Selbstdarsteller
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Als Selbstdarsteller kann gelten, wer sich selbst und sein Eigeninteresse in anstößiger Weise dort in den Vordergrund stellt, wo das Wahrnehmen einer sozialen Mitverpflichtung oder die Teilhabe an einem von Teamgeist getragenen Vorhaben besonders gefragt sind. Zu ihnen gehören hauptsächlich Menschen, die aufgrund ihrer besonderen Persönlichkeit einseitig auf Imagegewinn aus sind und solche, die bei jeder sich bietenden Gelegenheit den geschäftlichen Vorteil im Auge haben. Um nicht sogleich als Selbstdarsteller identifiziert zu werden, legen sie häufig besonderes Geschick bei der Verschleierung ihrer wirklichen Absichten an den Tag und stellen sich nicht selten mit großem Engagement zeitweilig in den Dienst der gemeinsamen Sache. Das macht sie zu schillernden Figuren, die unentbehrlich scheinen und doch nur mit Mühe weiter geduldet werden.
Beliebte Treffpunkte für Selbstdarsteller sind Orte mit großer Öffentlichkeitswirkung: politische Parteien, Wirtschaftsverbände und Gewerkschaften, Bürgerinitiativen; Religionsgemeinschaften kennen das Problem ebenso wie große Gemeinschaftsprojekte. Die Grenzziehung zwischen "anstößig" und "eben noch tolerierbar" ist meistens ein schwieriges Problem der sozialen Binnenkontrolle. Vieles lässt sich durch (ad hoc immer wieder geänderte) Bestimmungen so fassen, dass der Zweck des Gemeinschaftsunternehmens genau bestimmt und für Missbrauch Sanktionen festgelegt werden. Die Wachsamkeit gegenüber Selbstdarstellern und vor einem Missbrauch der Gemeinschaftsidee kommt nie zur Ruhe. Gelegentlich wird sie aber so penetrant praktiziert und von Neidimpulsen beherrscht, dass ein zu rigides Gemeinschaftsklima resultiert.
Selbstdarstellern wird ein hoher persönlicher Lebenserfolg zugeschrieben. Eine Verbesserung der Selbstdarstellung für besondere persönliche Begabungen kann allerdings nie ein Fehler sein.
- siehe auch: Selbstdarstellung, Selbstmarketing