Schienenbus
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Als Schienenbus werden leichte Eisenbahntriebwagen mit zwei oder vier Achsen bezeichnet, die hauptsächlich auf Nebenbahnen zum Einsatz kommen. Die ersten Schienenbusse waren Kraftfahrzeuge mit Eisenbahnrädern, auch später wurden Teile (z.B. Motoren) aus der Fahrzeugindustrie verwendet. Vor dem Zweiten Weltkrieg erreichten vor allem die Schienenbusse der Waggonfabrik Wismar die größte Verbreitung.
Schienenbusse können mit Beiwagen und Steuerwagen zur Verstärkung betrieben werden.
Die wichtigsten Vertreter in Deutschland:
- Uerdinger Schienenbus - bei der DB als VT 95.9 (einmotorig) und VT 98.9 (zweimotorig), sowie bei vielen NE-Bahnen
- DR Baureihe VT 2.09 - bei der DR als Leichtverbrennungstriebwagen und vom Volksmund liebevoll als Ferkeltaxe bezeichnet, weil im ländlichen Bereich auch schon mal lebendes Vieh mit auf die Reise ging
- MAN-Schienenbus bei vielen NE-Bahnen
- Wismarer Schienenbus
In den 1990er Jahren wurde die Idee des Schienenbusses wieder aufgegriffen. Die Deutsche Bahn AG beschaffte für Nebenstrecken die zweiachsigen Doppelstocktriebwagen der Baureihe 670, denen allerdings kein Erfolg beschieden war. Sie wurden auch als moderne oder Doppelstock-Schienenbusse bezeichnet. Drei Exemplare fahren auch heute noch, wenn auch nicht bei der DB, sondern für die PEG. Auch die Bombardier LVT/S können als Schienenbus-Nachfolger bezeichnet werden, ebenso die einteiligen, von Adtranz und Stadler Rail gebauten Regio-Shuttle der Baureihe 650, können als modernen Schienenbus-Nachfolger ansehen werden.
Auch in Österreich wurden Uerdinger Schienenbusse eingesetzt, bei den ÖBB als Reihe 5081, bei der GKB als VT 10, bei der Montafonerbahn, den StLB und der SRB. Fahrzeuge Uerdinger Bauart wurden auch in Jugoslawien in Lizenz gebaut. Sie werden immer noch bei einigen Nachfolgebahnen der Jugoslovenske Železnice eingesetzt.
Heute werden zweiachsige Schienenbusse vor allem bei der tschechischen ČD, der slowakischen ŽSSK und der ungarischen MÁV eingesetzt. Diese Bahnen setzen den gleichen Grundtyp M 152 bzw. Bzmot ein, der seit 1973 von Vagonka Studénka produziert wurde und inzwischen in verschiedenen Varianten modernisiert wurde.
Schienenbusse mit vier Achsen wurden vor allem in Skandinavien eingesetzt. Die Staatsbahnen in Norwegen, Schweden und Finnland setzten bis in die 80er Jahre entsprechende Fahrzeuge auf ihren Nebenstrecken ein, in Schweden auch in einer Version als Elektrotriebwagen.
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