neben der Dichtheit weitere physikalische Eigenschaften wie Reibungskoeffizient oder Wärmedurchgangskoeffizient erfüllen müssen. Besondere Vorschriften gelten für druckbelastete Rohrleitungen und die entsprechenden Durchflussmedien, beispielsweise Rohrleitungen für Wasserdampf in Dampfkraftwerken. Rohrleitungen mit einem inneren Überdruck von mehr als 0,5 bar für entzündliche, leichtentzündliche, hochentzündliche, ätzende, giftige oder sehr giftige Gase oder Flüssigkeiten sind überwachungsbedürftige Anlagen im Sinne der Betriebssicherheitsverordnung und müssen je nach Gefährdungspotential durch zugelassene Überwachungsstellen oder befähigte Personen vor Inbetriebnahme und in bestimmten Fristen geprüft werden. Die Wartung umfasst:
- Prüfmaßnahmen in regelmäßigen Abständen (z. B. visuelle Prüfung, zerstörungsfreie Prüfungen, Druckprüfung, Prüfungen der Auflager, Aufhängungen)
- Korrosionsschutz-Maßnahmen
- Rohrreinigung