Rudolf-August Oetker
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Rudolf-August Oetker (* 20. September 1916 in Bielefeld; † 16. Januar 2007 in Hamburg) war ein deutscher Unternehmer in der Nahrungsmittelindustrie und einer der größten deutschen Reeder.
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[Bearbeiten] Leben und Werk
Der Kaufmannssohn absolvierte eine Banklehre in Hamburg, die 1936 durch die Einziehung zum Arbeits- und Kriegsdienst unterbrochen wurde. Er wurde Mitglied der Waffen-SS. Als Enkel des Firmengründers Dr. August Oetker übernahm er 1944 die Führung des Familienunternehmens Dr. August Oetker Nahrungsmittelfabrik, nachdem seine Mutter Ida Oetker, sein Stiefvater Richard Kaselowsky und seine Halbschwestern Ilse und Ingeborg bei einem Bombenangriff im Keller ihrer Villa Am Johannisberg 10 getötet worden waren, als das Haus einen Treffer erhielt (sein leiblicher Vater Rudolf Oetker fiel bereits vor der Geburt Rudolf-Augusts am 18. März 1916 bei Verdun). Nach dem Zweiten Weltkrieg führte Rudolf August Oetker das angeschlagene Familienunternehmen zu neuen Höhen. In wenigen Jahren schmiedete er in der Nachkriegszeit aus dem Nahrungsmittelhersteller einen weit verzweigten Mischkonzern, der mit Bier, Pizza und Sekt handelt, dessen Haupteinnahmequelle aber bald die Schifffahrt wurde («Hamburg Süd»). Daneben übernahm Oetker die Sektkellereien Henkell, Söhnlein und Deinhard, den Spirituosenhersteller Wodka Gorbatschow und etwa die Brauereien Binding und Dortmunder Aktienbrauerei. Er kaufte das Bankhaus Lampe und Luxushotels in Paris, an der Côte d’Azur und am Vierwaldstätter See.
1976 wurde in Freising bei München sein damals 25-jähriger Sohn Richard Oetker von Dieter Zlof entführt und gegen ein Lösegeld von 21 Millionen Mark freigekauft. 1981 zog sich Rudolf-August Oetker mit 65 Jahren aus dem Tagesgeschäft zurück, überließ seinem Sohn August Oetker die Leitung des Unternehmens und sicherte Ende 2002 mit der Übertragung wesentlicher Teile seines Vermögens auf die nächste und übernächste Generation das Weiterbestehen der Oetker-Gruppe als unabhängiges Familienunternehmen.
[Bearbeiten] Mäzenatentum
Oetker wirkte auch als Kunstmäzen und rief Ende 1999 die Rudolf-August-Oetker-Stiftung zur Förderung von Kunst, Kultur, Denkmalschutz und Wissenschaft ins Leben. Nachdem 1998 der Bielefelder Stadtrat entschied, die von Oetker maßgeblich finanzierte Kunsthalle nicht nach seinem Stiefvater Richard Kaselowsky zu benennen, zog er seine finanzielle Unterstützung und seine Leihgaben zurück. 1981 wurde Oetker zum Ehrenbürger der Stadt Bielefeld ernannt. Die Arbeit an der Oetker-Biographie durch den Autor Rüdiger Jungbluth wurde von ihm nicht unterstützt.
[Bearbeiten] Familie
Oetker war seit 1963 in dritter Ehe mit Maja von Malaisé verheiratet; aus seinen Ehen gingen acht Kinder hervor.[1] Rudolf-August Oetker verstarb am 16. Januar 2007 im Alter von 90 Jahren an den Folgen einer Lungenentzündung in einem Hamburger Klinikum. Er wurde am 20. Januar 2007 im Familiengrab der Oetkers auf dem Johannisfriedhof in Bielefeld beigesetzt. Das Vermögen der Familie wird auf 4,35 Milliarden Euro geschätzt.[2]
[Bearbeiten] Literatur
- Rüdiger Jungbluth: Die Oetkers. Lübbe, Bergisch Gladbach 2006, ISBN 3-404-61594-8
[Bearbeiten] Fußnoten
- ↑ Main-Echo, 29. September 2006: „Puddingkönig schuf Mischkonzern.“ Vorzeigeunternehmer, Folge 10: Rudolf August Oetker mischte auch mit 90 noch in der Unternehmensführung mit.
- ↑ Lippische Landes-Zeitung vom 17. Januar 2007.
[Bearbeiten] Weblinks
- Abschied von Rudolf-August Oetker, Neue Westfälische, 17. Januar 2007
- „Grandseigneur der Pudding-Dynastie. Rudolf August Oetker feiert seinen 85. Geburtstag“, WDR, 19. September 2001
- „Puddingkönig wird 90“, Tagesspiegel, 19. September 2006
- Der Oetker-Clan: Man nehme, was man kriegen kann, Stern, 08. September 2004
- [1] Nachruf zum Tod von Rudolf-August Oetker
Personendaten | |
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NAME | Oetker, Rudolf August |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Unternehmer |
GEBURTSDATUM | 20. September 1916 |
GEBURTSORT | Bielefeld |
STERBEDATUM | 16. Januar 2007 |
STERBEORT | Hamburg |