Schneiderwerke
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Die Firma Schneiderwerke war ein Hersteller von Unterhaltungselektronik und Computern in Türkheim.
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[Bearbeiten] Technische Entwicklungen
Die Geschichte der Schneiderwerke geht zurück auf das Jahr 1889. Felix Schneider beginnt in Türkheim im Unterallgäu mit der Fabrikation von Holzwaschmaschinen.
[Bearbeiten] Unterhaltungselektronik
Auf die Produktion von Unterhaltungselektronik stellt die Firma unter Firmenchef Leo Schneider 1965 um, als die ersten Musikschränke produziert werden. Weitere Meilensteine in der Produktentwicklung sind in 1971, als die Produktion von Musik-Kompaktanlagen startet und 1983, als zum ersten Mal Video und TV-Geräte mit eigenem Chassis vom Band laufen. Weitere Innovationen, wie ein 500-Seiten-Speed-Videotext, der Prime Timer und Laser-TV folgen.
[Bearbeiten] Computer
In Konkurrenz zum legendären Commodore C64 bringt Schneider 1984 den Schneider CPC464 auf den Markt, der ein Jahr später Computer des Jahres wird.
Der 1988 produzierte Tower AT System 220 war der Letzte bei Schneider produzierte Computer.
[Bearbeiten] Insolvenz
2002 stellt Schneider einen Insolvenzantrag und im Oktober 2003 werden die Produktionsanlagen in Türkheim, Warenbestände und die Schneider-Markenrechte an den chinesischen Elektronikkonzern TCL verkauft. 2004 fusioniert dann TCL mit dem französischen Thomson-Konzern zum weltgrössten Hersteller von TV-Geräten. Als Ende Januar 2005 die Produktion eingestellt wird, arbeiten noch 120 Mitarbeiter im Werk Türkheim.
Martin Runge kritisierte als wirtschaftspolitische Sprecher der GRÜNEN Landtagsfraktion den zuständige Minister Wiesheu:[1]
"...Die „Sanierungsaktivitäten" von Staatsregierung und LfA, der landeseigenen Förderbank, waren so angelegt, dass sie von Anfang an keinen Gewinn für das Unternehmen und seine Mitarbeiter bringen konnten. Im Gegenteil: Staatsregierung und LfA sind mitverantwortlich am Niedergang und an der Zerschlagung der Schneider Technologies AG und ihrer Töchter Schneider Electronics AG und Schneider Laser Technologies AG... "
Das ehemalige Werksgelände in Türkheim wurde von einem Speditionsunternehmen aufgekauft und im Sommer 2006 wurde mit der Demontage des Schneider-Schriftzuges die Ära der Schneiderwerke in Türkheim endgültig beendet.
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Martin Runge, Presseerklärung "Die Grünen im Bayerischen Landtag", 09.12.2004, Schneider-Pleite - Aufklärung überfällig Grüne: Staatsregierung und LfA mitverantwortlich an Schneider-Niedergang und -Zerschlagung
[Bearbeiten] Weblinks
- Das Tower AT System 220 im Virtuellen Computermuseum