Rupert Moser

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Rupert Moser (*1944 in Horn) ist pensionierter Professor für Sozialanthropologie und Afrikanistik der Universität Bern. Er führte Forschungen bei den vaterrechtlichen Wangoni und den mutterrechtlichen Wamwera in Südtanzania durch. Weitere Arbeiten beschäftigten sich mit der Swahili- (Suaheli-) Genese, Migrationen und religiösen Bewegungen.

[Bearbeiten] Leben

Moser begann 1963 das Studium der Ethnologie und Afrikanistik mit dem Nebenfach Philosophie. 1971 promovierte er sich zum Dr.phil. und wurde zum Assistenten am Institut für Ethnologie der Universität Bern gewählt. Zu diesem Zeitpunkt nahm er auch Lehrveranstaltungen auf. 1975 wurde er zum Oberassistenten gewählt und für das Sommersemester 1975 sowie für das Wintersemester 1975/1976 übergandsweise mit der Leitung des Instituts für Ethnologie betraut. 1976 und 1977 hatte Moser einen Gastlehrauftrag an der Faculté des Lettres der Universität Fribourg. Ab 1978 gab Moser die Zeitschrift „Gèneve - Afrique, Zeitschrift der Schweizerischen Afrika-Gesellschaft“ (Vol. 16 bis Vol. 21) mit heraus. Im Januar 1981 begann sein Habilitationsverfahren an der philosophisch-hitorischen Fakultät der Universität Bern. Am 21. Dezember 1981 erhielt Rupert Moser durch die Erziehungsdirektion des Kanton Bern die Lehrberechtigung als Hochschullehrer für „Ethnologie unter Einschluss der Afrikanistik“. 1983 hielt er sich wieder zu Feldstudien in Tansania und Kenia auf, bevor er im Wintersemester 1983/1984 und im Sommersemester 1984 eine C4-Lehrstuhlvertretung am Institut für Ethnologie und Afrika-Studien an der Universität Mainz wahrnahm. Anschließend hielt er sich vom Sommer 1984 bis in den Sommer 1986 im Rahmen eines von ihm geleiteten Forschungsprojektes erneut in Tansania auf. Vom Wintersemester 1986/1987 bis Wintersemester 1991/1992 nahm er Lehraufträge an den Universitäten Bern und Zürich wahr und leitete unterschiedliche Forschungsvorhaben und Projekte. Im Sommersemester 1992 folgte eine Lehrstuhlvertretung am Institut für Völkerkunde der Universität Tübingen. Im dauffolgenden Wintersemeter koordinierte Moser das Folgeprojekt „Migrationen aus der Dritten Welt: Ursachen, Wirkungen, Handlungsmöglichkeiten“ der Akademischen Kommission der Universität Bern. Am 1. August 1993 wurde Rupert Moser Generalsekretär des Collegium generale der Universität Bern. Im Oktober 1995 wurde er zum Titularprofessor der Universität Bern ernannt.

Er reist immer noch zu Feldaufenthalten nach Ostafrika und veranstaltet auch weiterhin Kurse über Ostafrika und Kiswahili Sprachkurse.

[Bearbeiten] Buchveröffentlichungen

Die historische und kulturelle Entwicklung der Suaheli. Ein Beitrag zur Ethnohistorie der ostafrikanischen Küstengebiete. Wien, 1970.
The Situation of the Adivasis of Chotanagpur and Santal Parganas, Bihar. IWGIA-Document Series, Heft Nr. 4, International Work Group of Indigenous Affairs, Kopenhagen, 1972.
Swahili: Sprachgeographie, Sprachgeschichte und grammatikalischer Abriss. Arbeitspapiere, Nr. 12, Institut für Sprachwissenschaft der Universität Bern, Bern, 1974.
Kiswahili. Skriptum. Bern, 1978.
Verwandtschaftsethnologie. Skriptum. Bern, 1978.
(Hg.) Aspects of Tribal Life in South Asia: Strategy and Survival. Studia Ethnologica Bernensia, Bd. 1, Bern, 1978 (gemeinsam mit M. Gautam).
Aspekte der Kulturgeschichte der Ngoni in der Mkoa wa Ruvuma, Tanzania: Materialien zum Kultur- und Sprachwandel. Veröffentlichungen der Schweizerischen Afrika-Gesellschaft, Bd. 3/4 und Beiträge zur Afrikanistik, Bd. 17, Bern und Wien, 1981 und 1983.
(Hg.) Diachronica: Zum Verhältnis von Ethnologie, Geschichte und Geschichtswissenschaft. Ethnologica Helvetica, Bd. 8, Bern und Zürich, 1984 (gemeinsam mit P. Kamber).
(Hg.) Migrationen aus der Dritten Welt: Ursachen und Wirkungen. Verlag Paul Haupt, Bern und Stuttgart, 1989 und 1991 (gemeinsam mit W. Kälin).
Die Förderung der Sozialwissenschaften im internationalen Vergleich: Eine Erhebung mit besonderer Berücksichtigung von Deutschland, den Niederlanden, Norwegen, Österreich und Schweden. Forschungspolitik, Nr. 7, Schweizerischer Wissenschaftsrat, Bern, 1992.
(Hg.) Migrationen aus der Dritten Welt: Ursachen, Wirkungen, Handlungsmöglichkeiten. Aktualisierte, stark erweiterte und ergänzte dritte Auflage. Verlag Paul Haupt, Bern und Stuttgart, 1993 (gemeinsam mit W. Kälin).
(Hg.) Lebensräume: Naturwissenschaftliche und soziokulturelle Analysen. Verlag Peter Lang, Bern, Berlin und Frankfurt, 1994 (gemeinsam mit M. Svilar).
Evaluation der Geisteswissenschaftlichen Forschung in der Schweiz: Grundlagenbericht für die Afrikastudien. (Unter Mitarbeit von B. Sottas). Forschungspolitik, Nr. 31, Schweizerischer Wissenschaftsrat, Bern 1996.
(Hg.) Zeit. Zeitverständnis in Wissenschaft und Lebenswelt. Verlag Peter Lang, Bern, Berlin und Frankfurt 1997 (gemeinsam mit P. Rusterholz).
(Hg.) Innere Sicherheit und Lebensängste. Verlag Paul Haupt, Bern und Stuttgart, 1997 (gemeinsam mit K.-L. Kunz).
(Hg.) Bewältigung und Verdrängung spiritueller Krisen: Esoterik als Kompensation von Defiziten der Wissenschaft und der Kirchen. Verlag Peter Lang, Bern, Berlin und Frankfurt, 1998 (gemeinsam mit P. Rusterholz).
(Hg.) Form und Funktion des Mythos in modernen und archaischen Gesellschaften. Verlag Paul Haupt, Bern und Stuttgart, 1999 (gemeinsam mit P. Rusterholz).
(Hg.) Die Bedeutung des Ethnischen im Zeitalter der Globalisierung. Verlag Paul Haupt, Bern und Stuttgart, 2000.
(Hg.) Evolution in den Natur-, Sozial- und Geisteswissenschaften. Verlag Paul Haupt, Bern und Stuttgart, 2003 (gemeinsam mit A. Diekmann).
(Hg.) Wir sind Erinnerung. Verlag Paul Haupt, Bern und Stuttgart, 2003 (gemeinsam mit P. Rusterholz).
(Hg.) Endzeiten - Wendezeiten. Verlag Peter Lang, Bern, Berlin, Oxford, New York, 2004 (gemeinsam mit M. Zwahlen).
(Hg.) Verlorene Paradiese. Verlag Paul Haupt, Bern und Stuttgart, 2004 (gemeinsam mit P. Rusterholz).
(Hg.) Wie verstehen wir Fremdes. Verlag Peter Lang, Bern, Berlin, Oxford, New York, 2005 (gemeinsam mit P. Rusterholz).
Leitfaden Kiswahili. Skriptum. Bern, 2005.
Sprachführer Kiswahili. Skriptum. Bern, 2007.